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Johann Wolfgang von Goethe

Willkommen und Abschied (Frühere Fassung, 1771

Es schlug mein Herz. Geschwind, zu Pferde! 1

Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht. 2

Der Abend wiegte schon die Erde, 3

Und an den Bergen hing die Nacht. 4

Schon stund im Nebelkleid die Eiche 5

Wie ein getürmter Riese da, 6

Mit hundert schwarzen Augen sah. 8

Der Mond von einem Wolkenhügel 9

Die Winde schwangen leise Flügel, 11

Umsausten schauerlich mein Ohr. 12

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer, 13

Doch tausendfacher war mein Mut, 14

Mein Geist war ein verzehrend Feuer, 15

Mein ganzes Herz zerfloß in Glut. 16

Ich sah dich und die milde Freude 17

Floß aus dem süßen Blick auf mich. 18

Ganz war mein Herz an deiner Seite, 19

Und jeder Atemzug für dich. 20

Ein rosenfarbnes Frühlingswetter 21

Lag auf dem lieblichen Gesicht 22

Ich hofft es, ich verdient es nicht. 24

Aus deinen Blicken sprach dein Herz. 26

In deinen Küssen welche Liebe, 27

O welche Wonne, welcher Schmerz! 28

Du gingst, ich stund und sah zur Erden 29

Und sah dir nach mit nassem Blick. 30

Und doch, welch Glück, geliebt zu werden, 31

2. Skizziere den formalen Aufbau (Strophen, Reimschema, Versmaß).

3. Unterstreiche mindestens drei dir bekannte Stilmittel im Gedicht und benenne sie.

4. Analysiere die sprachliche Gestaltung (z.B. Wie werden Gefühle ausgedrückt?).

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