[PDF] [PDF] Die Entdeckung der Neuen Welt: Kolumbus und die Folgen

Herausgeber: Christoph Hamann, Berliner Landesinstitut für Schule und Medien Die Entdeckung der Neuen Welt: Kolumbus und die Folgen 9–30 mit dieser Unterrichtsreihe am Ende der 8 Denk- und Darstellungsformen des neuzeit-



Previous PDF Next PDF





[PDF] Beginn der Neuzeit: Christoph Kolumbus - AOL-Verlag

Renate Gerner Beginn der Neuzeit: Christoph Kolumbus Geschichte gemeinsam erarbeiten Downloadauszug aus dem Originaltitel: DOWNLOAD Klasse 7–8



[PDF] Beginn der Neuzeit: Entdeckungen und Eroberungen - AOL-Verlag

Bis zu seinem Tode glaubte Kolumbus, in Indien gelandet zu sein Wie begegnete er den „Indianern“? Christoph Kolumbus notierte in seinem Bordbuch über 



[PDF] Beginn der Neuzeit - School-Scout

14 A/B/C Wer war Christoph Kolumbus? 48 49 Neuzeit) liegt in einer Farbversion zum Download auf unserer Website bereit: www aol-verlag de/ 10398 



[PDF] Entdeckungen in der Frühen Neuzeit - Persen

06 09 1522 Tod Magellans auf Mactan am 07 04 1521 Begin in 2 eise m ele See Wie andere Seefahrer vor ihm wollte Christoph Kolumbus einen Weg



[PDF] Die Entdeckung der Neuen Welt: Kolumbus und die Folgen

Herausgeber: Christoph Hamann, Berliner Landesinstitut für Schule und Medien Die Entdeckung der Neuen Welt: Kolumbus und die Folgen 9–30 mit dieser Unterrichtsreihe am Ende der 8 Denk- und Darstellungsformen des neuzeit-



[PDF] Vorschau - zur Vollversion

14 A/B/C Wer war Christoph Kolumbus? 48 49 www aol-verlag de/10398 Mittelalter • Ägypten • Römer • Germanen • Beginn der Neuzeit • Griechen 3



[PDF] Literaturverzeichnis der Lernwerkstatt - Uni Kassel

AOL und Freiarbeit Christoph Verlag an der Ruhr 1992 P R 20 30 Vom Griffel zum Kultobjekt- 3000 Jahre Geschichte Generationenvermittlung in der Grundschule- Ende der Das Ei des Kolumbus - Auf den Spuren von Erfindern und



[PDF] Prof Dr Jürgen Oelkers HS 2009 Aspekte einer Geschichte - UZH

„Kindheit” wurde so kategorial als Beginn einer geordneten Folge verstanden Erst Utopien sind literarische Erfindungen der frühen Neuzeit, also des 16 und 17 Amerika ist bereits vor Kolumbus mehrfach „entdeckt“ worden, aber die auch im Internet zugänglich: http://gutenberg aol de/hauff/maerchen/hauff htm

[PDF] Beginn Raum Yoveda Beginn Raum Kara Beginn Raum Balance 16

[PDF] Beginner Stroll - Bienvenu sur le site Country de Planète Rock`n`Roll

[PDF] Beginner1. Lesson #21. Les chips

[PDF] Beginner1. Lesson #27. Les invitations - Anciens Et Réunions

[PDF] Beginner1. Lesson #49. Au restaurant 3

[PDF] Beginner2. Lesson #17. Au bois de Boulogne - France

[PDF] Beginner2. Lesson #39. Week-end en amoureux - Anciens Et Réunions

[PDF] beginners` vinyasa

[PDF] Beginner`s Jig - Anciens Et Réunions

[PDF] Beginning a Life in Australia - English - Assurance

[PDF] Beginning algebra lial hornsby mcginnis 11th

[PDF] Beglaubigter Auszug aus dem Sitzungsbuch des Kreisausschusses

[PDF] Begleitband Flyer - Theaterwerkstatt Gleis 5

[PDF] Begleiten Sie - Wacker Burghausen

[PDF] Begleiten Sie uns auf dem Weg zur globalen Nr. 1

Handreichungen

Die Entdeckung der Neuen Welt:

Kolumbus und die Folgen

Multiperspektivischer Geschichtsunterricht:

Eine Unterrichtsreihe für die 7. Jahrgangsklasse mit Geschichte plus Herausgegeben vom Berliner Landesinstitut fŸr Schule und Medien

Erarbeitet von

Dr. Peter Stolz

für den Unterricht

VOLK UND WISSEN

Herausgeber:

Christoph Hamann, Berliner Landesinstitut fŸr Schule und Medien

Autor:

Dr. Peter Stolz

Verlagsredaktion: Christina Scheuerer

Technische Umsetzung: Ralf Franz, CMS-Cross Media Solutions GmbH www.vwv.de Die Internetadressen und -dateien, die in diesem Lehrwerk angegeben sin, wurden vor Drucklegung geprŸft. Der Verlag Ÿbernimmt keine GewŠhr fŸr die AktualitŠt und den Inhalt dieser Adressen und Dateien oder solcher, die mit ihnen verlinkt sind.

1. Auflage, 1. Druck 2006

©2006 Cornselsen Verlag, Berlin

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschŸtzt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen FŠllen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch fŸr Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.

Druck: CS-Druck CornelsenStŸrtz, Berlin

ISBN-13: 978-3-06-064252-6

ISBN-10: 3-06-064252-4

L Inhalt gedruckt auf sŠurefreiem Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Inhaltsverzeichnis

Dr. Peter Stolz: MultiperspektivitŠt als Makromethode 5 Dr. Gerhard Weil (LISUM Berlin): InterkulturalitŠt und Geschichtsunterricht 7

Unterrichtsreihe:

Die Entdeckung der Neuen Welt: Kolumbus und die Folgen 9Ð30

Fachdidaktische Begründung 9

Darstellung und Ziele der Unterrichtsreihe 12

1. Stunde: Vom neuen Weltbild zu neuen Welten 13

2. Stunde: Europa um 1500: Der Seeweg nach

4. Stunde: Portugal sucht neue Wege 18

5. Stunde: Spanien entdeckt die Neue Welt 19

6./7.Stunde: Perspektiven verstehen und handelnd

begreifen: Kolumbus und seine Idee vom Seeweg nach Indien 21

8./9.Stunde: "Kampf der Kulturen": Spanien erobert

10. Stunde: Ausbeutung und Kritik: Die Folgen der

11. Stunde: Perspektiven verstehen und engagiert

übernehmen: Las Casas schreibt einen

5Nach jahrelangen Debatten Ÿber Rolle und

Funktion des Geschichtsschulbuches scheint

dieses Medium nun nicht mehr grundsŠtz- lich als Skandalon des Geschichtsunterrichts gebrandmarkt zu werden. 1

ArbeitsblŠtter

und Schulbuch kšnnen offensichtlich neben- einander existieren. Sicherlich liegt dies u.a. auch an der Erkenntnis, dass es erstens auch brauchbare SchulbŸcher gibt, die den Anfor- derungen eines modernen Geschichtsunter- richts Ð auch im Zeitalter des PISA-Schocks

Ð genŸgen und zweitens, dass ein gewisser

Realismus und Pragmatismus einem Zeital-

ter der stŠndigen Infragestellung des Schul- b uches Ð unter dem fachdidaktischen Axiom des Leitziels ãEmanzipationÒ Ð gewichen ist.

Das Schulbuch istfester Bestandteil der Ar-

beit des Lehrers, die Frage stellt sich nur, w

Anforderungenmuss es genügen.2

Die Anforderungen, denen das Geschichts-

sammentreffen einer Reihe von Diskursen definiert werden, die unter heutigen Bedin- gungen im realen Unterricht in Beziehung treten: Die PISA-Studie unterstreicht vor allem die Problemhaftigkeit des Unterrichts, den Teamgeist,der beim problemlšsenden

Arbeiten entwickelt wird. Neu sind diese Er-

kenntnisse nicht, sie sind nur offensichtlich etwas in Vergessenheit geraten.

3Problemlš-

sungskompetenz kšnnen SchŸler vor allem durch multiperspektivischeund multimediale

Herangehensweisen erlangen, die besonders

sinnvoll in Partner- oder Gruppenarbeit erreicht werden kšnnen. 4

Reine Problemlš-

sungskompetenz, d. h. letztendlich Metho- denkompetenz ohne Inhalte, ist dabei ein

Glasperlenspiel. Auch hier gibt es die ver-

schiedensten Konzepte des multiperspektivi- schen Ansatzes: im Blickwinkel der heutigen

Gefahren durch die Globalisierung und den

weltweiten Terrorismus ist sicherlich dem

Konzept Heumanns eher zuzustimmen als

dem Bergmanns. Heumann postuliert ein ãuniversales GeschichtsbildÒ, d. h. nicht ad- ditive, enzyklopŠdische ãWeltgeschichteÒ, sondern fachbegrifflich strukturierte ãUni- versalgeschichteÒ, die ãÉ den Blick auf die gesellschaftlichen, staatlichen und wirt-schaftlichen Strukturen der Gro§gruppen in der WeltÒ5 richtet. Legt man in Bezug auf die

Inhaltsauswahldie Kategorien des Gegen-

warts- und Zukunftsbezugs von Geschichts- unterricht an Bergmanns anthropologisch- soziologischen Ansatz an, so ist er heutzuta- ge problematisch. Bergmann postuliert eine kulturelle GeprŠgtheit deutscher SchŸler durch die deutsche und angelsŠchsisch-ame- rikanische, d. h. ãwestlicheÒ, Kultur, die ihn bei der Inhaltswahl dazu bringt zu behaup- ten: ãDaraus aber schlie§en zu wollen, nun seien auch Kurse in chinesischer oder russi- scher, irakischer oder indischer Geschichte angezeigt, um die Welt mit den Augen der anderen sehen zu kšnnen, fŸhrt in die Irre, weil die damit verbundene ungeheure und fast beliebig erweiterbare Ausdehnung der narrativen Wissenskomplexe schon in sich problematisch ist, vor allem aber nur einen abstrakt erkennbaren Bezug zu den Lebens- zusammenhŠngen der SchŸlerinnen und

SchŸler hat.Ò6

SelbstverstŠndlich ist dem

letzten Teil seiner AusfŸhrungen zuzustim- men, aber allein das ãErlernen von Perspek- tivenŸbernahmeÒ als ãErlernen einer Ÿber- tragbaren KompetenzÒ7 ,d.h.als methodi- sches Prinzip, ist zwar die notwendige Bedin- gung von gelungenem Geschichtsunterricht, die Inhaltsfrage kann heutzutage aber nur global beantwortet werden, was die aktuelle

Diskussion um Islamismus und Terrorismus

zeigt. Gegenwarts- und Zukunftsbezug der

Inhalte kann im Zeitalter der Globalisierung

nicht zur BeschrŠnkung auf ãunsereÒ Kultur fŸhren, denn dies wŸrde die UrteilsfŠhigkeit der SchŸler ideologisch einschrŠnken. Erst der inhaltlich fundierte Diskurs fŸhrt zur

Kommunikation der Kulturen, Methode

allein ist an dieser Stelle zu wenig, Fachwis- sen in didaktisch reduzierten klaren Inhalten gehšrt dazu. Der problemorientierte Ge- schichtsunterricht verfehlt aber seinen me- thodischen Gegenwarts- und Zukunftsbe- zug, wenn er nicht die vielen diskrepanten

Diskurse, die heutzutage alle mehr oder

weniger gleichberechtigt innerhalb unserer

Gesellschaft vorkommen, berŸcksichtigt.

Diesen Widerstreit der Ideen und Interessen

in einem toleranten aber klar standpunkt- orientierten GesprŠch auszutragen, ist einDr. Peter Stolz: Einleitung

6dezidiertes Leitziel moderner historisch-poli-

tischer Bildung.

Der Blick fŸr die multiplen Standpunkte

kann aber nur im Unterricht geschŠrft wer- den, die Wahrnehmungmuss daher zentraler fokussiert werden, diskrepante Wahrneh- mungen kšnnen nicht mehr als jeweils wahr oder falsch kategorisch apostrophiert wer- den. Der methodische Zugang ist daher nur im Sinne eines multiperspektivischen Ge- schichtsunterrichts mšglich, in dem neben dem eher sozialwissenschaftlichen ERKL€-

REN auch das hermeneutische VERSTE-

HEN steht: Wahrnehmung der Andersartig-

keit von Perspektiven, VerstŠndnis dafŸr, †bernahme der diskrepanten Perspektiven und schlie§lich Integration dieser zunŠchst fremden Perspektiven in das eigene Koordi- natensystem, das dadurch automatisch er- weitert und verŠndert wird, dies alles fŸhrt zu tolerantem Umgang mit der Verschieden- heit und zum Aufbau von flexiblen Identi- tŠten mit sozialer Kompetenz.8

MultiperspektivitŠt und Geschichte ãselber

denkenÒ sind daher zwei wichtige fachdidak- tische Prinzipien, die sc hülerorientiertenund handlungsorientier ten Unterrichtstützen.

Besonders ROLLENSPIELE, KREATIVE

SCHREIBANLÄSSE oder andere "ME-THODISCHE ARRANGEMENTS" (Brie- fe in einer bestimmten Perspektive, Bitt- schriften, ...)9 ,schüler- und handlungsorien- tierte UNTERRICHTSEINSTIEGE 10 bzw.

Einbindung der Hausaufgaben in die

methodische Entscheidung zu realisieren.

Ziel des Unterrichts ist es beispielsweise

durch R ollenspieleim Sinne des multiper- spektivischen Geschichtsunterrichts nach

Bergmann die Entwicklung einer konkreten

"narrativen Kompetenz" für jeden einzelnen schichtsunterricht nicht mehr die monoper- spektivische Kulturleistung einer Gesell- schaft bleibt, sondern eine je individuelle

Brechung durch den handelnden, mündigen

dann zu den vielen GESCHICHTEN, die fern eines subjektiven Relativismus - für jeden Schüler auch seine je eigene kompeten- gen. Geschichtsunterricht wird dadurch demokratischer und kommunikativer.

Die praxisnahe und pragmatische Grundlage

dieses multiperspektivischen und me- thodisch diversifizierten Unterrichts ist des- halb das Schulbuch.

Literaturverweise

1

Vgl. dazu die EinfŸhrung in das Medium SCHUL-

BUCH: Ursula A. J. Becher: ãSchulbuchÒ. In: Pan- del, H.-J., Schneider, G.: Medien im Geschichts- unterrichtÒ. Schwalbach/Ts., 1999, S. 45 ff.2

Vgl. zur Diskussion um Kriterien zur Beurteilung

guter SchulbŸcher u.a. RŸsen, J.: ãDas ideale

Schulbuch. †berlegungen zum Leitmedium des

GeschichtsunterrichtsÒ In: Internationale Schul- buchforschung, 14, 1992, S. 237Ð250 und neueste Entwicklungen: Rohlfes, Joachim: ãGeschichtsdi- daktik Ð GeschichtsunterrichtÒ, Teil II: SchulbŸ- cher fŸr die Sek. IÒ In: GWU, 9, 2001, S. 533 ff., bzw. ders.: ãÉ, Teil III: Lernmaterial fŸr die Sek.

IIÒ. In: GWU, 9, 2001, S. 621 ff.

3

Vgl. H. Heumann: Problemorientierter Geschichts-

unterricht. Ziele, Methoden, Modelle, Band 1Ð4, Fr ankfurt am Main, 1989 ff. und vgl. Uwe Uffel- mann et al.: Problemorientierter Geschichtsunter- richt. Grundlegung und Konkretionen, Villingen- Schwennigen, 1990 und ders.: ãProblemorientierter GeschichtsunterrichtÒ. In: Bergmann, Kuhn, RŸ- sen, Schneider (Hrsg.): Handbuch der Geschichts- didaktik. Seelze, 1997, S. 282Ð287. Von aktueller

Brisanz als VerknŸpfung von Bedingungsanalyse

und fachdidaktischer Diskussion siehe auch: Uffel- mann, Uwe (Hrsg.): IdentitŠtsbildung und Ge- schichtsbewu§tsein nach der Vereinigung Deutsch- lands. Deutscher Studienverlag, 1993, ders.: Histo- risches Lernen im vereinten Deutschland. Nation Ð

Europa Ð Welt. Weinheim: Deutscher Studien

Verlag,1994 und ders.: ãProblemorientierungÒ. In:

Mayer, Ulrich, Pandel, Hans-JŸrgen, Schneider,

Gerhard (Hrsg.): Handbuch Methoden im Ge-

schichtsunterricht. Schwalbach/Ts., 2004, S. 78Ð90.4

Vgl. dazu das Konzept von H. Heumann: Problem-

orientierter Geschichtsunterricht, a.a.O., 1989,S.12Ð13 und die sehr Ÿberzeugende Weiterent- wicklung bei Bergmann, Klaus: Multiperspek- tivitŠt. Geschichte selber denken. Schwalbach/Ts.,

2000, wo besonders die verschiedenen Stadien der

Perspektivdifferenz bis hin zur PerspektivŸbernah- me auch entwicklungspsychologisch sehr differen- ziert dargestellt werden. 5

Vgl. H. Heumann: Problemorientierter Geschichts-

unterricht, a.a.O., 1989, S. 10. 6

Vgl. Bergmann, Klaus: MultiperspektivitŠt. Ge-

schichte selber denken. Schwalbach/Ts., 2000,

S.65.7

Ebenda, S. 66.

8

Ebenda, S. 1Ð89.

9 Vgl. dazu Pandel, H.-J.: Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht.

Schwalbach/Ts., 2000, S. 183 ff. und ders.:

ãTextquellen im Unterricht. Zwischen €rgernis und Erfordernis.Ò In: Geschichte lernen, 46, 1995,

S.14Ð21.

10

Vgl. dazu Schneider, Gerhard: Gelungene Ein-

stiege. Voraussetzung fŸr erfolgreiche Geschichts- stunden. Schwalbach/Ts., 1999.

7Dem Konzept der InterkulturalitŠt ist das

Prinzip der MultiperspektivitŠt notwendig

eigen. Ein interkultureller Zugriff auf Ver- gangenheit ist somit eine Spielart multiper- spektivischer Geschichtsbetrachtung. Eine zentrale Rolle spielt dabei der (interkulturel- le) Perspektivwechsel, der den Wechsel zur kulturellen Fremdperspektive in besonderer

Weise betont.

So hei§t es folgerichtig in dem Beschluss der

Kultusministerkonferenz (KMK) mit Emp-

fehlungscharakter vom 25.10.1996 ãInter- kulturelle Bildung und Erziehung in der

SchuleÒ:

ãIn der Auseinandersetzung zwischen Frem-

dem und Vertrautem ist der Perspektiv- wechsel, der die eigene Wahrnehmung erwei- tert und den Blickwinkel der anderen einzu- nehmen versucht, ein SchlŸssel zu Selbst- vertrauen und reflektierter Fremdwahr- nehmung. Die durch Perspektivwechsel erlangte Wahrnehmung der Differenz im

Spiegel des anderen fšrdert die Heraus-

bildung einer stabilen Ich-IdentitŠt und trŠgt zur gesellschaftlichen Integration bei. Eine auf dieser Grundlage gewonnene Toleranz akzeptiert auch lebensweltliche Orientie- rungen, die mit den eigenen unvereinbar erscheinen, sofern sie MenschenwŸrde und -rechte sowie demokratische Grundregeln achten.Ò

Unter den didaktischen und methodischen

Hinweisen dieses Beschlusses wird das Fach

Geschichte ausdrŸcklich genannt:

ãDabei sind es beispielsweise im Ge-

schichtsunterricht weltgeschichtliche Quer- schnitte und Quellen, die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven verdeutli- chen.Ò

Gerade der Geschichtsunterricht hat eine

lange Entwicklung von einem sehr auf die deutsche Nation bezogenen (germanozen- trierten) Ansatz der Geschichtsvermittlung zu eher multiperspektivischen Sicht- und

Handlungsweisen durchlaufen. Dennoch

steht an manchen Schulen diese fundamen- tale neue Weichenstellung in der Unter- richtspraxis noch aus. Die Vereinigung

Deutschlands und die ãGlobaliserungÒ

haben die Bereitschaft, sich von tradierten Unterrichtsinhalten und Methoden zu tren-nen, gefšrdert. Dies lŠsst sich auch bei den

RahmenlehrplŠnen erkennen.

Die GeschichtsbŸcher sind den multiper-

spektivischen und interkulturellen Postula- ten der Geschichtsdidaktik und den Anfor- derungen der KMK in zunehmender Weise gerecht geworden. Dabei geht es im Zuge der politischen Vereinigung Europas um Fragen wie die nach dem ãEuropŠschen Ge- schichtsbuchÒ, d. h. einer grundsŠtzlichen

Abwendung von einer ãnationalenÒ Ge-

schichtsperspektive zugunsten einer durch- gehenden Betrachtungsweise von europŠi- schen Aspekten. Schon lange vor dem

Mauerfall und trotz der Ost-West-Gegen-

sŠtze waren z.B. auch die Ergebnisse der

ãDeutsch-Polnischen Schulbuchkommissi-

onÒ richtungweisend. Welche nachhaltigen

Stšrungen die Nichtaufarbeitung der Ver-

gangenheit in SchulbŸchern bewirken kann, sieht man am chinesisch-japanischen Kon- flikt Ÿber die japanische Besatzungszeit in der Mandschurei.

Zum anderen bieten erst in jŸngerer Zeit

zugŠnglich oder interessant gewordene

Quellen die Mšglichkeit, die begrenzte

ObjektivitŠt bisher als gŸltig erachteter

Berichte von z. B. kirchlicher Seite Ÿber die

KreuzzŸge durch interkulturellen Perspek-

tivwechsel zu neuen Erkenntnissen oder Re- lativierungen zu fŸhren. Als Beispiel sei hier das Buch von Amin Maalouf ãDer Heilige

Krieg der Barbaren Ð Die KreuzzŸge aus der

Sicht der AraberÒ angefŸhrt, das drastisch

Ÿber die Handlungsweisen der ãeigenenÒ

Machthaber urteilt, gleichzeitig aber Hin-

tergrŸnde liefert, die bei der Geschichts- schreibung in Europa frŸher keine Rolle spielten. Als klassisches Anschauungsma- terial kann dazu auch die Schrift von W.

Montgomery Watt: ãDer Einfluss des Islam

auf das europŠische MittelalterÒ gesehen werden, das von einer Kette von Ge- schichtsfŠlschungen mit dem Ziel berichtet, die kulturelle und wissenschaftliche Vor- machtstellung der Araber jener Zeit zu rela- tivieren, zu ãchristianisierenÒ oder Ergeb- nisse ãneuÒ zu erfinden. Die fŸr Historiker manchmal Verunsicherung schaffende Ten- denz, als belegt und unumstš§lich angesehe- ne Tatsachen mit respektloser, dem Perspek-Dr. Gerhard Weil, LISUM Berlin: Einleitung

Literaturverweise

8tivwechsel verbundener Unverzagtheit neu

gegenüber zu treten, macht auch die Be- wieder spannend. Mitunter ergibt sich dabei auch der hervorragend nutzbare "Neben- effekt", die Kulturen der Migrantenschüler in Deutschland in positiver Weise zu ent- decken und einzubeziehen.

Eine andere Frage der Didaktik wird auch in

dem genannten KMK-Beschluss angespro- denden Abstimmung und Kooperation ver- wirklicht, durch die Bezüge hergestellt, bewusst gemacht werden. Das erfordert ein hohes Maß an Kooperation und Koordina- und Ängsten wird am wirkungsvollsten zum

Beispiel in Gemeinschaftsarbeiten und

Projekten, in Simulationen und Rollenspie-

praktisch erprobt und Erfahrungen beispiel- haft gewonnen und aufgearbeitet werden, lassen sich interkulturelle Konflikte im

Hier ist der Geschichtsunterricht aufgefor-

dert, gerade vor dem Hintergrund der Not- wendigkeiten einer interkulturellen Erzieh- nen Curricula - nicht zuletzt im Interesse von Schülerinnen und Schülern mit Migra- tionshintergrund - vor Ort auf die Vertreterquotesdbs_dbs26.pdfusesText_32