[PDF] [PDF] Der Besuch der alten Dame

der lehrer Ich kann dies nur bestätigen ill Meine Herren, zur Sache Ich will vorerst mit der Klara über unsere miserable Lage reden der pfarrer Aber vorsichtig – 



Previous PDF Next PDF





[PDF] Dürrenmatt Der Besuch der alten Dame - Reclam Verlag

Auch die beiden kaugummikauenden Monstren, die Claires Sänfte tragen, sowie die dicken alten Männer, die sich an der Hand halten, wirken erst einmal ku- rios  



[PDF] Friedrich Dürrenmatt

Der Besuch der alten Dame erschien erstmals 1956 im Verlag der Arche, Zürich DER BÜRGERMEISTER Meine Herren, die Milliardärin ist unsere einzige 



[PDF] der besuch der alten dame

Herrn Mississippi) veröffentlicht und ist Literaturpreisträger der Stadt Bern (1954) Im 3 Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation Der Besuch der 



[PDF] Besuch der alten Dame - Kantonsschule Glarus

Wir heisse Sie alle herzlich willkommen zum Besuch der alten Dame Im Namen der „Die Menschlichkeit, meine Herren, ist für die Börse der Millionäre 



[PDF] Friedrich Dürrenmatt – Der Besuch der alten Dame - SWR

5 jan 2021 · Zitator: (Szenenanweisung) Zuggeräusch, der Bahnhofsvorstand salutiert Die Männer verfolgen den Zug mit einer Kopfbewegung von rechts 



[PDF] Der Besuch der alten Dame

der lehrer Ich kann dies nur bestätigen ill Meine Herren, zur Sache Ich will vorerst mit der Klara über unsere miserable Lage reden der pfarrer Aber vorsichtig – 



[PDF] DER BESUCH DER ALTEN DAME

23 mai 1971 · Nur die Männer von Güllen bleiben Die Tü- ren werden geschlossen, die Lichter verlöscht Ill fürchtet nichts mehr Er ermahnt den Pfarrer, für 

[PDF] Besuch der Baumschule Ley in Meckenheim am 27.04.16

[PDF] Besuch der deutschen Hochseeinsel Helgoland - zur NPD Kiel-Plön

[PDF] Besuch der EuroTier 204 – Wandel im Abferkelstall?

[PDF] Besuch der Kristall-Therme in Ludwigsfelde

[PDF] Besuch der Realschule Oelde im Deutschen

[PDF] Besuch im Schulmuseum - GGS Walther

[PDF] Besuch unserer Partnerschule in Leszno vom 29.09.

[PDF] Besuchen Sie uns!

[PDF] Besucherflyer Rassehunde

[PDF] Besucherinformationen - MEREBO Messe Marketing

[PDF] Besuchermerkblatt Straßburg

[PDF] Besucherzentrum Dortmund

[PDF] Besuchsprogramm

[PDF] Besuchsprogramm in Yarm (GB)

[PDF] Besuchswochen 9. - 20. Mai 2016 Eltern-Kind-Singen - Anciens Et Réunions

Der Besuch

der alten Dame

Neufassung 1980

Personen

Ihre Gattenvii-ix

Der Butler

Toby kaugummikauendRoby Koby blindLoby

Die BesuchtenIll

Seine Frau

Seine Tochter

Sein Sohn

Der Bürgermeister

Der Pfarrer

Der Lehrer

Der Arzt

Der Polizist

Der Erste

?BürgerDer Zweite

Der Dritte

Der Vierte

Der Maler

Erste Frau

Zweite Frau

Die SonstigenBahnhofsvorstand

Zugführer

Kondukteur

Pressemannii

Radioreporter

Kameramann

Ort:Güllen, eine Kleinstadt

Zeit:Gegenwart

Pause nach dem zweiten Akt

Geschrieben 1955

Uraufführung im Schauspielhaus Zürich

am 29.Januar 1956

Erster Akt

Glockenton eines Bahnhofs, bevor der Vorhang aufgeht. Dann die Inschrift: Güllen. Offenbar der Name der kleinen Stadt, die im Hintergrund angedeutet ist, rui- je nach Land mit oder ohne Absperrung, ein halbzerrisse- ner Fahrplan an der Mauer, ein verrostetes Stellwerk, eine Türe mit der Aufschrift: Eintritt verboten. Dann, in der zerfetzte Plakate an der fensterlosen Mauer. Links Tafel: wie die andern, beschreibt ein Transparent mit roter den Schnellzuges. Vor dem Bahnhof der Bahnhofsvor- einer Kopfbewegung von links nach rechts an, daß sie den vorbeirasenden Expreß verfolgen. derersteDie ›Gudrun‹, Hamburg-Neapel. derzweiteUm elfuhrsiebenundzwanzig kommt der

›Rasende Roland‹, Venedig-Stockholm.

derdritteDas einzige Vergnügen, das wir noch haben:

Zügen nachschauen.

578Der Besuch der alten Dame

dervierteVor fünf Jahren hielten die ›Gudrun‹ und der ›Rasende Roland‹ in Güllen. Dazu noch der ›Diplo- mat‹ und die ›Lorelei‹, alles Expreßzüge von Bedeu- tung. derersteVon Weltbedeutung.

Glockenton.

derzweiteNun halten nicht einmal die Personenzüge.

Nur zwei von Kaffigen und der Einuhrdreizehn von

Kalberstadt.

derdritteRuiniert. dervierteDie Wagnerwerke zusammengekracht. derersteBockmann bankrott. derzweiteDie Platz-an-der-Sonne-Hütte eingegangen. derdritteLeben von der Arbeitslosenunterstützung. dervierteVon der Suppenanstalt. derersteLeben? derzweiteVegetieren. derdritteKrepieren. ner verfolgen den Zug mit einer Kopfbewegung von rechts nach links. dervierteDer ›Diplomat‹. derdritteDabei waren wir eine Kulturstadt. derzweiteEine der ersten im Lande. derersteIn Europa. dervierteGoethe hat hier übernachtet. Im ›Gasthof zum Goldenen Apostel‹.

579Erster Akt

derdritteBrahms ein Quartett komponiert.

Glockenton.

derzweiteBerthold Schwarz das Pulver erfunden. dermalerUnd ich habe mit Glanz die Ecole des Beaux- Arts besucht, doch was treibe ich jetzt? Inschriftenma- lerei!

Kalberstadt soll sie ein Spital gestiftet haben.

derdritteIn Kaffigen die Kinderkrippe und in der dermalerVon Zimt, dem naturalistischen Schmierer, derersteDie mit ihrem Geld. Die Armenian-Oil besitzt sie, die Western Railways, die Northern Broadcasting

Company und das Bangkoker Vergnügungsviertel.

er eben vom Zuge gesprungen. derkondukteurmit langgezogenem SchreiGüllen! derersteDer Personenzug von Kaffigen. Ein Reisender ist ausgestiegen, geht von links an den derviertePolitisch sind wir auch ruiniert. derbahnhofsvorstandhebt die KelleAbfahrt!

580Der Besuch der alten Dame

Pfarrer und Ill, ein Mann von fast fünfundsechzig Jahren, derbürgermeisterMit dem Einuhrdreizehn-Personen- zug von Kalberstadt kommt der hohe Gast. derlehrerDer gemischte Chor singt, die Jugend- gruppe. versetzt. musik, und der Turnverein bildet eine Pyramide zu Apostel‹. Leider reicht es finanziell nicht zur Beleuch- tung des Münsters und des Stadthauses am Abend. Morgen, Herr Bürgermeister. Grüße recht herzlich. dungsbeamter Glutz? mal eine ganze Stadt. derbürgermeisterAußer einer alten Schreibmaschine finden Sie im Stadthaus nichts.

Güllener Heimatmuseum.

derbürgermeisterSchon vor drei Jahren nach Amerika verkauft. Unsere Kassen sind leer. Kein Mensch be- zahlt Steuern. Land floriert, und ausgerechnet Güllen mit der Platz- an-der-Sonne-Hütte geht bankrott.

581Erster Akt

derbürgermeisterWir stehen selber vor einem wirt- derersteAlles von Freimaurern abgekartet. derzweiteVon den Juden gesponnen. derdritteDie Hochfinanz lauert dahinter. dervierteDer internationale Kommunismus zieht seine

Glockenton.

Ab. derbürgermeisterBesser, er plündert uns jetzt als nach

Der Maler hat seine Inschrift beendet.

illDas geht natürlich nicht, Bürgermeister, die Inschrift ist zu intim. Willkommen Claire Zachanassian, muß es heißen. derdritteHier aufgewachsen. dervierteIhr Vater war Baumeister. dermalerSo schreib ich einfach: Willkommen Claire

Vorderseite zudrehen.

Ein neuer Expreßzug kommt von rechts nach links.

582Der Besuch der alten Dame

richten. dervierteBitte, wer hat hier schon noch eine Uhr. unsere einzige Hoffnung. derpfarrerAußer Gott. derbürgermeisterAußer Gott. derlehrerAber der zahlt nicht. dermalerDer hat uns vergessen.

Der Vierte spuckt aus.

derbürgermeisterSie waren mit ihr befreundet, Ill, da derpfarrerSie sind auseinandergegangen damals. Ich

Pfarrer etwas zu gestehen?

illWir waren die besten Freunde - jung und hitzig - war schließlich ein Kerl, meine Herren, vor fünfundvierzig Jahren - und sie, die Klara, ich sehe sie immer noch, wie sie mir durchs Dunkel der Peterschen Scheune entgegenleuchtete oder mit nackten Füßen im Kon- radsweilerwald durch Moos und Laub ging, mit we- henden roten Haaren, biegsam, gertenschlank, zart, nur das Leben, wie es eben kommt. ›Goldenen Apostel‹ sollte ich einige Details über Frau Zachanassian besitzen.Er zieht ein Notizbüchlein aus der Tasche. derlehrerIch forschte die alten Schulrodel durch. Die

583Erster Akt

schlecht. Auch das Betragen. Nur in der Pflanzen- und

Tierkunde genügend.

derbürgermeisternotierendGut. Genügend in der

Pflanzen- und Tierkunde. Das ist gut.

illDa kann ich dem Bürgermeister dienen. Klara liebte die Gerechtigkeit. Ausgesprochen. Einmal wurde ein Vagabund abgeführt. Sie bewarf den Polizisten mit

Steinen.

derbürgermeisterGerechtigkeitsliebe. Nicht schlecht. Wirkt immer. Aber die Geschichte mit dem Polizisten unterschlagen wir besser. stahl Kartoffeln für eine arme Witwe. Herren, muß ich unbedingt anbringen. Es ist die ihr Vater errichtete? Würde sich in der Rede gut machen. dermalerKein Mensch. derersteSoll versoffen gewesen sein. derzweiteDie Alte lief ihm davon. derdritteStarb im Irrenhaus.

Der Vierte spuckt aus.

derbürgermeisterschließt sein NotizbüchleinIch für illIch weiß. Die Zachanassian soll mit ihren Millionen herausrücken. derbürgermeisterMillionen - das ist genau die richtige

Auffassung.

derlehrerMit einer Kinderkrippe ist uns nicht gedient.

584Der Besuch der alten Dame

derbürgermeisterMein lieber Ill, Sie sind seit langem trete im Frühling zurück und nahm mit der Opposi- tion Fühlung. Wir einigten uns, Sie zu meinem Nach- folger vorzuschlagen. illAber Herr Bürgermeister. illMeine Herren, zur Sache. Ich will vorerst mit der

Klara über unsere miserable Lage reden.

derpfarrerAber vorsichtig - zartfühlend. illWir müssen klug vorgehen, psychologisch richtig. Schon ein mißglückter Empfang am Bahnhof kann alles verteufeln. Mit der Stadtmusik und dem gemisch- ten Chor ist es nicht getan. auch ein wichtiger Augenblick. Frau Zachanassian be- tritt den Boden ihrer Heimat, findet heim, gerührt, in feierlichem Schwarz mit Zylinder, neben mir die Gattin, vor mir meine zwei Enkelkinder, ganz in Weiß,quotesdbs_dbs27.pdfusesText_33