[PDF] Menschen bewegen – Grünflächen entwickeln





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NI HB SH HH MV NW RP SL HE TH BY SN BB ST BE BW

405. 335. Niederlande Bundesamt für Naturschutz (BfN) nach den Monitoringdaten der Bundesländer. Stand: 12.11.2021. Wolfsvorkommen in Deutschland.



Wanderfische Verbreitungskarten

https://www.bfn.de/sites/default/files/BfN/natura2000/Dokumente/Nationaler_FFH_Bericht_2019/Verbreitungskarten/fish_w_kombination.pdf



Vögel in Deutschland – Übersichten zur Bestandssituation

Vogelschutzwarten und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) zusammengestellt. Gezählt und erfasst wurden die Vögel überwiegend von Freiwilligen.



LRT 3110 – Sehr nährstoff- und basenarme Stillgewässer mit

Lebensraumtyps in der atlantischen Region (BFN/BMUB 2013). Bundesland Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen 22: 1?157.



Fachinformationssystem und Fachkonventionen zur Bestimmung

Dirk Bernotat Bundesamt für Naturschutz



Menschen bewegen – Grünflächen entwickeln

Herausgeber Bundesamt für Naturschutz (BfN). Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit die Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben 



BMU-Haushalt 2020 Haushalts-Querschnitt und Ergänzende

Jan 1 2020 10.2.3 Bundesamt für Naturschutz (BfN) . ... schutzwürdiger Teile von Natur und Land- ... Berechnung der BImA 1.090.405



Fachinformationssystem und Fachkonventionen zur Bestimmung

Dirk Bernotat Bundesamt für Naturschutz



Käfer Verbreitungskarten

https://www.bfn.de/sites/default/files/BfN/natura2000/Dokumente/Nationaler_FFH_Bericht_2019/Verbreitungskarten/col_kombination.pdf



Artenreichtum durch nachhaltige Nutzung

ist gefördert durch das BfN mit Mitteln des. Bundesministeriums für Umwelt Naturschutz und nukleare Sicherheit. ... Bundesamt für Naturschutz (BfN).

Menschenbewegen ...

Ein Handlungskonzept für das Management

Impressum:

Autoren

Prof. Dr. Ralf Roth

|Dr. Stefan Türk |Dipl.-Geograph Dr. Holger Kretschmer |Dipl.-Hyd. Frank Armbruster ln

Textredaktion

Dipl.-Ing. Christa Friedl, Wissenschaftsjournalistin, Krefeld

Fachbetreuung im Bundesamt für Naturschutz

Dipl.-Biol. Michael Pütsch|Dipl.-Ökol. Beate Job-Hoben |Dipl.-Ing. Anne-Kristina Wilke (FG II 1.2 - Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Tourismus und Sport)

8, 9, 10, 11, 13, 15, 16, 17, 18, 22 |Stadt München, Sportamt: Abb.: 4, 7 |Presseamt München (Nagy):

Abb.: 3, 5 |Stadt Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Abb. 20 |Stadt Hannover, Fachbereich

Umwelt und Stadtgrün: Abb. 19 |Czak, I.: Abb 21 (www.dnl-online.de).

HerausgeberBundesamt für Naturschutz (BfN)

ssen nicht mit denen des Herausgebers übereinstimmen.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen

ssig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Nachdruck, auch in Auszügen, nur mit Genehmigung des BfN DruckLV Druck GmbH & Co. KG, Münster, gedruckt auf FSC-Papier © Bonn - Bad Godesberg 2008Projektbegleitende Arbeitsgruppe

Heiner Baumgarten Freie und Hansestadt Hamburg

Rudolf Behacker Stadt München

Henriette DegüntherLandesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht, Rheinland-Pfalz Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann Bundesamt für Naturschutz

Georg Fritz Dipl.-Ing. Landschaftspflege

Mathias Held Bundesamt für Sport, Schweiz

Klaus Meinel IAKS Internationale Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen

Michael PütschBundesamt für Naturschutz

Gertrud Sahler Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Renate Sodoge Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Torsten Wilke Bundesamt für Naturschutz

Felix Wolff Bundesamt für Naturschutz

Baustein 1 Politischer Handlungsrahmen

3

Vorwort

Das wachsende Bewusstsein fŸr Gesundheit und

landschaftsbezogenen Erholungsformen. Millionen Menschen in Deutschland treiben regelmŠ§ig Sport oder erholen sich beim Spazierengehen in der Natur. Das darf aber nicht nur denjenigen vorbehalten sein, die auf dem Lande wohnen, es muss selbstverstŠndlich auchfŸr die in unseren gro§en StŠdten wohnenden den die fŸr die Erholung zur VerfŸgung stehenden FlŠ- chen aufgrund des hohen FlŠchenverbrauchs immer mehr. Siedlungsnahe ErholungsrŠume sind durch die Ausbreitung von Wohn- und GewerbeflŠchen gefŠhrdet. Es wird zunehmend schwieriger, in BallungsrŠumen Vorranggebiete fŸr Naturschutz und Erholung gegen-

Ÿber wirtschaftlichen Interessen zu erhalten.

Der hohe Nutzungsdruck auf verbleibende Erholungs- flŠchen und auf Nah- und Wochenenderholungsge- biete kann sogar zu ernsthaften Konflikten mit Natur- schutzinteressen fŸhren.

Viele Sportarten haben ihren besonderen Reiz da-

durch, dass sie in einer intakten Umwelt ausgeŸbt werden. Andererseits beanspruchen viele Millionen Sporttreibende durch ihre AktivitŠten in nicht uner- heblichem Ma§e natŸrliche Ressourcen, z.B. in Form von Energie. Sie erzeugen Verkehr besonders dann, wenn Sport nicht in der unmittelbaren Wohnum- gebung ausgeŸbt werden kann. Ein Grund mehr, dasSigmar Gabriel,

Bundesumweltminister

03-54 LeitfadenRZ 10.12.2007 10:15 Uhr Seite 3

Vorwort

Angebot an siedlungsnahen Naturr

St Šdte konkurrieren heute nicht nur mit ihrer Aus- Verkehrsleistungen und ihren kulturellen Angeboten. Natur in der Stadt steigert die Lebens- und die Um- weltqualit

Št.

Deshalb m

Ÿssen GrŸnflŠchen in unseren StŠdten er- halten und ausgebaut werden. Hierzu ist politischer Wille notwendig und ein Konzept, das einfach und an Der vorliegende Leitfaden bietet hierfŸr ein gutes

Werkzeug. Er strukturiert die Vorgehensweise, gibtHandlungsempfehlungen und zeigt, wie unter Einbin-dung der Kommunalpolitik und der BŸrgerinnen und

BŸrger zukunftsfŠhige und natŸrliche Bewegungs- Ich bin davon Ÿberzeugt, dass mit der breiten An- wendung des Leitfadens ein StŸck LebensqualitŠt gesichert werden kann.

Sigmar Gabriel

Bundesumweltminister

03-54 LeitfadenRZ 10.12.2007 10:15 Uhr Seite 4

Lebensqualit

Št in der Stadt. Sie sind der Ort, wo

BŸrgerinnen und BŸrger Natur und Landschaft erle- ben und genie Gr Ÿn- und FreiflŠchen dienen der Erholung und Ge- sundheitsvorsorge Ð wichtige GrŸnde, um sich in der

Natur zu bewegen. Unsere stadtnahen FreirŠume

haben also in Zukunft neben den vielen landschaftlich reizvollen Nah- und Fernerholungsgebieten verstŠrkt wichtige Funktionen zu

Ÿbernehmen.

Studien aus den vergangenen Jahren haben gezeigt,

dass sich das Sport- und Bewegungsverhalten der Bev drei wesentliche Gr

Ÿnde: der Trend zum selbst or-

ganisierten Sport, das stark gewachsene Gesund- heitsbewusstsein und die Alterung der Gesellschaft.

Sie alle werden in den n

Šchsten Jahren die StŠdte

zunehmend vor die Herausforderung stellen, ihre Gr Ÿn- und FreiflŠchen fŸr Sport und Bewegung und somit f

Die Sportraumgestaltung der Zukunft darf dabei

nicht auf Sportpl

Štze und Sporthallen beschrŠnkt

bleiben. Sie muss vielmehr auch die Fl

Šchen au§er-

halb der eigentlichen Sportanlagen integrieren, auf denen oft heute schon viele AktivitŠten stattfinden.

Anders gesagt: Die Planungsverantwortlichen der

Kommunen m

Ÿssen die siedlungsnahen FreiflŠchen

als wichtige Sport- und BewegungsrŠume erkennen und gestalten. Darin liegt eine gro§e Chance fŸr Gru

§wort

Christian Ude,

Pr

Šsident des

Deutschen St

Šdtetages

03-54 LeitfadenRZ 10.12.2007 10:15 Uhr Seite 5

Vorwort

die Attraktivit

Št der StŠdte. Allerdings macht eine

nachhaltige und zukunftsfŠhige Gestaltung solcher

Freifl

Šchen eine Zusammenarbeit aller betroffenen

Fachbeh

chen- und Umweltressorts erforderlich

Ð eine nicht

ganz leichte Aufgabe.

Der vorliegende Leitfaden zeigt einen Weg auf. Er

entstand im Rahmen eines F&E-Vorhabens, das vom

Institut f

Ÿr Natursport und ...kologie der Deutschen

Sporthochschule K

fŸr Naturschutz bearbeitet wurde. Die Arbeiten und Studien der Wissenschaftler hatten dabei nicht die

Entwicklung v

Ziel. Mit dem vorgeschlagenen

ãBewegungsraum-

Management

bereits in den Kommunen vorhandene St

Šrken und

Kompetenzen genutzt werden, um unsere siedlungs-

nahen Gr Ÿn- und FreiflŠchen zukunftsfŠhig zu gestal- ten. Die daf

Ÿr notwendigen Kommunikations- und

Organisationstrukturen werden im Leitfaden be-schrieben. Ebenso anregend sind die Beispiele vonIdeen, die es in der einen oder anderen Stadt bereitszur Praxisreife gebracht haben. Und nicht zuletzt helfen die Checklisten im Leitfaden das vorgeschla-gene Management auch fŸr die eigene Kommune

Schritt f

Ÿr Schritt nutzbar zu machen.

Dieser Leitfaden gibt allen Entscheidungstr

Šgern in

St

Šdten und Gemeinden eine Hilfestellung an die

Hand, damit im Rahmen der

gung auch f

Ÿr die Zukunft siedlungsnahe GrŸnflŠchen

fŸr Sport, Bewegung und Naturerlebnis nicht nur zur VerfŸgung stehen, sondern bedŸrfnisgerecht und zum Wohl unserer B

Ÿrgerinnen und BŸrger gestaltet

werden.

Christian Ude

Pr

Šsident des Deutschen StŠdtetages

03-54 LeitfadenRZ 10.12.2007 10:15 Uhr Seite 6

GrŸn- und FreiflŠchen als BewegungsrŠume in der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . 8 Sport heute: Do it yourself . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Bewegung will koordiniert sein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Das Bewegungsraum-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Von der Momentaufnahme zum Gesamtkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Der Leitfaden zum Bewegungsraum-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Aufbau und Handhabung des Praxisleitfadens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Die Bausteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Baustein 1: Politischer Handlungsrahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Vorgaben der Kommunalpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19 Koordinierungsstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Baustein 2: Bestands- und Bedarfsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

StŠrken-SchwŠchen-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Befragung der Nutzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Besucherz

Šhlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Datenerfassung und Verwaltung im Geographischen Informationssystem . . . 30 Bewertung der Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Baustein 3: Angebotsentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Grund Ÿberlegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Leitbilder und Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Baustein 4: Planung, Ausf

Ÿhrung und Weiterentwicklung der Angebote . . . . 42 Grund Ÿberlegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Baustein 5: Erfolgskontrolle und Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Grund Ÿberlegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Literatur und weiterf

Ÿhrende Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Inhaltsverzeichnis

03-54 LeitfadenRZ 10.12.2007 10:15 Uhr Seite 7

GrŸn- und FreiflŠchen als BewegungsrŠume in der Stadt Bewegung im GrŸnen macht Spa§, ist gesund, festigt soziale Kontakte und entspannt vom Alltag. Kein Wun- der also, dass viele Menschen in ihrer Freizeit Erho- lung und Spa§ in der freien Natur suchen. Damit dies bleibt, sollten Kommunen im siedlungsnahen Bereich ausreichend FlŠchen fŸr Erholung und Sport schaffen und entwickeln. In der Stadt spielen Parkanlagen, Wald- und GrŸnflŠchen fŸr den Menschen eine wich- und Witterung erlebt werden, was in der Stadt sonst hohe soziale Bedeutung. Bewohner nutzten das GrŸn in ihrer Stadt schon immer zur Erholung, zum Spiel, zum Spazieren gehen und Ausspannen. In jŸngerer Zeit haben siedlungsnahe GrŸn- und FreiflŠchen vor allem gro§e Bedeutung erlangt fŸr aktive Formen der Erholung und Freizeitgestaltung: Jogging, Radfahren, Wandern oder Nordic Walking sind Beispiele aus einer gro§en Palette von Freizeitsportarten, die fast immer au§erhalb fester SportstŠtten Ð in sogenannten ãinformellen BewegungsrŠumenÒ Ð ausgeŸbt werden. So gesehen sind sportliche AktivitŠten zu einer ent- scheidenden Funktion der siedlungsnahen FreirŠume geworden. Au§erdem: Attraktive Erholungsgebiete halten die Menschen in der Stadt, verbessern das Landschaftsbild und leisten einen Beitrag zur Gesund- heitsvorsorge. Doch die Vielzahl von Joggern, Skatern und Radlern, die am Wochenende Parks, GrŸnanlagen und Innen- stŠdte fŸllen, tŠuscht. Der Bundes-Gesundheitssur- vey, den das Robert-Koch-Institut im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums 2003 durchgefŸhrt hat, kommt zu ganz anderen Ergebnissen: 37 % der Die Idee ist nicht neu. So ist doch die ãTrimm-Dich- AktionÒ des Deutschen Sportbundes aus den 1970er Jahren noch in aller Munde und steigerte sich in dem Anspruch ãSport fŸr alleÒ. Sport fŸr alle meint auch die Sicherung von BewegungsrŠumen im wohnungs- nahen Umfeld fŸr alle Altersgruppen in ausreichender

Jahre nach der Werbekampagne um und fŸr den

Sport geht es in aktuellen politischen Maximen wie- der und gerade um Bewegung. Um Bewegung im All- seinÒ Ð Bewegungsanreize bieten dabei attraktive Parks und GrŸnanlagen. So hei§t es ausdrŸcklich im vom Bundeskabinett am 09. Mai 2007 beschlosse- nen Aktionsplan ãGesunde ErnŠhrung und mehr Be- wegung - SchlŸssel fŸr mehr LebensqualitŠtÒ. Die Deutschen wohnen gern in grŸnen StŠdten. FŸr

98 % aller Stadtbewohner Ð das zeigte eine Online-

Umfrage der kommunalen Gemeinschaftsstelle fŸr

Verwaltungsmanagement (KGSt) im Jahr 2004 Ð sind GrŸn- und Parkanlagen sehr wichtig. Mehr als jeder 8

03-54 LeitfadenRZ 10.12.2007 10:22 Uhr Seite 8

Kompakt

Welche Wertigkeit haben kommunale GrŸnflŠchen? ...kologische Aspekte Grundlage des Lebensraumes fŸr Tiere und Pflanzen Verbesserung des Bioklimas durch Filterung von Luftschad- stoffen und Feinstaub, Erhšhung der Luftfeuchtigkeit, Luft- austausch und Temperaturausgleich

Beitrag zur Grundwasserbildung

...konomische Aspekte Indirekte Aufwertung der Kommune als Wirtschaftsstandort

Steigerung des lokalen und regionalen Images

Beitrag zur Gesundheitsvorsorge der Bevšlkerung

Soziale Aspekte

Steigerung der LebensqualitŠt

SchŠrfung des Umweltbewusstseins durch Vermittlung

škologischer ZusammenhŠnge

Naturerlebnisraum als Kontrast zur bebauten Umwelt

Positiver Ausdruck der kulturellen Entwicklung

Gr Ÿn- und FreiflŠchen als BewegungsrŠume in der Stadt 9

Zweite sucht mehr als dreimal pro Woche dort Ent-

spannung oder Abwechslung. Die meisten nutzen die

Anlagen zur Erholung oder schlicht, um an der

ãfrischen

Luft zu seinÒ, zum Spazieren gehen und um die Natur zu erleben. 26 % treiben dort ihren Sport. Das gilt ganz besonders f

Ÿr Jugendliche. In der Befragung gaben

41 % der unter 18-J

Šhrigen an, dass sie fŸr den Sport

Park- und GrŸnanlagen nutzen. Bei den unter 40-JŠh- ringen waren es noch 28 %, bei den 40- bis 64-JŠh- rigen 23 %, bei den Ÿber 64-JŠhrigen noch 18 %. Was ist dieser soziale und gesundheitliche Nutzen, den Gr

Ÿn- und Parkanlagen bieten, in Euro und Cent

gerechnet eigentlich wert? Eine Frage, die vor dem

Hintergrund der angespannten Finanzsituation der

kommunalen Haushalte durchaus Bedeutung hat. Hierf Ÿr hat der šsterreichische Landschaftsplaner und UniversitŠtsprofessor Ralph GŠlzer (2001) eine

Berechnungsgrundlage erarbeitet. F

Ÿr den Erho-

lungswert von Gr

ŸnflŠchen kann Ÿber die durch-

schnittliche Besuchszeit von 80,1 Stunden und einem fiktiven Eintrittspreis von 0,75 Euro pro Stunde fŸr ei- ne Stadt mit 100.000 Einwohnern der Betrag von

6,01 Mio. Euro errechnet werden. FŸr StŠdte wie

MŸnchen mit 1,5 Mio. Einwohnern errechnen sich

90,2 Mio. Euro.

Den eigentlichen Wert einer siedlungsnahen FreiflŠ- che machen die so genannten weichen Faktoren aus.

Dazu geh

šren die Verbesserung des Stadtklimas und

die Aufwertung des Wohnungsumfeldes und der StandortqualitŠt. Verbesserungen in diesem Bereich steigern das Image und damit den Gesamtwert einer Kommune. In ãgrŸnenÒ StŠdten und Gemeinden lebt und arbeitet es sich schšner, besser und gesŸnder.

Weiche Standortfaktoren werden daher sowohl von

Unternehmen bei der Standortwahl als auch von BŸr-gerinnen und BŸrgern bei der Wahl ihres Wohnortes

ber

Ÿcksichtigt. Der gesundheitliche Nutzen sied-

lungsnaher ErholungsflŠchen ist damit ein entschei- dender Imagefaktor fŸr die Kommune. Die Forderung kann nur lauten, GrŸn- und FreiflŠchen als einen un- verzichtbaren Baustein im sozialen Leben und einen wirksamen Beitrag zur

šffentlichen Gesundheit zu sehen

und daher langfristig fŸr Erholung, Natursport und

Naturerleben als Gesundheitsressource zu sichern.

03-54 LeitfadenRZ 10.12.2007 10:22 Uhr Seite 9

GrŸn- und FreiflŠchen als BewegungsrŠume in der Stadt

SPORT HEUTE: DO IT YOURSELF

10 Wer heute in seiner Freizeit Sport ausŸbt, macht das meist ohne Verein, ohne feste Taktung, an wechseln- den Orten und zu Zeiten, an denen es gerade passt. Freizeitsportler von heute sind spontan und entschei- den sich immer wieder neu.

Die gro

§e Nachfrage nach Erholung, Bewegung und

Sport in der Natur hat ihre Ursachen vor allem in ge-samtgesellschaftlichen Entwicklungen: ein immernoch anhaltender Trend zur Individualisierung, das ge-wachsene Gesundheitsbewusstsein und die demo-graphischen VerŠnderungen. Der regelmŠ§ige Sport

zu festen Zeiten unter dem Dach eines Vereins hat in vielen F

Šllen ausgedient und wird durch individuelle

und selbstorganisierte Aktivit

Šten ersetzt. Damit ver-

schieben sich die Orte der AktivitŠt weg von Ð zumeist nur eingeschr

Sportpl

Štzen hin zu frei zugŠnglichen RŠumen wie den kommunalen GrŸn- und FreiflŠchen. Die Alterung der

Gesellschaft und das gestiegene Gesundheitsbe-

wusstsein verschieben den Fokus: Sanfte und aus- dauerorientierte Bewegungsangebote stehen hoch im Kurs. Und wer heute in seiner Freizeit Sport treibt, Wettk

Šmpfe. Treibende Kraft sind vielmehr Motive

wie Gesundheit, Wellness, Spa§ und Naturerleben.

Kompakt

Sport ohne Anlagen

Rund zwei Drittel aller Sport- und Bewegungsakti-

vit

Šten werden selbst organisiert und ohne Verein

o.

Š. betrieben

Rund die HŠlfte aller Nutzer besucht keine traditio- nellen Sportanlagen und Sportst tten

Die klassischen Motive Erfolg, Wettkampf und

Leistung werden durch Spa

§, Gesundheit und

Naturerleben abgel

šst.

Abb. 1

Sport, Erholung

und Erlebnis sind zentrale Motive der Freizeitnutzung von siedlungsnahen Gr

ŸnflŠchen

03-54 LeitfadenRZ 10.12.2007 10:23 Uhr Seite 10

GrŸn- und FreiflŠchen als BewegungsrŠume in der Stadt 11

BEWEGUNG WILL KOORDINIERT SEIN

Kommunale Bewegungsr

die zwar nicht primŠr fŸr sportliche AktivitŠten geplant und angelegt wurden, die aber im Alltag vorrangig da- fŸr genutzt werden Ð und zwar durch immer mehr Menschen und zu nahezu allen Tages- und Jahreszei- ten. Im dicht besiedelten Deutschland ist das aber nicht ohne Probleme: Die intensive Nutzung von Na- turr Šumen fŸhrt zu Belastungen des Naturhaushal- tes, beispielsweise zur BeeintrŠchtigung von Biotopen und zu SchŠden an Flora und Fauna. Freizeitsportler und Erholungssuchende verursachen au§erdem mehr Verkehr und damit mehr LŠrm und Emissionen. Um die ãfreie NaturÒ vor zu intensiver Nutzung zu schŸtzen und gleichzeitig den Auftrag zur Erholungsvorsorge zu gew Šhrleisten, mŸssen die AktivitŠten koordiniert und von der Kommune gezielt gesteuert werden. StŠdte und Gemeinden haben dieser Entwicklung bislang nur unzureichend Beachtung geschenkt. Es fehlt an umfassenden kommunalen Konzepten fŸr eine lang- fristige und nachhaltige Entwicklung der GrŸn- und

Freifl

Šchen in den StŠdten.

Meist sind nur Umwelt- bzw. GrŸnflŠchenŠmter oder die

€mter fŸr Stadtplanung und -entwicklung

fŸr die FreiflŠchenentwicklung zustŠndig. Eine Einbin- dung von Institutionen des Sports bzw. dem kommu- nalen Sportamt findet nur sporadisch oder gar nicht statt. Bislang verfolgen GrŸnplanung bzw. Stadt- entwicklung sowie Sportplanung meist unterschiedli- che Interessen: UmweltŠmter fokussieren auf Aus- bau, Erhalt und Schutz stŠdtischer GrŸnflŠchen undquotesdbs_dbs27.pdfusesText_33
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