[PDF] Rationale topische Phytotherapie bei Hautkrankheiten





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TRGS 910 Risikobezogenes Maßnahmenkonzept für Tätigkeiten mit

2 avr. 2014 1.3 Bedeutung der Standardannahmen (Defaultannahmen) ... gefundenen Dosis-Wirkungs-Beziehung sollten entsprechend beachtet werden.



Einfiihrung in die Epidemiologie

9.2.6 Dosis-Wirkungs-Beziehungen . 9.2.7 Dosis-Reaktions-Beziehungen . ... epidemiologische Herangehensweise an die Definition gesundheitsbezogener.



Vorsicht bei Subgruppenanalysen!

logischen Rationale Hinweise auf eine Dosis-. Wirkungs-Beziehung oder die Reproduzierbar- keit der Beobachtung durch andere Stichproben



Dosis- und Dosisleistungs-Effektivitätsfaktor (DDREF) Empfehlung

30 juin 2009 Dosis-Wirkungsbeziehungen aus epidemiologischen Studien beziehen sich ... Hinsichtlich der Bedeutung zur Beurteilung eines DDREF ergibt sich ...



Tagungsbericht: Quarz - Einstufung Dosis-Wirkungs-Beziehungen

7 mars 2022 Was ist bekannt zu Dosis-Wirkungs-Beziehungen bzw. Wirkungsschwellen für die ... Rationale des toxikologischen Ansatzes.



Kommunikation von Risiko und Gefährdungspotenzial aus Sicht

Grundlage dafür bilden Dosis-Wirkungsbeziehungen. 1 Vgl. die Definitionen zu Gefährdung Themenblock III: Bedeutung und Praxis von Risikokommunikation.



Individuelle Dosisanpassung durch Therapeutisches Drug Monitoring

Rationale des Therapeutischen Drug Monitorings in der Onkologie. Aufgrund der meist steilen Dosis-Wirkungs-Beziehung und der.



Leitfaden zur Quantifizierung stoffspezifischer Expositions-Risiko

1.4 Definition und Einordnung der Risikokonzentration . der gefundenen Dosis-Wirkungs-Beziehung sollten entsprechend beachtet werden.



Rationale topische Phytotherapie bei Hautkrankheiten

therapie geht die rationale Phytotherapie Dosis-Wirkungsbeziehungen ermittelt und ... Von besonderer Bedeutung sind neuere.



Dr. Timmer_Zielstellungen und Studienkonzepte

Grundlagen der Pharmakokinetik und Dosis-Wirkungs-Beziehungen. ? Studienarten der frühen klinischen Definition einer Klinischen Arzneimittelprüfung.

462ARS MEDICI 10?2005

FORTBILDUNG?FORMATION CONTINUEMATTHIASAUGUSTIN

Obwohl alle Hauterkrankun-

gen mit synthetischen

Arzneimitteln behandelbar

sind, gibt es eine Reihe von pflanzlichen Wirkstoffen, die insbesondere in leichteren gibt einen Überblick über die topische Phytotherapie in der Dermatologie. Dabei

Evidenzstufe (ES) nach Coch-

rane-Kriterien angegeben.

Einleitung

Die Pflanzenmedizin ist eine uralte Heil-

lungsmethode der Menschheit. Bis in das

19. Jahrhundert hinein beruhte die Medi-

zin vorwiegend auf Pflanzentherapie, da es noch keine synthetischen Arzneimittel gab. Erst in den letzten 150 Jahren wurde die Pflanzenmedizin teilweise von der syn- mittel beruhen aber auf ursprünglich von

Pflanzen stammenden Ausgangsstoffen,

zum Beispiel die Herzglykoside.

In der Dermatologie haben sich Heilpflan-

zen immer bis zu einem gewissen Grad topischen Anwendung. Einzelne Phyto- therapeutika sind stets auch Teil des der- matologischen Lehrbuchwissens gewesen.

In den letzten Jahrzehnten wurden ver-

von Pflanzen durchgeführt. Von beson- derem Interesse für pharmazeutische Bio- logen und Ethnobiologen sind das breite

Spektrum an Pflanzenwirkstoffen in den

volksmedizinischen Anwendungen sowie das Reservoir an potenziellen Pflanzen in den subtropischen und tropischen Zonen.

Im Gegensatz zur traditionellen Phyto-

therapie geht die rationale Phytotherapie von definierten pharmakologischen Wirk- prinzipien aus und betont die Notwendig- keit der Isolierung und Charakterisierung wirksamkeitsbestimmender Inhaltsstoffe.

Mit diesen werden - in Analogie zu syn-

thetischen Wirkstoffen - an geeigneten

Modellen Wirkungsprofile beschrieben,

Dosis-Wirkungsbeziehungen ermittelt und

schliesslich randomisierte klinische Stu- dien durchgeführt.

Wenngleich praktisch alle Hautkrankhei-

ten auch mit synthetischen Arzneimitteln

Wirkstoffe bei richtiger Anwendung in

und nicht selten wünschen Patienten eine

Phytotherapie und stellen entsprechende

Fragen (Tabelle 2).

wohl bei chronisch-entzündlichen Haut- erkrankungen (z.B. Psoriasis, atopische Dermatitis) als auch bei akuten Ekzemen,zur Wundbehandlung, bei Traumen, bak- teriell und mykotisch bedingten Haut- infektionen, Juckreiz und Schmerzen ein- piemassnahme zur Wahl, in schwereren

Massnahmen in Betracht.

von den Indikationen sowohl topisch wie auch systemisch angewendet werden.

Die externe Anwendung in Form von

bei Hautkrankheiten

MMMMeeeerrrrkkkk----

?Bei leichteren Hauterkrankungen massnahme eingesetzt werden, ren Massnahmen in Betracht kommen.

?Einsatzgebiete für die topischePhytotherapie sind beispiels-weise chronisch-entzündlicheHauterkrankungen, wie Psoriasisoder atopische Dermatitis, aberauch akute Ekzeme, Juckreiz,Schmerzen oder bakterielle odermykotische Hautinfektionen.

sere Rolle, sodass der vorliegende Beitrag auf der topischen Therapie fokussiert. Zu beachten sind auch in der Phytotherapie die nachstehend genannten Risiken, Ne- benwirkungen und Kontraindikationen.

Wirkprinzipien der

Phytotherapeutika

Aus praktischer Sicht ist es sinnvoll, die

Phytotherapeutika ungeachtet ihrer pharma-

kologischen Zusammensetzung nach wirk- samkeitsbestimmenden Leitsubstanzen zu klassifizieren und diese bestimmten Wirk- prinzipien zuzuordnen. Trotz zahlreicher

Überschneidungen lassen sich die folgen-

den, für die Dermatotherapie interessan- ten Wirkprinzipien unterscheiden: ?antiphlogistische Wirkungen ?antimikrobielle Wirkungen ?antiproliferative Wirkungen ?adstringierende Wirkungen

Pflanzen mit antiphlogistischen

Wirkungen

Zahlreiche Pflanzen weisen in vitro wie

auch in experimentellen und klinischen

Untersuchungen antiinflammatorische Ei-

genschaften auf. Im UV-Erythemtest sind ihre Effekte in der Regel nicht so stark wie die von Klasse-I-Kortikosteroiden, die leichten Entzündungen, vor allem Ekze- rer Entzündungen eingesetzt werden. und anderen akuten Entzündungen sind: ?Matricaria recutica (Kamille) ?Hamamelis virginiana (Zaubernuss) ?Calendula officinalis (Ringelblume) ?Cardiospermum halicabum (Ballonrebe) ?Solanum dulcamara (Bittersüss)

Speziell in der Therapie der Psoriasis wurden

in randomisierten und kontrollierten Stu- dien (RCT) ferner klinische Wirksamkeiten für die folgenden Pflanzenzubereitungen gefunden: ?Berberitze (Mahonia aquifolium) ?Aloe (Aloe vera) ?Capsaicin ?Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)Zu den Pflanzen mit zweifelsfreier Wirk- antiphlogistischen Wirkung auch deutliche antimikrobielle Eigenschaften aufweist (Evidenzstufe ES 1b). Auch wundheilungs- lenzubereitungen werden deswegen

Dermatitiden und bei einfachen Wunden

eingesetzt. Anwendung finden sowohl Rationale topische Phytotherapie bei Hautkrankheiten

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FORTBILDUNG?FORMATION CONTINUE

mit Hautkrankheiten ?Wie gut wirkt das "pflanzliche Kortison»? ?Sollte ich meine Schuppenflechte mit Weihrauch-Salbe behandeln? ?Wirkt Echinacin gegen Herpes? ?Kann ich Johanniskraut-Salbe gegen Ekzeme bekommen? ?Hilft Aloe bei Schuppenflechte? ?Kann ich gegen meinen Hautkrebs Mistel einsetzen? ?Welche Pflanzen helfen gegen Juckreiz?

Tabelle 1: Prinzipien der

rationalen Phytotherapie ?pharmakologisches Modell ?Isolierung der Inhaltsstoffe ?Dosis-Wirkungsrelation ?kontrollierte klinische Studie

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

© Alle Bilder: www.naturganznah.de

lagen, ferner Salbenzubereitungen (z.B.

Kamillosan

Salbe). Das Allergierisiko ist

entgegen anders lautendenBerichten ver- gleichsweise gering, wennqualitativ hoch- verwendet werden.

Eine weitere interessante Pflanze mit ent-

zündungshemmenden (und auch adstrin- gierenden) Eigenschaften ist die virginia- nische Zaubernuss (Hamamelis virginiana,

Hametum

, Mavena Anal Gel ). Sie stammt aus der nordamerikanischen traditionellen

Medizin und wird dort schon seit Jahrhun-

derten von den Indianern bei Darmerkran- kungen, Hauterkrankungen und Wunden eingesetzt. Hamamelis ist nach Studien- berichten bei leichten Ekzemen gut wirksam und kann auch im Wechsel mit Kortikosteroiden oder in der Nach- behandlung eingesetzt werden (ES 1b).

Neben Salben auf Hamamelis-Basis gibt es

auch Gele und Hamamelis-Wasser. Zu

Produkte, auch sollte der Hamamelis-

und Kosmetika mit geringen Anteilen der mamelis-Teedroge auf 1 /2Liter

Ansatz etwa 15 Minuten stehen

und verwendet ihn nach dem Ab- seihen als Umschlag.

Ebenfalls als entzündungshem-

mende Pflanze wird der Bitter- süssstengel (Dulcamara stipides, in triert) eingesetzt. Wenngleich der

Bittersüssstengel sicherlich keine

"Kortisonpflanze» ist, wie gelegent- lich behauptet, so scheint ihm bei leichten Formen von Ekzemen eine gewisse entzündungshemmende

Wirkung zuzukommen (ES 2b). Ein-

gesetzt werden fast ausschliesslich lich, hierfür liegen jedoch keine

Studiendaten vor.

Eine weitere Heilpflanze mit milden anti-

entzündlichen und antimikrobiellen Eigen- schaften ist die Ringelblume (Calendula,

Weleda Calendula Salbe

). Sie kann als

Tee für Auflagen zubereitet werden, wird

Wenngleich systematischeUntersuchun-

gen zur klinischen Anwendung bei Ekze- men fehlen, scheint die Wirkung von Ca- lendula bei Ekzemen geringer als die von

Kamille und Hamamelis zu sein. Gleich-

lautende Daten finden sich in experimen- tellen Untersuchungen. Nichtsdestotrotz kann ihr Einsatz bei leichten Ekzemfor- men versucht werden, zumal auch hier das Risiko einer Kontaktsensibilisierung relativ gering ist. Neben ihrem Einsatz als

Zusatz in Kosmetika verwendet, ohne dass

dabei die notwendigen therapeutischen

Wirkkonzentrationen erreicht werden.

Eine ebenfalls weit verbreitete Pflanze in

Kosmetika ist Aloe vera. Diese stellt eine

Mischung verschiedener Aloe-Arten dar,

die ursprünglich in der Karibik beheimatet waren, inzwischen aber in allen warmen

Zonen kultiviert werden. Aloe vera hat

sich in Tierexperimenten wie auch in klinischen Studien als wirksame Pflanzein der Wundheilung und nach einer

RCT auch bei der Psoriasis erwiesen

(ES 1b). Über ihre Wirksamkeit bei Ekze- men liegen im Einzelnen noch keine sys- tematischen Untersuchungen vor. Gute

Besserungen wurden mit Aloevera-Gel bei

akuten Ekzemen, insbesondere beim Son- nenbrand beobachtet. Diese Effekte konnten auch in klinisch-experimentellen

Untersuchungen im UV-Erythemtestnach-

gewiesen werden. Bei diesem Test wird hautgesunden Probanden eine definierte, erythemgenerierende UV-Dosis auf die Haut appliziert und geprüft inwieweit Wirksub-

Erythemtest. Die Wirksamkeit lag noch

über der von 1 Prozent Hydrokortison.

Auch akute atopische Ekzeme konnten

mit Aloe vera gebessert werden - offen- bar ebenfalls aufgrund der anti- inflammatorischen Wirkung.

Generell ist zu beachten, dass Aloe vera in

del ist, eine standardisierende Leitsub- stanz gibt es bisher nicht. ) und das

Jahrzehnten in der topischen wie auch in

der systemischen Behandlung der Neuro- dermitis eingesetzt. In der Schweiz ist Bor- registriert, allerdings nicht für diese Indikation. Die beruht vermutlich vorwiegend auf dem eine wichtige Funktion im Aufbau der epi- dermalen Barriere nachgesagt wird. Für zwischen auch Studien publiziert, die eine

Wirksamkeit bei leichten Ekzemformen

gegenüber den Salbengrundlagen bele- gen (ES 2a). Verwendung finden meist 10- bis 20-prozentige Zubereitungen, die ent- weder angemischt oder als Fertigsalben erscheinungsfreien Intervall mit trockener, aber nicht entzündeter Haut angewendet. Rationale topische Phytotherapie bei Hautkrankheiten

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FORTBILDUNG?FORMATION CONTINUE

lichen Behandlung der Neurodermitis ge- cacabum; Cardiospermum ). Diese aus

Afrika stammende Pflanze ist bislang ver-

gleichsweise wenig beforscht, es liegen jedoch positive Berichte auch für die Neu- rodermitis vor. Ihr Einsatz kommt bei leichteren, trockenen Ekzemen in Frage.

Eine grosse Zahl weiterer Pflanzen befin-

den sich zurzeit in klinischer Anwendung, breitung gefunden haben oder in syste- matischen Studien untersucht wurden.

Wirkungen

Bei stark juckender, jedoch nicht wunder

Haut kann auch versuchsweise ein Extrakt

der Pfefferschote (Capsaicin)eingesetzt werden. Diese auch in ABC-Pflastern und schung von Neuropeptiden in der Haut. ist jedoch Vorsicht geboten, da das Bren- nen als sehr stark erlebt werden kann - erosive Wunden oder offene Hautpartien dürfen gar nicht behandelt werden! Cap- saicin-Salbe kann zusammengemischt

Capsaicin bezogen werden. Anfangs

muss diese Konzentration meist verdünnt werden. Besonders geeignet ist die Cap- saicin-Salbenbehandlung bei der so ge- nannten Prurigo simplex subacuta (EL 2),quotesdbs_dbs26.pdfusesText_32
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