DAS RATHAUS
Rathaus, Katschhof und Dom – einst der Kern eines Reiches mit europäischen Dimensionen Aachen ist eine historische Stadt, eine Stadt der Wissenschaft und eine europäische Stadt, deren Geschichte als eine Geschichte Europas zu lesen ist Diese und weitere Leitthemen wie Religion, Macht und Medien finden ihre
THE TOWN HALL - Route Charlemagne Aachen
Aachen is a historical town, a centre of science and learning, and a European city whose story can be seen as a history of Europe This story, along with other major themes like religion, power, economy and media, are all reflected and explored in places like the Cathedral and the Town Hall, the International Newspaper
HET STADHUIS - Aachen
Het gotische stadhuis 6 Het gotische stadhuis (naar Merian) Na het verval en de verregaande afbraak van de Karolin-gische koningshal in de 13de eeuw, sloot de magistraat
Aachen at a glance 2019/2020
www rathaus-aachen de Business hours Rathaus At the beginning of the 14th century the Aachen citizenship built the gothic ‘Rathaus‘ (town hall) on the foundation walls of the derelict palace building of Charlemagne Between 936 and 1531 the banquets of the Aachen royal coronation ceremonies were held at this place Today the monumental co-
Terminhinweis: Ministertreffen im Aachener Rathaus
Oktober 2016 im Aachener Rathaus, Markt, 52062 Aachen, gemeinsam über die Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls beraten Ergebnis wird unter anderem die gemeinsame Unterzeichnung der Aachener Erklärung sein mit der die Teilnehmer acht Handlungsbereiche vereinbaren, in denen die Zusammenarbeit weiter verstärkt werden soll
Monika Krücken Das Projekt Rathaus und Pfalzenforschung in Aachen
Das Projekt "Rathaus und Pfalzenforschung" in Aachen Erfolge einer interdisziplinären Zusammenarbeit In vorbildlicher Kooperation dienten mehrere Forschungsprojekte von 2011 bis 2015 der wissenschaftlichen Untersuchung der Aachener Pfalzanlage Die erstellten Dokumentationen dienen als Grundlage für die Restaurie-rung und das Facility Management
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen
Sep 24, 2018 · Begrüßung vor dem Aachener Rathaus Ort: 52062 Aachen, Rathaus Aachen, Markt Zeit: Montag, 24 September 2018, 18 00 Uhr: Grußworte von Bundespräsident Steinmeier und Ministerpräsident Laschet Ort: 52062 Aachen, Krönungssaal, Rathaus Aachen, Markt
EUROPA STADT AACHEN SARIYER ISTANBUL
Aachen, fl ächenmäßig mit 162 km² etwa gleich groß 2015 hatt e Aachen 254 000 Einwohner Ein großer Teil der städti schen Bevölkerung sind Stu-dierende (etwa jeder 7 Aachener), und darunter sind viele internati onale Jugendliche Die Stadt-grenzen von Aachen sind zugleich auch die nati ona-len Grenzen mit den Niederlanden und Bel-gien
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Das Projekt "Rathaus und
Pfalzenforschung" in Aachen
In vorbildlicher Kooperation dienten mehrere Forschungsprojekte von 2011 bis 2015 der wissenschaftlichen Untersuchung der Aachener Pfalzanlage. Die erstellten Dokumentationen dienen als Grundlage für die Restaurie- rung und das Facility Management. Vor allem aber lieferten die Forschun- gen Erkenntnisse zur Geschichte des herausragenden Monuments, die auch in der breiten Ö?entlichkeit auf großes Interesse stoßen. Monika Krücken Projektes "Rathaus und Pfalzenforschung" verantwortlich. http://www.archimaera.deISSN: 1865-7001
urn:nbn:de:0009-21-47115Juli 2018
#7 "Dialog"S.127-137
Monika Krücken
(Aachen) 128Wer Entscheidungen in der Denk-
malp?ege tri?, der sollte wissen, was er tut. Denkmalp?egerische Entschei- rungen getro?en: Ist die beabsichti-Welche Materialwahl ist die Richtige?
Wie kann langfristig die Substanz von
Bauwerken gesichert werden? Falsche
Entscheidungen sind hier selten re-
den Substanzverlust und falsche Inve- stitionen.Die zentrale Grundlage für richtige
Entscheidungen bildet das Wissen,
das im Vorfeld über das Denkmal zu- sammengetragen werden kann: Wie ist das Bauwerk zu datieren? WelcheBauphasen lassen sich di?erenzieren?
Gibt es Aussagen zu Nutzung und Be-
stimmung des Bau- und Bodendenk- mals? Existieren Hinweise auf eine abgeleitet werden? die Bauwerke erfahren, die es zu p?e- gen gilt, als es Zeit und Geld erlauben.Eine Zeitreise zu machen ist wohl der
Traum eines Jeden, der sich für Ge-
schichte interessiert. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um einen so einzig- die Aachener Pfalzanlage. Hier mani- festierte sich zur Zeit Karls des Groß- in einem Ensemble aus BauwerkenAbb. 1. Die Ansicht des
Rathauses vom Katschhof.
ist das Ark'sche Treppen- haus (1840) zu sehen. DerGranusturm auf der rechten
Seite entstammt bis in die
oberen Mauerzonen der karolingischen Pfalzanlage.Foto: Roswitha Eichberg,
https://commons.wikimedia. org/wiki/File:Aachen_Katsch- hof_mit_Rathaus.jpg (aufgerufen am 08.03.2018). auch heute noch spürbar ist.2009-2014 vorbildlich gelungen, mit-
hilfe des Investitionsprogramms nati- onale solche "Zeitreise" zu unternehmen, indem die dringend anstehende Sa- nierung des Aachener Rathauses mit einer umfassenden wissenscha?li- chen Erforschung der karolingischenPfalzanlage verknüp? wurde. Der
folgende Bericht handelt von denForschungsmethoden und -ergeb-
nissen der verschiedenen beteiligtenDisziplinen, vor allem aber von ihrer
vorbildlichen Zusammenarbeit, die lich gemacht hat.Projektaufruf des Bundes
In den Jahren 2009 und 2010 hat das
Bundesministerium für Umwelt, Na-
turschutz, Bau und Reaktorsicher- heit dazu aufgerufen, über das Kon- men zu beantragen, die der Erhaltung,Sanierung oder Weiterentwicklung na-
tionalerUNESCO-Kultur- und Na-
tebauliche Entwicklung der Welter- bekommunen besitzen. Die Program- mausrichtung war damit umfassend naus. Aufgrund der integrierten Situ- 129Abb. 2. Die Ansicht des
Rathauses vom Markt.
Links im Vordergrund das
Restaurant Der Postwagen,
dahinter der Granusturm. DieFensterteilung der Schau-
fassade wurde ebenfalls im 19.Jahrhundert von Friedrich
Ark rekonstruiert. Mit den
Skulpturen wurde 1901 die
Regotisierung des Rathauses
abgeschlossen.Foto: Frans Berkelaar,
https://www.?ickr. com/photos/28169156@N03/21946861485/in/
photolist-nU9hGQ-6cRrAj- zrnpix-29AhBj (aufgerufen am 08.03.2018). an sie und ihrer Auswirkungen auf dasUmfeld, war dieser Ansatz nicht nur
gerechtfertigt und willkommen. Er barg auch eine große Chance für die betroenen Kommunen im Hinblick richtung auf das Welterbe.Insgesamt wurden im Rahmen der bei-
den Projektaufrufe im Zeitraum von2009 bis 2014 bundesweit 220 Mil-
lionen Euro an 47 Kommunen ver- ausgabt. 1Die Stadt Aachen erhielt im
für Sanierungsarbeiten am WelterbeAachener Dom sowie für Maßnahmen
zur Verbesserung seines Umfeldes. In wurde darüber hinaus auch das Projekt "Rathaus und Pfalzenforschung PfalzAachen" mit zwei Millionen Euro be-
willigt. Grundidee dieses zweiten Teil- projektes war es, die dringend erfor- derliche Sanierung des Aachener Rat- bauhistorischen Erforschung der ka- rolingischen Pfalzanlage zu verknüp- fen und die damit verbundene wis- senschaliche Erkenntnis in die kon- kreten denkmalp egerischen Maßnah- men ein ießen zu lassen. 2Das Programm sah in den Jahren
zwei Dritteln der Investitionssum- me vor. Das fehlende Drittel war von den Kommunen selbst zu erbringen. programm handelte, sollten die ge- tigen Maßnahmen ießen, sondern auch zeitnah abgerufen werden. Dies führte in der Umsetzung zu einer He- rausforderung für alle Projektbetei- ligten, da insgesamt nur wenige Wo- chen für den Projektaufruf, den An- tragsentwurf, den entsprechendenRatsbeschluss sowie die Beauragung
zur Verfügung standen.Die anstehenden Sanierungsarbeiten
des Rathauses betrafen die Fassaden- sanierung des Ark´schen Treppen- hauses, die denkmalp egerische In- standsetzung des Postwagens und desHauses Eulenspiegel, die Sanierung
der undichten Schiefereindeckung sowie des Mauerwerks des Marien- turmes, die Dachsanierung des Gra- nusturmes, die Sanierung der Fenster, des Figurenschmucks und der Fres- ken, Stuckaturen und Wandbespan-Die "Pfalzenforschung" diente als in-
vestitionsvorbereitende und konzep- tionelle Maßnahme innerhalb der sie jedoch viel mehr: Sie sorgte nicht nur für die richtigen denkmalp ege- rischen Voraussetzungen und Maß- nahmen an den Objekten, sondern sie erfüllte auf vielfache Weise denWunsch der Bürgerinnen und Bürger,
mehr über die Geschichte des Ortes und seine Denkmale zu erfahren. 130Dafür sprechen nicht nur das rege In-
teresse und die hohen Besucherzah- diesem Kontext, sondern auch die vie- den verschiedenen Akteuren gegeben hat und die von einer fachlichen Aus- einandersetzung mit der Materie ge- auch der breiten Ö?entlichkeit den zu vermitteln und mit ihrer Hilfe eine halb umfasste der Anspruch an diePfalzenforschung nicht nur den wis-
senscha?lich korrekten Umgang mit dem Welterbe, sondern insbesondere auch eine Vorbildwirkung im Umgang und in der Darstellung des Welterbes.Im intensiven Austausch mit ver-
alen und historischen Dimensionen des Welterbes auf großes Interesse dem mit innovativen Formaten be- gegnet werden muss. Dabei machten wir im Austausch mit den Ministe- rien, beau?ragten Büros und den be- teiligten Kommunen die Erfahrung, dass andernorts zwar ebenfalls kon- scha?liches Forschungsprojekt wie die Aachener Pfalzenforschung wur- de jedoch sonst nirgendwo betrie- ben. An dieser Stelle ist dem Rat derStadt Aachen Dank auszusprechen,
der mit seinem Votum den Wert ei- ner wissenscha?lichen Dokumentati- on als Grundlage weiterer Sanierungs- arbeiten am Rathaus und an seinem erforscht gelten darf und mit dem karolingischen Oktogon das wich- tigste Zeugnis der Bedeutung der Aa- chener Pfalzanlage deutlich sichtbar ausstellt, waren in der neueren For- schung die anderen Bauteile der Pfalz vielfach unbeschrieben und konn- ten zudem im Stadtraum nicht o?en- sichtlich als solche wahrgenommen werden. Diese Ausgangssituation hat sich inzwischen gewandelt: Im Pro- jektzeitraum sind mehrere Buch- undAufsatzpublikationen erschienen, die
aus dem Projekt heraus oder in en- ger Zusammenarbeit mit dem Pro- jekt entstanden sind. 3Für das kürz-
am Katschhof wurde außerdem ein neues Forschungsmodell der Pfalz- anlage konzipiert, das auf Resultaten der wissenscha?lichen Arbeit basiert.Ebenso gelang es mit der Freiraum-
verbesserung und den "Chronosko- pen", Besuchern und Aachenern denPfalz anschaulich zu machen (Abb.3).
Das Karlsjahr 2014 hat mit seiner
Ausstellungstrias, Katalogen und
einem Rahmenprogramm das ?e- ma Karl der Große neu beleuchtet und fokussiert. Auch hier pro?tierte man von den frisch erworbenen Er- kenntnissen der Pfalzenforschung und konnte, unter Einbeziehung derGrabungen der letzten Jahre, ein sehr
aktuelles Bild des Forschungsstandes darlegen.Praktikabel, anschaulich und zu-
trag aus der Pfalzenforschung, der dient: Mit Hilfe der im Projekt ge- nutzten Archivso?ware MonArch 4 und verwaltet werden (Abb.4). Ähn-Abb. 3 Chronoskope:
Vermittlung von Geschichte
kann kinderleicht sein.Foto: © Stadt Aachen.
131Anschaulichkeit und Handhabung
schlüssig und überzeugend. In Zu- kun? soll allen interessierten An- wendern der Zugang zu diesem di- licht werden. Es bildet damit auch eine Grundlage für zukün?ige For- schungen, die den bestehenden Fun- dus weiter bereichern werden. Denn eines ist sicher: Auch wenn innerhalbWissenszuwachs über die Aachener
Pfalz verzeichnet werden konnte,
so haben sich gleichzeitig viele neueFragen gestellt, deren Beantwortung
in der (ho?entlich nahen!) Zukun? liegt.Zwei monumentale Pole
Der Aachener Dom wurde im Jahr 1978
als erstes deutsches Baudenkmal in dieListe des
UNESCO-Weltkulturerbes
für die Eintragung war die karolin- gische Bauphase des Aachener Doms.Der besondere Wert und die Einzigar-
tigkeit der Marienkirche liegt in ihrerKonzeption als Idealtypus und in ih-
rer zeichenha?en Bedeutung für die geistige und politische Erneuerung unter Karl dem Großen, für die Ein- heit des Abendlandes sowie für Aa- universeller Wert, bedeutend für dieMenschheit in ihrer Einzigartigkeit,
5Die Marienkirche ist Teil der karolin-
gischen Pfalzanlage. Sie bildet mit ih- rem Oktogon auf der Südseite der An- ihr auf der Nordseite der Pfalz die Re- gierungshalle (Aula Regia) als welt- liches Zentrum entgegengesetzt ist.Neben dem Oktogon des Aachener
Doms sind noch weitere aufgehende
Fragmente der ehemaligen steinernen
dabei um die Grundmauern der ehe- malige Regierungshalle (Aula Regia) sowie um die Überreste des Vorhofes der Pfalzkapelle (Atrium) und desVerbindungsganges (Porticus), der
einst Marienkirche und Aula Regia miteinander verband. bis heute zum Teil in ihren Nachfol- gebauten erhalten geblieben, so dass sich die Ausdehnung der in karolin- gischer Zeit errichteten Steinbauten noch immer deutlich in der Struktur des Aachener Stadtzentrums wider- spiegelt. Der Grundriss der Pfalzan-überlieferten Wege- und Parzellen-
struktur im Winkel von 32 Grad ab.Durch die Drehung entstanden drei-
ben. Der von der karolingischen An-Stadtgrundriss ist heute durch die
Pu?erzone des Welterbes mit der
Denkmalbereichssatzung Innenstadt
geschützt.Projektes beinhalteten außerdem
auch das gotische Rathaus, das im14. Jahrhundert auf den Grundmau-
ern der karolingischen Aula RegiaAbb. 4. MonArch Digitales
Archiv, Pfalzenforschungs-
datenbank Aachen screen shot: Rathaus perspektivischeAnsicht S/O mit Geschossebe-
nen, Marc Wietheger. 132errichtet wurde. Die folgenden Bau- phasen der Barockisierung und Re- gotisierung des Rathauses sowie der rungen des Zweiten Weltkrieges be- legen seine Geschichte als bedeu- on (Abb.5). seine Akteure
Mit dem Wissen, dass die Überreste der
karolingischen Pfalzanlage in Aachen handen sind, erschien es sinnvoll, zwei unter- schiedliche Diszipli- nen mit der Pfalzenfor- schung zu beau?ragen:Zum einen wurde eine
detaillierte, wissenscha?- lich exakte Baudoku- mentation und Analy- se der oberirdisch erhal- tenen Überreste der ka- rolingischen Pfalz mit den Methoden der hi- storischen Bauforschung durchgeführt. Zum an- deren war eine Pfalzen- gischer Sicht erforder- lich, da große Teile derPfalzbauten heute nicht
sind. Hier wurden Auf- arbeitungen von Altgra- bungen, Sichtung vonAnalysen, Datierungen und geophysi-
kalische Prospektionen vorgenommen.Dabei erzielte die heutige Sicht und Me-
thodik lohnenswerte Ergebnisse und sorgte für so manche Überraschung.Historische Bauforschung
Die Aufgabe, die sich der historischen
die beiden Großbauten Dom und Rat- haus unter Mitwirkung des Amtes fürDenkmalp?ege im Rheinland und der
Dombauleitung in ein gemeinsames
Bezugsmessnetz (3D-Polygonzug) in-
tegriert. Dieses bildete in der FolgeAbb. 6. Rathaus Aachen,
Südseite, Wandfeld C5-6,
Außenansicht mit Kartierung
des Gesteinsmaterials (links) und der Bauphasen (rechts)Judith
Ley, Julia
Thelen,
MarcWietheger, RWTH
Aachen University, Lehr- und
Forschungsgebiet Denk-
malpege und HistorischeBauforschung, 2015.
Abb. 5. Ansicht des Rathauses
mit Marienturm.Foto: Robert Mehl.
133die Grundlage zur Verortung jeglicher