[PDF] Segen für eine Welt im Krieg 24 avr. 2022 Roma – Il

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Vor allem ...Foto: KNA

www.katholische-sonntagszeitung.de

Bibelgeschichten im

Agnes Dachs ist mit ihrem

burg-Schrobenhausen unter wegs.

Kleinen und großen Besuchern

bringt sie Geschichten aus der

Bibel nahe. Seite 13

Liebe Leserin,

lieber Leser D er Friede sei mit Euch!“ Der

Gruß, mit dem der Aufer-

Jüngern steht

(siehe Seite 10) war auch für den Papst zentral, als er am Ostertag den Segen "Urbi et orbi“ spendete. Jedem war klar, welches geschundene

Land Franziskus meinte, als er

sagte: So wie sich einst die Jün- ger aus Angst vor Verfolgung ein- schlossen, so tun es heute die Men- schen aus Angst vor den Bomben.

Zur Situation in der Ukraine

im Interview (Seite 2/3)

Wladimir Putin an diesem

Sonntag - dem orthodoxen Os-

terfest - ebenfalls in den Sinn gruß zu erinnern. Aber es steht zu befürchten, dass der diploma- tisch zurückhaltende, gleichwohl dringliche Wunsch des Papstes uns nicht an den Krieg!“ die Christenheit in Deutschland an halbleere Kirchen - selbst am nun, am erho ten Ende der

Pandemie, wieder ein erfreuli-

cher Andrang nach vor Ort mit- erlebten Gottesdiensten herrsch- te, ist ein wahres Lichtzeichen in dunkler Zeit.

Fotos: Banner, Hammerl, gem

23./24. April 2022 / Nr. 16 Einzelverkaufspreis 2,80 Euro, 6070

te, ist ein wahres Lichtzeichen in dunkler Zeit. Ihr

Johannes Müller,

Chefredakteur

V on einem "Ostern des Kriegs“ sprach Papst

Franziskus nach der Messe auf dem mit Tau-

Osterbotschaft vor dem Segen "Urbi et orbi“ er- innerte er an Krisen und Kon ikte weltweit und rief erneut zum Frieden in der Ukraine auf. Die trage er in seinem Herzen. Seite 7

Segen für eine Welt im Krieg

burg-Schrobenhausen unter wegs.

Kleinen und großen Besuchern

verortet die Kunst die Wundmale in den Handtellern. Nur wenige Künstler, etwa Georg Petel, zeigten sie historisch verortet die Kunst die Wundmale in den Handtellern. Nur wenige Künstler, etwa Georg Petel, zeigten sie historisch

Seite 10 und 39

Ende des Kriegs

ihre Ho nung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs bekundet.

Dort würden derzeit "Christen

auf Christen schießen“, sagte der

Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr. Seite 4

auf Christen schießen“, sagte der

2 THEMA DER WOCHE 23./24. April 2022 / Nr. 16

AUGSBURG - Kurz vor Beginn

des russischen Angriskriegs auf die Ukraine warnte das katholi sche Osteuropa-Hilfswerk Reno vabis in unserer Zeitung vor der

Flüchtlingswelle, die Europa ge

im Exklusiv-Interview, wie den leidgeprüften Menschen in und aus der Ukraine geholfen wird. Er rechnet nicht mit einem schnellen

Frieden.

Herr Professor Schwartz, es gibt

Vorwürfe an Russland, der Krieg

sei ein gezielter Genozid. Wie se hen Sie das?

Mit dem Begri des Genozids

mit zu Analogien zur Vernichtung der Juden oder zu manchen wirk lich schrecklichen Geschehnissen in der Vergangenheit kommt. Das ist sehr schwierig zu begründen und zu beweisen. Aber ich würde dem zustimmen, dass in der Ukrai ne fürchterliche Kriegsverbrechen geschehen, die man letztlich nicht nur den Soldaten zuweisen kann, sondern die geradezu eine Strategie sichtbar machen.

Hilfstransporte in das Land sind

mit einem hohen Risiko verbun

Ukraine helfen?

Wir haben in den letzten Jahr

zehnten als Renovabis eine unglaub liche Menge an Partnernetzwerken aufgebaut, die uns jetzt sehr nutzen.

E-Mails durch das gewachsene Ver

trauen sehr schnell Kontakt herstel len.

Die Erfahrung zeigt, dass Hilfs

hals-Syndrom“ leiden: Man bringt alles an die Grenze, aber dort kommt es dann zu Staus. Deswegen müs sen wir im Moment vor allem unse ren Partnern in der Ukraine helfen.

Denn dort kann man noch alles ein

kaufen, es gibt dort noch Hilfsgüter.

Der Großteil des Landes ist ja kein

Kampfgebiet, so dass man das den

dortigen Partnern durchaus überlas sen sollte. So versuchen wir momen

Geld zu helfen. Sie wissen besser als

jeder in Deutschland, was sie brau chen.Und was brauchen sie?

Im Moment sind das natürlich

ganz viele Medikamente, und zwar nicht nur für Kriegsverwundete.

Es geht um Medikamente etwa für

chronisch erkrankte Menschen, die wege bis nach Kiew - in den vergan genen Wochen besonders - nicht geliefert werden konnten. Auch dass man Verbandsmaterial und Dinge der Hygiene schickt, ist durchaus sinnvoll. Da sind unsere Partner in

Deutschland - namentlich die Cari

tas, aber auch die Malteser - sicher lich diejenigen, die das am besten

Viele staunen, dass die zuvor bei

der Aufnahme von Flüchtlingen len und Ungarn jetzt gegenüber

Hilfsbedürftigen aus dem Nach

barland so hilfsbereit sind. Waren

Sie auch überrascht?

Nein. Und zwar deshalb, weil

die Polen und die anderen Nach barn an den Grenzen zur damaligen

Sowjet

union genau wissen, worum es jetzt geht. Sie haben ihre eige nen Erfahrungen mit dem sowje tischen System gemacht. Sie haben die Menschenverachtung und auch die Gewaltbereitschaft russischer

Armeen zum Teil am eigenen Leib

erfahren.Zudem sprechen viele im Wes- ten der Ukraine polnisch. Das ist

Man muss sich auch klarma

chen, dass Polen über Jahrhunderte hinweg bis ans Schwarze Meer als

Großpolen-Litauen ein dominanter

Faktor des Lebens der Menschen

bei uns, wenn eine solche Notsitua tion in Österreich passieren wür de. Da würden wir in Bayern auch sofort und mit ganz großer Selbst

Wir stehen in stetigem Kontakt

mit unseren Partnern in Moldawien. die Bereitschaft, auch dort zu helfen, sehr groß. Auch die nanzielle Aus stattung, die das Land von vielerlei

Institutionen und Organisationen

bekommt, ist ausreichend.

Aber wir müssen uns darauf ein

-ern wird. Und in zwei, drei Monaten wird es notwendig sein, dass wir ver stetigte Hilfe und Unterstützung leis ten. Da steht Renovabis Gewehr bei

Fuß. Da sind wir willens und auch

reiten uns auch jetzt strategisch auf mittelfristige Hilfe vor. Also auf das,

Jahren an Inte

grationsarbeit, aber auch an Wiederaufbau in der Ukrai ne notwendig sein wird.

Von der katholischen Kirche in der

Ukraine wird berichtet, dass sie

auch unter Beschuss ihre Seelsor sowie die Flüchtlinge unterstützt.

Was erfahren Sie über den Einsatz

der Kirche in Zeiten des Kriegs?

Als der Krieg ausbrach, sind

alle Botschafter aus Kiew evaku iert worden - außer dem Aposto lischen Nuntius. Alle Pfarrer der griechisch-katholischen Kirche sind am Ort geblieben - bis auf ganz wenige Ausnahmen. Aber auch die aller meisten orthodoxen Priester sind bei ihren Gemeinden geblieben und helfen den Menschen in Not.

Wir als Renovabis unterstützen

das und helfen dem Klerus auch nanziell in seiner Lebensführung.

In Kriegszeiten hat man dort kein

WIE RENOVABIS HILFT

Priester an der Front

In einer Massen

unterkunft für

Flüchtlinge in

Chmelnyzkyj in

der Westukraine sitzt ein kleines seiner Matratze.

Die Not, die ihm

und seiner Mutter sowie Millionen anderer Ukrainer jetzt bevorsteht, stellt Renovabis vor eine riesige

Aufgabe.

Fotos: KNA

23./24. April 2022 / Nr. 16THEMA DER WOCHE 3

Renovabis-Haupt-

Thomas Schwartz ist

dankbar für die große

Spendenbereitschaft

der Deutschen.

Spenden aufkommen, keine Kol-

lekte.

Damit auch das Überleben der

Priester und Ordensgemeinschaften

sowie der Familien der griechisch-ka- haben wir ein relativ großes Pro- gramm aufgelegt, mit dem wir vor sen ihre Gemeinden wirklich nicht alleine, engagieren sich teilweise im

Osten der Ukraine auch unter Le-

bensgefahr bei den Menschen. Wir

Sie haben uns noch vor Beginn des

der Ukraine seien seit 2014 sehr viel "ukrainischer“ geworden.

Woran lag das - und wie sieht es

mit den Menschen im Osten des

Landes aus?

Ich habe per Videokonferenz mit

die Russische Armee "befreien“ und von dem "furchtbaren nazistischen

Los“, das ihr durch die Regierung in

Kiew "aufoktroyiert“ wurde, retten

wollte. Die hat mir gesagt: "Wir ha- ben die Russen nicht gebeten, uns zu befreien. Diese Freiheit, die ich diesem Land in den letzten Jahren genießen konnte, werde ich nie ha- ben, wenn ich unter russischer Re- gierung befreit werden sollte.“

Das ist ein deutliches Zeugnis

für das, was auch früher sehr russo- phile Ukrainer in den letzten Jahren zu überzeugten Ukrainern gemacht hat: den Duft der Freiheit, die Luft und zu merken, dass man in ei- ner demokratischen Gesellschaft durchaus pluralistisch leben kann - mit unterschiedlichen Herkünften und Vorstellungen - und nicht ver- sident bei seiner Wiederwahl ge- jetzt auch in allem, was die Ukrainer der russischen Aggression, der rus- sischen Armee entgegenhalten. Die sion. Und das hat letztlich bei den

Menschen in der Ukraine eine

Im von Russland besetzten

Bereich im Osten des Lan-

des ist es für uns sehr schwierig, an Informa- tionen zu kommen.

Aber wir wissen, dass

viele Menschen dort nicht unbedingt freiwillig in einer "Volksrepublik“ le- ben. Eine "Volksre-publik“ ist eben mehr eine Diktatur, wie ganz Russland mittlerweile eine

Diktatur geworden ist.

Papst Franziskus wird immer wie-

Spiel gebracht. Andererseits bezieht

er zunehmend Stellung für die Uk- raine, angesichts internationaler

Vorwürfe von erheblichen Men-

schenrechtsverletzungen durch rus- die vatikanische Position ein?

Der Augsburger Kirchenhistori-

deutlich gemacht - und diese Posi- tion teile ich eigentlich -, dass sich der Vatikan immer bemüht hat, sich nicht als neutraler, aber als nicht par- teiischer Vermittler in solchen in Di- lemma-Situationen sich zeigenden kriegerischen Kon ikten auftreten zu wollen und seine Vermittlungs- (siehe dazu auch Nummer 14 unserer Zei- tung, Anm. d. Red.)

Der Papst verurteilt Menschen-

rechtsverletzungen und verurteilt auch den Krieg. Dafür bin ich dank- bar. Er vermeidet es, Namen zu nen- nen, weil er auf diese Weise einen

Es gibt ja viele, die die ganze Zeit

leise waren, wenn es um Menschen- rechtsverletzungen Russlands ging, und die jetzt ganz laut geworden sind. Da ist es gut, dass es auch noch einen leisen Peilsender des Friedens in dieser Welt gibt, der nach allen

Richtungen seine Sondierungs-

ist der Heilige Stuhl! Er kann keine Wa en, aber er kann Diplomaten "lie- fern“. Er ist nicht Par- macht, sondern für die

Menschlichkeit. Und

aus dieser Position her- aus wird er vielleicht von beiden Kriegsparteien als Vermittler angesehen werden - irgendwann, wenn man denn Vermittlung haben land das ja ab.

Der Ostkirchenexperte omas

Kremer sagt, der Angri Russlands

auf die Ukraine sei kein eigentli- cher "Glaubenskrieg“. Er betont rechtfertigt. Droht die endgültige

Spaltung der orthodoxen Welt?

Ich befürchte, dass die Position

des Moskauer Patriarchats, nament- lich des Patriarchen, nie wieder so sein wird, wie sie vielleicht einmal war. Mit Kyrill I. ist kein Staat mehrquotesdbs_dbs26.pdfusesText_32

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