Optimierte pflanzliche Antihaftoberflächen als Vorbild für die
1994 wurde der Selbstreinigungseffekt basierend auf hierarchisch strukturierten hydrophoben. Oberflächen unter dem Markennamen Lotus-Effekt® zum Patent
Nanotechnologie in der Natur - Bionik im Betrieb
Diesen drei Beispielen ist gemeinsam dass sie auf Nanostrukturen basieren – ebenso wie biologische Zellen als kleinste Einheiten des Lebens. Die Erforschung
Bionik-Unternehmensforum – Verbreitung und Umsetzung
nach dem Schema (1) Bionik-Innovation (2) Technische Anwendung
POTENZIALE UND ANWENDUNGSPERSPEKTIVEN DER BIONIK
Das Verhältnis von Natur und Technik in der Bionik hydrophoben und hoch strukturierten Oberflächen nach dem Vorbild der Blätter.
POTENZIALE UND ANWENDUNGSPERSPEKTIVEN DER BIONIK
Markt (z.B. Fassadenfarben Antihaftbeschichtungen
Deutscher Bundestag Bericht
8 déc. 2006 Das Verhältnis von Natur und Technik in der Bionik . . . . . . . . . . . . 16 ... und hoch strukturierten Oberflächen nach dem Vorbild.
Untitled
Der Marchtaler Plan ist mehr als ein Lehrplan. Er erhebt den Anspruch Erziehungs- und Bildungsplan für die. Katholischen Freien Schulen zu sein und
3 Funktionelle Beschichtungen in der Praxis
Antihaft-Beschichtungen auf Basis von Fluorpolymeren z.B. Polytetrafluorethylen Ein Beispiel für eine hydrophobe
Nanotechnologie in der Schule - Würzburg
Milliarden Jahren erstmals auf der Erde lebende Systeme wurden In weiten Bereichen der Bionik und Nanotechnologie gehört Deutschland zu den weltweit ...
„Herstellung mikrostrukturierter Oberflächen im Feingießverfahren
bionische mikrostrukturierte Oberflächen
Hessisches Ministerium f¸r Wirtschaft,
Energie, Verkehr und Landesentwicklung
www.hessen-nanotech.deHessenNanotech
Nanotechnologie in der Natur
- Bionik im BetriebNanotechnologie
in der Natur - Bionik im BetriebBand 20 der Schriftenreihe
der Technologielinie Hessen-NanotechImpressum
Nanotechnologie in der Natur - Bionik im Betrieb
Band 20 der Schriftenreihe der Technologielinie
H essen-Nanotech des Hessischen Ministeriums f¸r Wirtschaft, Energie, Verkehr und LandesentwicklungErstellt von:
Dr. Wolfgang Luther
VDI Technologiezentrum GmbH
Zuk¸nftige Technologien Consulting
VDI-Platz 1
40468 D¸sseldorf
In Kooperation mit:
Dr. Heike Beismann
Dr. Heike Seitz
VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences
Verein Deutscher Ingenieure e.V.
VDI-Platz 1
40468 D¸sseldorf
Redaktion:
Sebastian Hummel, Susanne Sander
(Hessisches Ministerium f¸r Wirtschaft,Energie, Verkehr und Landesentwicklung)
Alexander Bracht, Markus L‰mmer
(Hessen Agentur, Hessen-Nanotech)Herausgeber:
Hessen Trade & Invest GmbH
Konradinerallee 9
65189 Wiesbaden
Telefon0611 95017-8326
Telefax0611 95017-8620
www.htai.de Der Herausgeber ¸bernimmt keine Gew‰hr f¸r die Richtig- keit, die Genauigkeit und die Vollst‰ndigkeit der Angaben sowie f¸r die Beachtung privater Rechte Dritter. Die in der Verˆffentlichung ge‰ußerten Ansichten und Meinungen m¸ssen nicht mit der Meinung des Herausgebers ¸berein- stimmen.© Hessisches Ministerium f¸r Wirtschaft,
Energie, Verkehr und Landesentwicklung
Kaiser-Friedrich-Ring 75
65185 Wiesbaden
www.wirtschaft.hessen.de Vervielf‰ltigung und Nachdruck - auch auszugsweise - nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung.Gestaltung: Theißen-Design, Lohfelden
Druck: A&M Service GmbH, Elz
www.hessen-nanotech.de1. Auflage August 2011
2., unver‰nderte Auflage Januar 2015
Quelle: Festo
Abbildungen Cover
oben: Festo unten links: Plant Biomechanics Group Freiburg unten Mitte: Dupont Deutschland GmbH unten rechts: Claudia Bl¸m, Thomas ScheibelInhalt
Vorwort ..........................................................................................................................3
1Bionik und Materialtechnologie .......................................................................4
1.1Grundlagen .............................................................................................................. 4
1 .2 Lernen von der Natur - Konzeption und Strategie f¸r bionische Innovationen...... 6 1 .3Motivation f¸r Unternehmen zur Nutzung bionischer Verfahren ....................... 81.4Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz ............................................................... 8
2 Bionische Lˆsungsans‰tze f¸r technische Problemstellungen ..........92.1Bionische Oberfl‰chensysteme ............................................................................. 9
2.2Materialien und Bauteile.......................................................................................23
2.3SelbstX-Eigenschaften ..........................................................................................31
2.4Leichtbau und Architektur ....................................................................................33
2.5Robotik ...................................................................................................................36
2.6Bionische Sensorik ................................................................................................38
2.7Sonstige Anwendungen .......................................................................................39
3 Praxisbeispiele mit Bezug zu Hessen ...........................................................403.1Umweltschonende Antifoulinganstriche ............................................................40
3.2Impulse aus der Natur...........................................................................................42
3.3Automobiler Leichtbau durch Anwendung der Bionik .....................................44
3.4Molekulare Simulation von Grenzfl‰chen: Bionik auf molekularer Ebene? ....46
3.5Bionisch-adaptive Architektur: Molekulare Mechanismen als Vorbild ............48
3.6Bionik im Bauwesen ..............................................................................................50
4Kompetenztr‰ger und Netzwerke
auf nationaler/internationaler Ebene4.1VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences (VDI-TLS) ................................52
4.2Biokon und Biokon international..........................................................................54
4.3Fachausschuss "Bionik und bioinspirierte Materialien"
der Deutschen Gesellschaft f¸r Materialkunde (DGM)......................................55 5 Literatur und weiterf¸hrende Informationen ...........................................56Schriftenreihe Hessen-Nanotech
1 2TechnologielinieHessen-Nanotech
Die Technologielinie Hessen-Nanotech des
Hessischen Ministeriums f¸r Wirtschaft,
Energie, Verkehr und Landesentwicklung
b¸ndelt und koordiniert die Aktivit‰ten desLandes Hessen im Bereich der Nano- und
Materialtechnologie sowie der angrenzenden
Felder der Ober fl‰chentechnologie, der
Mikrosystemtechnologie und der Photonik.
Die bei der landeseigenen Wirtschaftsfˆrde-
rungsgesellschaft Hessen Trade & Invest GmbH angesiedelte Technologielinie hat das Ziel, dieWettbewerbsf‰higkeit hessischer Techno-
logie- und Dienstleistungsunternehmen weiter zu st‰rken.Dazu werden Kompetenzen, Erfahrungen
und Potenziale des Wirtschaftssektors dar - gestellt und weiterentwickelt. Eine wichtigeRolle spielt dabei die Vernetzung von
Technologieanbietern und -anwendern.
Aufgaben der Technologielinien sind auch
das Technologie- und Standortmarketing, dieOrganisation des Informationsaustauschs
und die Informationsvermittlung sowie dieFˆrderung der Netzwerkbildung.
www.hessen-nanotech.de N anotechHessen Die Natur ist ein großer Innovator. Seit 3,8 Milliarden Jahren entwickelt und optimiert sie unerm¸dlich biologische Strukturen, Prozesse, Materialien und Funktionen, um das Leben auf der Erde den stetig wechselnden Umweltbedingungen anzupassen. So sind ¸ber 2,5 Millionen Tier- und Pflanzenarten entstanden mit oft staunenswerten Eigenschaften und F‰higkeiten. Man kann auch sagen: 2,5 Millionen Antworten auf spezifische Herausforderungen. Aus diesem gewaltigen Ideenschatz Lˆsungen f¸r technologische Probleme zu gewinnen, ist Forschungsgegenstand der Wissenschafts- disziplin Bionik. Die Wirkprinzipien der Natur zu verstehen, ist dabei elementar. Was mit der Betrach- tung des Vogelflugs im 15. Jahrhundert durch Leonardo da Vinci begann, f¸hrte in unseren Tagen zu Entwicklungen mit dem Klettverschluss, selbstsch‰rfenden Messern und selbstreinigenden Oberfl‰chen. Diesen drei Beispielen ist gemeinsam, dass sie auf Nanostrukturen basieren - ebenso wie biologische Zellen als kleinste Einheiten des Lebens. Die Erforschung dieser mikroskopisch kleinen Dimension verschafft uns Einsichten und Anregungen f¸r neu - artige Produkte und Verfahren, mit denen sich hessische Unternehmen Wettbewerbs- vorteile erarbeiten kˆnnen. Hessen hat dieses Potenzial erkannt und als bedeutender Standort der Material- und Nanotechnologie den Blick auf die Strategien der Natur und ihren Wert f¸r Innovatio- nen gelenkt. Diese Brosch¸re ist ein Fundus bionischer, nanotechnologisch ausgerich- teter Ans‰tze und Praxisbeispiele, der Anreize auf der Suche nach Problemlˆsungen geben soll.Ich w¸nsche Ihnen eine anregende Lekt¸re.
3Tarek Al-Wazir
Hessischer Minister f¸r Wirtschaft,
Energie, Verkehr und Landesentwicklung
Vorwort
1Bionik und Materialtechnologie
1.1Grundlagen
4 Angesichts einer wachsenden wirtschaftlichen, tech- nologischen und gesellschaftlichen Dynamik im 21.Jahrhundert sehen sich Unternehmen einem zuneh-
menden Innovationsdruck ausgesetzt. Die Globali- sierung der Wirtschaft schreitet voran, technischeEntwicklungen werden schneller und komplexer,
zentrale gesellschaftliche Herausforderungen wieUmwelt- und Klimaschutz, Ressourcenverknappung
oder der R¸ckgang der Biodiversit‰t m¸ssen gemeis- tert werden. Neue Technologien, mit denen innova- tive und intelligente Produkte effizient und mˆglichst ressourcenschonend hergestellt werden kˆnnen, werden dringend benˆtigt. Die Bionik und die Mate- rialtechnologie gelten hierbei als aussichtsreichste technologische Zukunfts felder, die Lˆsungsbeitr‰ge f¸r diese Herausforderungen bereitstellen kˆnnen. Die Bionik hat bereits eine lange Tradition. So wird oft Leonardo da Vinci als erster Bioniker genannt, da er beispielsweise versuchte, Erkenntnisse aus der Analyse des Vogelfluges f¸r die Konstruktion von Flugapparaten zu nutzen. Etwa seit den 80er Jahren wird die Bionik auf die Nano- und Mikroskala erwei- tert (z.B. Lotus-Effect®; Barthlott und Neinhuis 1998). Insbesondere die sich rasant entwickelnden Techno- logiebereiche Informatik, Nano technologie, Mecha- tronik und Biotechnologie, die vielfach eine 'bertra- gung komplexer biologischer Systeme erst ermˆg - lichen, liefern wichtige Impulse (Kesel 2005). An zahl- reichen Hochschulen und außeruniversit‰ren For- schungseinrichtungen ist die Bionik inzwischen alsLehr- und Forschungsgegenstand vertreten.
Es gab in der Vergangenheit viele Ans‰tze f¸r eine einheitliche Definition der Bionik. Die aktuelle VDI Richtlinie VDI 6220 definiert Bionik folgendermaßen: Bionik verbindet in interdisziplin‰rer Zusammen- arbeit Biologie und Technik mit dem Ziel durchAbstraktion, 'bertragung und Anwendung von
Erkenntnissen, die an biologischen Vorbildern
gewonnen werden, technische Fragestellungen zu lˆsen. Biologische Vorbilder im Sinne dieser Definition sind bio logische Prozesse, Materialien,Strukturen, Funktionen, Organismen und Erfolgs-
prinzipien sowie der Prozess der Evolu tion.Technik lernt von der Natur
Eine qualitativ vergleichende Absch‰tzung von Prof. Vincent (vgl. Vincent et al. 2006) beschreibt die
unterschiedlichen Anteile an Ressourcen, die f¸r konventionelle technische Problemlˆsungen undProblemlˆsungen in der Natur benˆtigt werden. Es zeigt sich, dass nat¸rliche Prozesse insbesondere
bei Grˆßenskalen kleiner als ein Meter durch einen intelligenten Strukturaufbau deutlich weniger
Energie und Material benˆtigen als konventionelle technische Bauteile und Strukturen. 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2Anteil
GrˆßenmμmmmmkmInformation
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Zeit RaumStruktur
Material
0,0 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2Anteil
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Konventionelle technische Problemlˆsung Biologische Problemlˆsung 5 Der Begriff Bionik wird h‰ufig nicht einheitlich ver- wendet, und es gibt verschiedene synonym genutzte Begriffe. Beispielsweise werden Bionik und Bio - mimetik im deutschen Sprachgebrauch meist syno- nym verwendet. Im angels‰chsischen Sprachge- brauch wird ¸blicherweise "biomimetics" genutzt, wenn Bionik gemeint ist, dagegen bedeutet "bio- nics" in der Regel, dass biologische Systeme tech- nisch erweitert wurden (z.B. Prothetik). Alternativ zu bionisch oder biomimetisch wird auch der Begriff biologisch inspiriert (engl. "bio-inspired") verwen- det, der jedoch h‰ufig weitergefasst ist. Weitere weitgehend inhaltsgleiche Begriffe sind Biomimikry und Bio mimese. In Deutschland werden diese Begriffe - h‰ufig abh‰ngig von der Region oder ver- schiedenen Anwendern - gleichbedeutend genutzt.In der vorliegenden Brosch¸re wird durchgehend
der Begriff Bionik entsprechend der Definition derRichtlinie VDI 6220 genutzt.
In der Bionik werden vorhandene nat¸rliche Lˆsun- gen analysiert, die gefundenen Prinzipien abstrahiert und anschließend der Technik zug‰nglich gemacht. Die Bionik stellt keine Blaupausen f¸r die Technik bereit, sondern lebt vom Austausch der Fachleute aus verschiedenen Fachrichtungen (BIOKON 2011). Dabei kann die Bionik auf Lˆsungen f¸r bestimmte mechanische, strukturelle oder organisatorische Pro- bleme zur¸ckgreifen, die in der Biologie im Laufe von Milliarden Jahren evolutiv optimiert worden sind. Heute sind ¸ber 2,5 Millionen identifizierteArten weitgehend mit ihren spezifischen Besonder-
heiten beschrieben. Im Sinne der Bionik stehen sie als gigantischer Ideenpool f¸r technische Problem- lˆsungen zur Verf¸gung (vgl. VDI 6223). F¸r eine bionische Entwicklung ist es nicht ausrei- chend, lediglich die Natur zu kopieren und zu versu- chen, nat¸rliche Konstruktionen nachzubauen. Die Herstellung von Produkten sollte drei Kriterien erf¸l- len, damit ein Produkt als bionisches Produkt ange- sehen werden kann:1.Das Produkt muss ein
biologisches Vorbild haben,2.es muss eine Abstraktion des nat¸rlichen
Prinzips stattgefunden haben,
3.es muss eine 'bertragung in eine
technische Anwendung erfolgt sein.Ein Beispiel f¸r bionische Produkte sind solche mit der als Lotus-Effect® bezeichneten Eigenschaft der Selbstreinigung (vgl. Kapitel 2.1.2). Das biologische Vorbild, die Bl‰tter der Lotosblume, verf¸gt ¸ber eine spezielle Mikrostrukturierung der Oberfl‰che und dadurch eine hohe Wasserabweisung. Die zugrundeliegenden Prinzipien selbstreinigender Oberfl‰chen sind auf spezielle physikalische und chemische Eigenschaften zur¸ckzuf¸hren, weshalb sie abstrahiert und in technische Oberfl‰chen umge- setzt werden kˆnnen. F‰lschlicherweise wird h‰ufig angenommen, dass es sich bei dem Olympiadach in M¸nchen ebenfalls um ein bionisches Produkt handelt (bionische Architek- tur). Hierbei wird aber keines der drei genannten Kriterien erf¸llt und somit kann diese Konstruktion mit den Netzen verschiedener Spinnen offensichtlich ist, handelt es sich beim Olympiadach um eine weit- gehend starre Konstruktion, die sich hierdurch ein- deutig von den extrem elastischen Spinnennetzen unterscheidet. Nur die Anmutung, doch wederKonstruktion noch funktionale Aspekte wurden der
Natur entlehnt.
Als Grenzfall einer bionischen Entwicklung wird die Produktion k¸nstlicher Spinnenseide (Kapitel 2.2.5) angesehen. Hier werden Biotechnologie und Bionik kombiniert. Die biotechnologisch hergestelltenSeidenproteine unterscheiden sich nicht von den
durch Spinnen hergestellten Proteinen. Allerdings kˆnnen die Proteine nicht ohne Weiteres in einenSeidenfaden gesponnen werden. Hierzu bedurfte es
der Abstraktion des Spinnapparats der Spinne und einer technischen Umsetzung. Diese technischen Spinndr¸sen wurden somit in einem bionischenEntwicklungsprozess hergestellt.
Viele produzierende Unternehmen haben bereits
die Vorteile der Bionik erkannt und wenden zuneh- mend bionische Verfahren zur Entwicklung neuerProdukte oder zur Optimierung bestehender Pro-
dukte an. Allerdings stellt die 'bertragung von Erkenntnissen aus der Biologie in die Technik auf- grund ihrer Komplexit‰t hohe Anspr¸che an die beteiligten Akteure. Die Natur verf¸gt ¸ber zahl - reiche Lˆsungen, die oft intuitiv verstanden werden. Dennoch sind die Aufkl‰rung der zugrundeliegen- den Mechanismen und ihre Nutzbarmachung f¸r die Technik h‰ufig schwierig und langwierig. Fortschritte in der Materialtechnik und der Nanotechnologie werden jedoch dazu beitragen, dass k¸nftig immer mehr bionische Lˆsungsans‰tze in die Technik ¸ber- tragen werden kˆnnen. Die Bionik wird somit auf absehbare Zeit ein aktuelles Forschungsfeld bleiben.Ideenfindung
Invention
Problem
(Bedarf)Lˆsung (Vorbild)TechnikBiologie
Analogie/Abstraktion
Projekt-/Versuchsplanung
Experimente/Berechnungen
Prototypenbau/HerstellungAnalyse
Anwendungstests
Gesamtbewertung
B iology Push (bottom -upTechnology Pull (top-dow
n1.2Lernen von der Natur - Konzeption und
Strategie f¸r bionische Innovationen
6 Aufgrund der interdisziplin‰ren Arbeitsweise in bio- n ischen Forschungs- und Entwicklungsprojekten kann es nur durch eine enge Kooperation zwischenBiologie, Ingenieurwissenschaften und weiterer
Disziplinen zu einem effizienten Transfer der For- schungsergebnisse in technische Produkte entlang der gesamten Wertschˆpfungskette kommen. Der typische Prozess des bionischen Arbeitens wird in der folgenden Abbildung dargestellt. Der gradli- nige und sequenzielle Verlauf stellt einen idealisier- ten Fall dar. Tats‰chlich ist h‰ufig eine parallele und sich wiederholende Bearbeitung erforderlich. Ausgangspunkt der Ideenfindung f¸r eine bionische Entwicklung kˆnnen in einem Fall Erkenntnisse aus der biologischen Grundlagenforschung (BiologyPush oder Bottom-Up-Prozess) und im anderen Fall
eine technische Fragestellung oder ein technisches Problem (Technology Pull oder Top-Down-Prozess)sein. Im letzteren Fall ist das Ziel die Verbesserung o der Weiterentwicklung eines bestehenden Produk- tes oder Prozesses. Kernst¸ck im Prozess des bioni- schen Arbeitens ist die Abstraktion des biologischen Vorbilds bzw. der biologischen Prinzipien. Hier besteht ein großes Potenzial, effiziente und neuar- tige technische Lˆsungen zu entwickeln, die durch einen klassischen Konstruktionsansatz nicht entstan- den w‰ren. Der weitere Prozess des bionischen Arbeitens unterscheidet sich nicht grunds‰tzlich vom klassischen Entwicklungsprozess in der Produk- tion. Ein wesentlicher Unterschied besteht in der variierend intensiven interdisziplin‰ren Zusammen- arbeit zwischen der Biologie und Technik. In der Regel ist das Ergebnis einer bionischen Entwicklung eine Invention, die erst dann zur Innovation wird, wenn bionische Produkte oder Prozesse erfolgreich in den Markt eingef¸hrt wurden.Vereinfachter Ablauf einer
bio nischen Entwicklung (© Fraun hofer UMSICHT/BIOKON, 2010)
7Problemstellung/Ziel
Schiffsr¸mpfe bewachsen schnell mit Algen, Seepo- cken und anderen Meeresbewohnern. Die Folge ist ein hoher Reibungswiderstand bei der Fahrt. Zus‰tzlich wird durch das Anheften der Organismen die Außen- haut der Schiffe besch‰digt. Die Kosten f¸r den erhˆh- ten Energieverbrauch und die Reinigung sind immens. Um dem vorzubeugen wurden die Schiffsr¸mpfe bis2008 mit einermittlerweile verbotenengiftigen Farbe,
die Tributylzinn (TBT) enth‰lt, bestrichen. Es wurde daher eine Lˆsung gesucht, die die Schiffsr¸mpfe dau- erhaft von Bewuchs freih‰lt ohne toxisch zu sein.Analyse/Wirkprinzip
Raubfische wie der Hai haben im Vergleich zu ande- ren Fischen eine relativ lange Lebenserwartung, dennoch setzen sie nie Bewuchs an. Das Prinzip des Bewuchsschutzes ist in der Struktur der Haihaut zu finden. Durch kleine, bewegliche, zahn‰hnliche Pl‰tt- chen, die sich st‰ndig verschieben, kˆnnen wederAlgen noch Muscheln anhaften. Die besondere
Oberfl‰chenstruktur der Pl‰ttchen sorgt daf¸r, dass sich auch ohne Bewegung nur schwer etwas festset- zen kann. Zudem weist die Haut des Hai fisches her- vorragende Strˆmungseigenschaften auf.Abstraktion
Das nat¸rliche Funktionsprinzip musste abstrahiert und eine leicht bewegliche und gleichzeitig struktu- rierte technische Oberfl‰che entwickelt werden. Die- ses Funktionsprinzip wurde f¸r die Entwicklung einer technischen Lˆsung gegen den Be wuchs und f¸r g¸nstige Strˆmungseigenschaften weiterverfolgt.Transfer und Umsetzung
Zun‰chst konnte die Mikrostrukturierung vom DLR Berlin auf Folien umgesetzt werden (Ribletfolien), die v.a. im aeronautischen Bereich eine Reduktion des Strˆmungswiderstands erreichten. Auf Schiffsr¸mp- fen konnten diese Folien zwar die Strˆmungseigen-quotesdbs_dbs25.pdfusesText_31[PDF] Bion®3 - Le Quotidien du Pharmacien - Anciens Et Réunions
[PDF] Bioorganische Chemie - Online Media Server
[PDF] Bioparc Fuengirola Los Reales de Sierra Bermeja Alhambra de - Conception
[PDF] BiopestIcides domestiques reconnus par l`ARLA (PDF - Anciens Et Réunions
[PDF] biophen cs-21-66-pc - France
[PDF] BIOPI sans Q - SFR Condorcet FR CNRS 3417
[PDF] Bioplug - MedicalBiomat
[PDF] Biopôle à la Faculté de médecine de Nancy
[PDF] BIOPREPA
[PDF] Biopresse 201
[PDF] Biopresse 211
[PDF] Biopresse 212
[PDF] biopro - Cbhs.fr - France
[PDF] Bioproduction et cosmétologie - reconversion et