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Warum wir

aufs Ganze gehen

Unser Jahresbrief 2020

Von Bill & Melinda Gates

10. Februar 2020

UNSER JAHRESBRIEF 2020

Als wir vor 20 Jahren unsere Stiftung gründeten, war die Welt eine ga nz andere als die, in ember, der globalen

Finanzkrise und dem Aufstieg der sozialen Medien.

te Sache zu engagieren. Schon lange hatten wir für uns beschlossen, den Großteil unseres V dafür zu verwenden, um uns für Menschen einzusetzen. Die Herausfor derung dabei war natürlich, auf sinnvolle und wirksame Weise zu handeln. en, tauschten wir uns lange der Überzeugung baut auf der Idee auf, dass jeder Mensch die Chance auf ein gesundes und produktives Leben dies immer noch der

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Zweifelsohne ist der Beginn dieses neuen Jahrzehnts überall auf der W Ungewissheit und erheblichen Spannungen. Aber sogar in einer so herausfordernden Zeit - um genau zu sein, gerade in so einer herausfordernden Zeit - stehen wir nach wie vor felsenfest hinter Menschen, die für die Rechte anderer eintreten, hinter Forschern, Regierungsbeamten und denen, die an vorderster Front alles dafür gebe n, dass immer mehr In den vergangenen 20 Jahren hat sich unsere Stiftung für die globale

Gesundheit und das

der Schlüssel zu einer besseren und gerechteren Welt sind. Krankheit ist gleichermaßen Wir wissen, dass Philanthropie nie die Arbeit von Regierungen und der Pr ivatwirtschaft ersetzen kann oder darf. Wir sind jedoch der Überzeugung, dass sie au f einzigartige Weise Im besten Fall geht eine Stiftung Risiken ein, zu denen Regierungen und

Unternehmen nicht

sonst nicht erprobt würden und vielleicht die Chance auf einen Durchb ruch bergen. - hat etwas farbenfroher formuliert, wie es so seine Art ist. Als er den Großteil seines urde, hielt er uns an, "aufs Ganze zu gehen“. en, um den Ball so r.

MELINDA:

schreiben, verfolgen wir, wie viele andere auch, mit großer

Aufmerksamkeit

den Ausbruch des

Coronavirus.

BILL:

Man weiß, dass Warren

etwas Kluges im Sinn hat, wenn er mich dazu bringt, eine

Sport-Metapher zu

verwenden!

UNSER JAHRESBRIEF 2020

So verstehen wir auch unsere Stiftungsarbeit. Unser Ziel ist nicht nur gradueller Fortschritt. Wir wollen mit aller Kraft und allen Ressourcen auf die großen Heraus forderungen einwirken, bei denen wir - wenn wir Erfolg haben - Menschenleben retten und v Lassen Sie uns eines klarstellen: Wir gehen nicht dieselben Risiken ein, wie die wahren n Kriegsgebiete genden, die gegen jene kulturelle Normen und Traditionen aufbegehren, die sie klein halten. Diese ages einfacher zu gestalten. Insgesamt hat unsere Stiftung in den letzten 20 Jahren 53,8 Milliarden U

S-Dollar

aufgewendet. Was damit erreicht wurde, macht uns stolz. Aber hat jeder g espendete US- en gab es genug, sowohl mit unseren

Erfahrungen gelernt haben.

10

Globale

Entwicklung

45%Programme in

den USA 16%

Globale Gesundheit

29%
Wie sich die Stiftungsausgaben von 53,8 Milliarden

US-Dollar über die letzten 20 Jahre gliedern

Quelle: Bill & Melinda Gates Foundation

In diesem Jahresbrief beschreiben wir unser Engagement in den Bereichen

Bildung und

wir Risiken eingegangen sind. Wir berichten über zwei unserer vorrang igen Themen - die Klimakrise und die Gleichstellung der Geschlechter - und beschreiben, wie diese unsere Einige unserer ersten Investitionen im Rahmen der Stiftungsarbeit zielte n auf die Reduktion wir jetzt auch unseren Brief beginnen.

UNSER JAHRESBRIEF 2020

Melinda:

tarben, obwohl

Wir haben daraus gelernt,

dass die Herausforderungen von Armut und Krankheit eng miteinander verkn

üpft sind.

hten wir, dass Zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation, der Weltbank und UNICEF gr

ündeten wir

Gavi, die Impfallianz. Gavi vereint Regierungen und andere Organisatione n, um die Mittel

Kindern zu unterstützen.

Bill: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche internationale Organisatio nen wie die se den Impfschutz für

Kinder weltweit verbessern.

Was genau auf uns zukam, wussten wir nicht. Microsoft hat mir zwar bewus st gemacht, welche Risiken mit der Neugründung einer Organisation verbunden sind, doch waren die Risiken bei Gavi anders. Es ging nicht darum, ein neues Produkt zu lanci eren und Kunden davon zu überzeugen, sondern darum, der Welt zu beweisen, dass eine i nternationale war. Ein Scheitern

Engagement abgebracht.

BILL:

Buchstabensuppe!

UNSER JAHRESBRIEF 2020

Wie sich herausstellte, lautete die Antwort auf beide Fragen ein klares

Ja. Bis 2019 wurden

mithilfe von Gavi mehr als 760 Millionen Kinder geimpft und 13 Millionen

Leben gerettet.

immunisiert, kostete vormals 3,65 US-Dollar. Jetzt liegt der Preis bei u nter einem US-Dollar. Melinda: Heute erhalten 86 Prozent der Kinder weltweit eine Grundimmunisierung. Das ist mehr als je zuvor. Jedoch wird es viel schwieriger als bei den ersten 86 Prozent, den verbleibenden 14 Prozent diesen Impfschutz zukommen zu lassen. Denn diese Kinder sind weltweit am benachteiligt. dass manche nur einige Hundert Meter von einer Gesundheitseinrichtung entfernt leben, für Landesteilen und Vierteln zu wirken, wo besonders viele Kinder ohne Impfschutz leben. Zurzeit wirbt Gavi um Mittel für die Arbeit in den kommenden fünf mehr Geldgeber dazu ermutigen, diese beeindruckende Erfolgsgeschichte fü r alle Kinder wahr werden zu lassen. Mit mehr Mitteln kann Gavi mehr Leben retten. Bei

Gavi aufs Ganze

gkeitsbereichen, die uns von Anfang an stark am Herzen lagen: HIV und AIDS. glichkeiten die abzunehmen. Wie bei den Impfungen waren die lebenswichtigen Therapien jedoch in Niedriglohnl verfügbar. Die Anzahl von Neuinfektionen in Subsahara-Afrika explodie rte. Ich erinnere mich noch an einen schrecklichen Artikel in "Newsweek“, der beschr ieb, wie ein Virus eine ganze Generation von Kindern zu Waisen machen würde.

Titelseite Newsweek 17. Januar 2000

Um auf die wachsende Epidemie - und auch den Handlungsbedarf gegenü ber zwei

UNSER JAHRESBRIEF 2020

n und Programme

Riskant war es auch aus denselben Gründen.

Aber wie schon Gavi wurde auch der Globale Fonds zu einer immensen Erfol gsgeschichte. Allein im Jahr 2018 erhielten fast 19 Millionen Menschen in von der Orga nisation betreuten Wir wussten, dass es mit dem Globalen Fonds nun einen Mittler gab, der i nnovative gen machte sich unsere Stiftung neben der anhaltenden Unterstützung für den Global en Fonds für die Wir glaubten etwa, dass Vaginalgels vor einer Infektion schützen wü rden, jedoch konnten er Anwendung das ern mit niedrigem und mittlerem Einkommensniveau nicht wirklich durchgesetzt. Die Versuche lokaler n zu integrieren, waren vergebens. eine monatliche Injektion, ein Implantat im Arm oder eine einmalige Impf ung, die die auszuloten. Große Fortschritte haben dafür gesorgt, dass HIV-positive Menschen in Behandlung nun dieselbe Lebenserwartung haben wie HIV-negative Menschen. Aber genau e Tablette eingenommen Selbst wenn wir aber diese Langzeittherapien perfektionieren, bleiben im mer noch den. Bei einem Besuch der Gugulethu Community Health Clinic letztes Jahr beri chteten uns die Mitarbeiter über die HIV- und Tuberkulose-Patienten, die sie in K apstadt (Südafrika) behandeln.

MELINDA:

Um bei der Baseball-

Metapher zu bleiben:

Gavi + der Globale

Fonds sind für uns

"Grand Slams“ für die globale Gesundheit!

MELINDA:

Ein sehr

Rückschlag.

BILL:

Zudem hat der

Globale Fonds

stark zur Reduktion durch Malaria und Tuberkulose beigetragen.

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ßten

in Afrika war. Diese Reise hat sich uns als ernüchternde Erfahrung de r strukturellen und er uns von einer estellt war. Eines Tages kündigte sie an, dass sie ihrem Dorf einen Besuch abstatten wü rde und kam nie zurück. Als das besorgte Paar sich auf die Suche nach ihr machte, war en sie schockiert, als sie erfuhren, dass ihre Angestellte an AIDS gestorben war. Schockierend war für die beiden nicht, dass sie AIDS hatte. Schockier end war, dass sie ohne nliche Verbindung zur Klinik hatte und somit Zugang zu den besten verfügbaren Therapiem ber die Epidemie Im Kampf gegen HIV werden biomedizinische Behandlungen allein niemals ge nug sein. Unsere Antwort auf die Krankheit muss auch berücksichtigen, was fü en nicht zum Erfolg führen. und Geschlechternormen spielen dabei eine Rolle.

Quelle: UNAIDS

199520002005201020152018

HIV-Infektionsrisiko

400
300
200
100
im Osten und Süden Afrikas 1990
was wir nicht wissen. Wir wissen, wie wir ihr Leben aus unserer Perspektive wahrnehmen. Wir ha ben jedoch kaum Daten darüber, wie die Welt in ihrer Wahrnehmung aussieht. Das b remst uns bei der r andere.

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Zum Glück holt die Forschung in diesem Bereich zunehmend auf. Als ich letzten Oktober in Johannisburg war, verbrachte ich Zeit mit einem Partner unser er Stiftung, der sich dafür einsetzt, dass junge Frauen in die Entwicklung von Beh andlungs- und ellt, dass die Anwendungen und Dienste besser auf ihre Bedürfnisse angepasst sind un d damit die

Datenlücke geschlossen wird.

Unsere Stiftung ist auch Partner von DREAMS, einem von der amerikanische n Regierung Aidsfrei, gut beraten und sicher" steht. Das Programm setzt auf einen breiten Ansatz ndigung von werden, ein gesundes, selbstbestimmtes und HIV-freies Leben zu führen In den letzten 20 Jahren hat die Wissenschaft beeindruckende Fortschritt e im Kampf gegen HIV erzielt. Wesentlich aber ist auch das verbesserte Bewusstsein dafür, wie diese Bill: Globale Gesundheit wird immer ein Kernanliegen unserer Stiftungsarbeit sein. Künftig n Klimawandel immer

Thema noch genauer eingehen.)

Neben unserem Engagement in den Bereichen Impfschutz und HIV werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass bei anderen Krankheiten wie Malaria,

Tuberkulose und

erzielt werden. Wir werden neue Entwicklungen in den Bereichen Familienp lanung, Denn eine bessere Gesundheit ist die Grundvoraussetzung, um der Armut zu entkommen. Werden Menschen gesünder, wirkt sich dies auch positiv auf andere Leb ensbereiche aus. So entsteht eine bessere, gerechtere Welt.

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Melinda: Bill und mir war immer klar, dass unsere Stiftung in den USA den Fokus v or allem

Bildung spielt dabei eine sehr wichtige Rolle.

Wir hatten beide das Glück, ausgezeichnete Schulen zu besuchen. Wir w issen, dass uns das vor allem Studierende mit niedrigem Einkommen oder People of Color, nich t dieselben chreiben. 2001 lernte ich die Lehrerin Deborah Meier kennen, die mich sehr inspiriert hat. Ihr

Buch The Power

of Their Ideas̆ r solchen ist die Leben vorzubereiten, dann versagen sie auch ihrem Land gegenüber. Darüber denke ich viel nach. Es führt mir vor Augen, was bei diese dem Spiel steht. on ausgegangen, dass die globale Gesundheit unser riskantester und die Bildungsarbeit in den USA der am wenigsten riskante Einsatzbereich sein würde. Genau das Gegenteil ist der Fall. Im Bereich der globalen Gesundheit ist die Welt nachweislich auf dem ric htigen Weg, wie etwa der starke Rückgang der Kindersterblichkeit zeigt. Bei der B ildung in den USA hatten. Der Status quo ist für Studierende immer noch ungenügend. BILL: auch mit Lernen im frühen Kindesalter und der wirtschaftlichen

Menschen.

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Dazu ein Beispiel: Durchschnittlich sitzen in einem amerikanischen Klass enzimmer 21 Schüler. Aktuell schließen 18 davon die High School ab oder haben einen gleichwertigen

Alle Schüler oder Studierende

Studenten mit lateinamerikanischem Hintergrund

Schwarze Studenten

People of Color im Nachteil

Anteil High-School-AbschlüsseAnteil Hochschulstudium

Quelle: National Center for Education Statistics

100%
75%
50%
25%
0 Haben alle Schüler einer Klasse einen lateinamerikanischen Hintergrun d, schließen nur n einer Klasse schwarzer Studenten sind es nur vier. s in unserer Macht Stehende nnen.

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Natürlich verstehen wir, dass viele Menschen skeptisch sind, wenn sie ehrlich, skeptisch sind wir auch. Bill und ich haben immer klar gesagt, dass unsere Aufgabe nicht darin besteht, selbst Ideen zu entwickeln. Sie besteht vielmehr da rin, die innovative nlichkeiten. Was die Sache aber verkompliziert ist, dass sogar unter den Menschen, di e in diesem Bereich arbeiten, kein Konsens darüber herrscht, was funktioniert und was nic ht. Im Bereich globale Gesundheit wissen wir, dass wenn eine Masernschutzimp fung Kinder schützt, sie so eher überleben. Im Bildungsbereich herrscht zu Urs ache und Wirkung kein ollte der Schultag r Bruchrechnen besser? worten, um eine eindeutige Erfolgsmethode zu entwickeln. ennt zu betrachten und

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davon auszugehen, dass diese ausschlaggebend für einen Erfolg war. We nn ein Kind die High School abschließt, stecken dahinter mindestens 13 Jahre Schulbil dung, die hunderte en verschiedenen

Ebenen ansetzen.

Nichtsdestotrotz haben wir Anzeichen für Fortschritte wahrgenommen. U nter anderem er, wie man Kinder sstsein darüber, was dann noch mehr Gründe für unsere Zuversicht nennen.) Zudem sind wir stolz auf unser Stipendienprogramm "Gates Millenium Scholars“, über das 20.000 People of Color ein Vollstipendium fürs College erhielten. Einige Studierende ein Masterstudium in Bildungswissenschaften und sprühte nur so vor Id een darüber, wie sie die durch das Stipendium erhaltene Chance künftig am sinnvollsten nut Zwar haben die Stipendien für die 20.000 Stipendiaten Enormes bewirkt , doch durchliefen onen andere kleinen Prozentsatz von ihnen eingewirkt haben. Unser Ziel ist, Große s für alle Schüler und Studierende der USA zu bewirken. Daher legen wir unseren Fokus nun n icht mehr auf ng mehr Menschen erreicht. hrt uns dies zutiefst. dem es darum geht, dass jeder die gleiche Chance bekommt. lles haben, was sie brauchen, um zu lernen und sich zu entwickeln? Schon relativ früh wurde uns klar, dass zu beherrschen. Wir setzen uns intensiv für als "Common Core“ bezeichnete Stand ards ein. Fast jeder US- Bundesstaat hat diese innerhalb von zwei Jahren übernommen. Schnell aber stellte sich heraus, dass das nicht ausreichen würde. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir dachten, dass bei einer Anhebung der Standards durch die Bundesstaaten der Markt reagi eren und neue Unterrichtsmaterialien entwickeln würde, die ihnen besser entsprechen. Das aber trat nicht u bringen.quotesdbs_dbs27.pdfusesText_33

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