[PDF] S chw eizer H eimatschutz Jahresbericht 2021





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HEIMATSCHUTZ PATRIMOINE

02-Nov-2021 Seit vielen Jahren engagiert sich der Schweizer Heimatschutz durch ... le soll das Erleben von Baukultur vor ihrer eigenen Haustür ...



HEIMATSCHUTZ PATRIMOINE

30-May-2021 Baukultur bei. In diesem Sinne hat sich der Schweizer Heimatschutz an der Schnittstelle von Baukul- tur und Tourismus mit seiner Stiftung ...



S chw eizer H eimatschutz Jahresbericht 2019

Kulturbotschaft und Strategie Baukultur prägten das politische Handeln des Schweizer. Heimatschutzes im vergangenen Jahr auf nationaler Ebene.



Leitbild Schweizer Heimatschutz Charte Patrimoine suisse Profilo

Der Schweizer Heimatschutz ist die führende Schweizer Non- stellen die Schätze der Schweizer Baukultur vor. ... stellung Baukultur hautnah erleben.



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S chw eizer H eimatschutz Jahresbericht 2021

des Schweizer Heimatschutzes in Abstimmung mit den vom Zweitwohnungs- Um Schülerinnen und Schülern das Erleben von Baukultur vor ihrer eige-.



S chw eizer H eimatschutz Jahresbericht 2020

ERLEBNIS. BAUKULTUR. 29. MARCHÉ. PATRIMOINE. 18. ORGANISATION. 12. BAUKULTURELLE. BILDUNG Die Arbeit des Schweizer Heimatschutzes und seiner Sektionen.



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Das Heimatschutzzentrum befindet sich im Erd- und

Der Schweizer Heimatschutz ist für den Betrieb und das Bei uns erleben Sie Baukultur hautnah: sei es in der Dauerausstellung zum Thema.



JAHRESBERICHT DER STIFTUNG FERIEN IM BAUDENKMAL 2020

und durch das aktive Erleben der. Baukultur die Vermittlung und Sensibi- Schweizer Heimatschutz zusammen mit ... Patrizierhaus Baukultur erleben.

SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ

PATRIMOINE SUISSE

PATRIMONIO SVIZZERO

PROTECZIUN DA LA PATRIA

Schweizer Heimatschutz Jahresbericht 2021

AUSZEICHNUNGEN

SCHOGGITALER

FERIEN IM

BAUDENKMAL

JAHRESRECHNUNG

FERIEN IM BAUDENKMAL

MARCHÉ

PATRIMOINE

ORGANISATION

PUBLIKATIONEN UND

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

JAHRESRECHNUNG

SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ

Inhalt

HEIMATSCHUTZ-

ZENTRUM

BAUKULTURELLE

BILDUNG

PROJEKTEPOLITIK UND

NETZWERK

SEKTIONEN UND

EHRENAMTLICHE ARBEIT

Ich sitze im Zug von Zürich nach Bern. Der

Sonnenstrahlen und Himmelblau. Bruch

stücke der Schweizer Landschaft rasen vor- Mittellanddurchfahrt macht eines jedoch klar: Die Ressource Bo den ist innerhalb von wenigen Jahrzehnten zum knappen Gut ge worden. Der Neubau auf der grünen Wiese hat ausgedient. Jedes

Bestand gewinnt an Bedeutung.

Der Ruf nach mehr Umbaukultur zieht sich wie ein roter Faden vorbildlich, wie ein historischer Ortskern respektvoll umgebaut der Weiterentwicklung des panzlichen Bestandes eine entschei dende Rolle spielt. Mit der "Klimaoffensive Baukultur» postulie

Baukultur treibt uns an und um.

Noch sitze ich im Zug mit Blick aus dem Fenster. Dankbar, dass ich mit dem Heimatschutz einen Beitrag zum Umbau der Schweiz leisten darf. Einem Umbau, der den Menschen ins Zentrum stellt. Einem Umbau, der achtsam mit dem umgeht, was da ist. Einem 2 diktierten Nun bin ich angekommen. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre unseres Jahresberichtes und bedanke mich für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit.

ZUM JAHRESBERICHT 2021

Mehr

Umbaukultur bitte!

2 JA HRESBERICHT 2021

KOMMENTAR DES PRÄSIDENTEN

Für den Heimatschutz war 2021 ein schwie

riges Jahr, aber auch eines mit einigen Licht blicken. Die Grosswetterlage - wenn man so sagen darf - wird weiterhin bestimmt durch

Jahr entsteht im Mittelland eine neue Sied

Alle reden von der Verdichtung, und diese

ndet auch laufend statt. Doch niemand weiss für wie lange noch und mit welchen Folgen. Alle Szenarien enden irgendwo bei 2040 Dies und die andauernde Nullzinspolitik der Hypothekarbanken aus, einfach zur Vermeidung von Negativzinsen der grossen Inves konzentriert, sind für alle erkennbar und selten positiv. Die Ver- der. In immer schnellerer Folge werden in vielen Gegenden des Mittellandes ganze Dorfzentren plattgewalzt, mit vielen identi Wie soll der Heimatschutz hier reagieren? Auf der Makroebene - also der Gesetzgebung - gilt es, Tendenzen entgegenzutreten, sind Versuche, im künftigen CO 2 -Gesetz den Ersatz auch wert voller Altbauten durch energetisch optimierte Neubauten zu sern ist, was unvergleichlich mehr Energie verschlingt als der jahrzehntelange Betrieb eines Altbaus mit suboptimaler Ener- giebilanz. Wir hoffen sehr, solche auch energiepolitisch kontra In den letzten Jahren gab es etliche Versuche, das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) überall dort aus schein machte - vielleicht hat die Politik gemerkt, dass Abbre litten Bemühungen, den Denkmalschutz zurückzufahren (oder am

Wir bleiben

dran besten gleich ganz abzuschaffen) eine Absage beim Bundesge- richt, wo die Zuger Regierung mit ihrem neuen Denkmal-"Schutz»- Gesetz eine krachende Niederlage einstecken musste. Auf der Mikroebene, also beim Kampf für die Erhaltung schüt zenswerter Bauten, gab es in den 25 Heimatschutzsektionen viele wichtige Erfolge, einige davon vor Bundesgericht, so etwa gegen den Abbruch eines wichtigen Zeugen der Vormoderne in Luzern, zum Schutz genossenschaftlicher Siedlungen aus den

1920er-Jahren im Zürcher Friesenbergquartier oder zur Ein

verloren, und der Heimatschutz darf auf die vielen Erfolge seiner

Sektionen sehr stolz sein.

es gilt, diesen Herausforderungen standzuhalten. Wenn wir hin nen am anderen Morgen getrost in den Spiegel schauen. Schlim mer ist es, wenn wir verzagen und den Kampf schon gar nicht erst aufnehmen. Nicht alles ist verloren, was am Anfang aus sichtslos aussieht!

KOMMENTAR DES PRÄSIDENTEN

Die Bestimmung, dass weniger als

70 Jahre alte Bauten im Kanton Zug

nur mit Zustimmung der Eigentü mer geschützt werden dürfen, wur- de vom Bundesgericht aufgehoben.

Bild: Lasalle-Haus in Edlibach (ZG)

von 1968-1970. (Bild: Sebastian Heeb/

Schweizer Heimatschutz)

4 JA HRESBERICHT 2021

ALLIANCE PATRIMOINE

Das baukulturelle und landschaftliche Erbe steht auch politisch unter Druck. Eine Handvoll baukulturaffiner Organisationen hat sich 2012 zur Alli- ance Patrimoine zusammengeschlossen. Es ist dieser Allianz zu verdanken, vertretend für die Vielzahl von Angriffen auf das Natur- und Heimatschutz- dersprüche und Zielkonflikte aufgrund des ISOS ausschliessen (17.525)» von Gregor Rutz, SVP-Nationalrat aus Zürich. Sie hat zum Ziel, das Inventar der zer Heimatschutz setzt alles daran, die Mehrheit im Parlament vom Gegen- teil zu überzeugen. Noch sind die Würfel nicht gefallen.

BIODIVERSITÄTSINITIATIVE

Landschaft und Baukultur.

gungspflicht für Inventare von nationaler Bedeutung wie dem ISOS und eine für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) im Sommer einge- Ablehnung der SVP bis hin zu einer breiten Unterstützung aus vielen Kantonen. Gegenvorschlag verabschieden und damit den Startschuss für die parlamenta- rischen Verhandlungen geben. Der Schweizer Heimatschutz setzt sich in star- ker Allianz mit zielverwandten Organisationen für einen griffigen Gesetzestext ein. Das Jahr 2022 wird wohl zu einem Schlüsseljahr in diesem bedeutenden

LANDSCHAFTSINITIATIVE

Am 18. Dezember 2020 hat der Bundesrat die Landschaftsinitiative abgelehnt und - mit Verweis auf die laufenden Arbeiten an einem Revisionsvorschlag zum einen eigenen indirekten Gegenvorschlag verzichtet. Der Ende April 2021 in die Vernehmlassung gegebene Vorschlag der UREK-S kam der Volksinitiative mit einem Plafonierungsgrundsatz beim Bauen aus- serhalb der Bauzone entgegen, stellte jedoch ein Bündel von Massnahmen in den Raum, die diesem Ziel diametral entgegenlaufen. Die Vernehmlassung hat haben unsere politische Arbeit im vergangenen Jahr dominiert. Überzeugt von der Haltung, dass es kein Entweder-oder gibt, haben wir in Bundesbern für eine angemessene Berücksichtigung des Ortsbild-, Denkmal- und Landschaftsschutzes

Heimatschutz

POLITIK UND NETZWERK

JAHRESBERICHT 2021 5

POLITIK UND NETZWERK

Flexibilisierung und Kantonalisierung des Bauens ausserhalb der Bauzone kri- tisch gegenüberstehen. Aufgrund der grossen Tragweite und der Relevanz des

POSITIONSPAPIER ZWEITWOHNUNGSGESETZ

Seit 2016 regelt das Zweitwohnungsgesetz den Vollzug des 2012 von Stimmbe- bestehende Denkmalwerte. Aufgrund der politischen Bestrebungen auf Bun- desebene und der grossen Dynamik in den Kantonen hat eine Arbeitsgruppe des Schweizer Heimatschutzes in Abstimmung mit den vom Zweitwohnungs- gesetz betroffenen Sektionen ein Positionspapier erarbeitet, das eine gemein- Zweitwohnungspolitik, die Baukultur und Landschaft als zentrale Elemente ÜBERARBEITUNG LEITFADEN ISOS FÜR DIE SEKTIONEN Als Hilfestellung für die Sektionen und für die nationale Koordination der juristischen Nutzung des ISOS hat der Schweizer Heimatschutz 2015 einen Leitfaden erstellt und 2017 letztmals überarbeitet. Ruedi Muggli, ehemali- Killias haben eine Übersicht über die wesentlichen Gerichtsentscheide er- stellt und eine umfassende Aktualisierung vorgenommen.

GEMEINSCHAFTSWERK BAUKULTUR

Am 15. September 2021 fand in Rapperswil die Tagung "Gemeinschaftswerk Baukultur» statt. Die vom Schweizer Heimatschutz gemeinsam mit der Ost- schweizer Fachhochschule organisierte Veranstaltung hatte zum Ziel, aufzuzei- ter für Kultur, Raumentwicklung und Umwelt, von kantonalen und kommunalen Bauherrschaften, der Zivilgesellschaft und Studierende haben sich mit den Vi- sionen zur Baukultur, anschliessend mit dem aktuellen Zustand der gebauten Umwelt und darauf aufbauend mit den Chancen und Risiken dieses Gemein- schaftswerks auseinandergesetzt. Der Anlass war mit rund 100 sehr aktiven

Teilnehmenden gut besucht.

BESCHWERDETÄTIGKEIT

Der Druck auf das baukulturelle Erbe ist aufgrund des anhaltendenden Bau- booms sowie der Innenverdichtung ungebrochen gross. Das Verbandsbeschwer- derecht ist ein wirksames und notwendiges Instrument zur Sicherung des Natur und der Landschaft. Auch im vergangenen Jahr pflegte der Schweizer Hei- matschutz mit seinen Sektionen einen achtsamen Umgang mit dem Verbands- Davon wurden 6 Beschwerden gutgeheissen, 4 teilweise gutgeheissen und

6 abgelehnt. Eine konnte aufgrund einer Vereinbarung zurückgezogen werden,

4 weitere Beschwerden wurden durch Rückzug des Projektes gegenstandslos.

Anwendung des Verbandsbeschwerderechts. Meldepflichtig sind gegenüber dem Bundesamt für Umwelt Beschwerden, nicht aber Einsprachen.

6 JA HRESBERICHT 2021

WAKKERPREIS 2021

meinde Prangins verliehen. Der Gemeinde im prosperierenden "Grand Genè- ve» ist es gelungen, mit klaren planerischen Visionen und gezielten Investi- erhalten und aufzuwerten. Wachstum innerhalb der bestehenden Bauzonen aufgefangen werden soll. Ein Bündel von frühzeitig ergriffenen Massnahmen sorgt für baukulturelle Quali- Das Zentrum der Gemeinde besteht aus dem überschaubaren Dorfkern sowie dem bekannten Schloss, heute Westschweizer Sitz des Nationalmuseums, die samt den grosszügigen Umgebungszonen im Bundesinventar ISOS als von na- tionaler Bedeutung aufgeführt sind. Mit planerischen Massnahmen und Investitionen konnte der grüne Gürtel rund um das Schloss als wertvoller Freiraum und Naherholungsgebiet für die Be- hof des Schlosses ist heute Gemeindehaus, Polizeiposten, Lebensmittelladen Platz ein Geviert neu gestaltet und genossenschaftliches Wohnen im Dorfkern Auf Einladung des Nationalmuseums fand am 26. Juni im Hof des Schlosses Prangins die Preisverleihung statt. Einleitend konnten die rund 100 geladenen Sektion Waadt, Béatrice Lovis, sowie die fachliche Begründung der Auszeich- sident François Bryand nahm den mit 20 0

00 Franken dotierten Wakkerpreis

rungsrat Pascal Broulis überbrachte die Glückwünsche des Kantons Waadt. Mitglieder Kommission Wakkerpreis: www.heimatschutz.ch/wakkerpreis

Mit dem Wakkerpreis 2021 an die Gemeinde

Prangins ging die Auszeichnung seit 2013 erstmals

Der Schulthess Gartenpreis an die Stiftung ProSpecie-

Rara hat aufgezeigt, wie eng Garten-, Baukultur

Auszeichnungen vereint die Botschaft, dass

eine gute Zukunft bietet. des Bestandes

AUSZEICHNUNGEN

JAHRESBERICHT 2021 7

AUSBLICK 2022: 50 JAHRE WAKKERPREIS

kerpreises. Die Aussichten auf einen bunten und reichhaltigen die Ansprache von Schülerinnen und Schülern in der ganzen Veranstaltungsprogramm, das die Sektionen und der Dach- verband gemeinsam durchführen. Ebenso konnte zusammen mit der Hochschule Luzern ein Forschungsprojekt zum Wak- kerpreis angestossen werden. Die Resultate werden in einer Zusammenarbeit mit der Zeitschrift "werk, bauen + wohnen» im Laufe des Jahres 2022 publiziert. Daneben nimmt der Schweizer Heimatschutz den Ball in seiner Zeitschrift und auf der Website auf und gibt vertiefte Einblicke zur wichtigsten

Auszeichnung unseres Verbandes.

Der Gemeinde Prangins ist es gelungen,

mit klaren planerischen Visionen und ge- zielten Investitionen die bestehenden baukulturellen und landschaftlichen (Bild: Pierre Marmy/Schweizer Heimatschutz)

8 JA HRESBERICHT 2021

Interview

MYRIAM PERRET

Mit dem Wakkerpreis hat Myriam Perret

im Dezember 2020 eines der wichtigs- ten Dossiers beim Schweizer Heimat- schutz übernommen. Neben ihren fach- der Stadtforschung kommt ihr bei der nis für die Vielfalt der Schweiz zugute.

Nach dem Sammeln von Arbeitserfah-

rungen in Singapur, Zürich und Basel lebt sie heute in Lausanne. Nach einem ganzen "Wakker-Jahr» zieht sie ein ers- tes Zwischenfazit.

Was motiviert dich bei deiner Arbeit?

Der Wakkerpreis ist ein unglaublich

vielseitiges Dossier. Ich komme in der ganzen Schweiz herum, lerne Gemein- den und ihre Herausforderungen ken- nen, habe Kontakt mit vielen interes- santen Menschen und erhalte Einblick in verschiedenste fachliche Themen.

Ich darf so jeden Tag etwas dazulernen.

Was ist deine Aufgabe als Projekt-

so verantworte ich in einem Team die

Kommunikation rund um den Wakker-

preis - von der Begleitpublikation bis zu tinnen und Journalisten. Und schliess- lich stelle ich die Koordination mit der vertiefte Blick in die Gemeinden ist

Du arbeitest mehrheitlich von Lau-

sanne aus. Spürst du, dass die Aus- zeichnungen an Prangins 2021 und

Meyrin 2022 in der Westschweiz etwas

Der Wakkerpreis geniesst in der West-

schweiz nicht dasselbe Renommee wie in der Deutschschweiz. Die Auszeichnun- gen haben die Aufmerksamkeit deutlich mir wichtig ist: Prangins und Meyrin in den Westschweizer Agglomerationen.

Die Herausforderungen der beiden Ge-

meinden gelten allerdings für Gemein- den der ganzen Schweiz.

Der Wissenstransfer, der durch die

Wakkerpreise über die Landesteile

Auftrag des Schweizer Heimatschutzes.

Das Interview hat Patrick Schoeck geführt.

AUSZEICHNUNGEN

JAHRESBERICHT 2021 9

SCHULTHESS GARTENPREIS 2021

AN DIE STIFTUNG PROSPECIERARA

Seit 1982 setzt sich die Stiftung ProSpecieRara für den Erhalt der Sorten- und Artenvielfalt ein - in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinweg. nelle Gartenkultur ist und die genetische Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt als Ressource für die Zukunft bewahrt und bereitstellt, hat der Schweizer Heimatschutz mit dem Schulthess Gartenpreis 2021 gewürdigt. Beeindruckt haben nicht nur die Erfolge bei der materiellen Überlieferung Vermittlung der (garten-) kulturellen Werte, Traditionen und Geschichten: Ein Netzwerk von 600 Freiwilligen pflegt heute die Arten und Sorten an Hunder- nen mit Grossverteilern und Produktionsbetrieben bringen die Anliegen der Die Preisverleihung fand am 21. August in der Elfenau in Bern statt. Der Ort lich für das Zusammenwirken von Artenvielfalt und hoher Gartenkultur. Bei bestem Wetter konnten der Schweizer Heimatschutz, die Stiftung Pro- Stationen eines Parcours stellten Fachpersonen das konkrete Wirken von

ProSpecieRara vor.

Den mit 25

0 entgegen. Umrahmt wurde die Preisübergabe von der fachlichen Begrün- Mitglieder Kommission Schulthess Gartenpreis: www.heimatschutz.ch/gartenpreis

Am Stadtrand von Basel, mitten

Hauptsitz von ProSpecieRara -

umgeben von einem Bauern- garten, einer Beeren- und Obst- sammlung und verschiedenen

ProSpecieRara-Tieren.

(Bild: Nicole Egloff/ProSpecieRara)

10 JA HRESBERICHT 2021

JAHRESBERICHT 2021 11

BAUKULTURELLE BILDUNG

und sie als Teil einer Bildung für nachhaltige Entwicklung zu positionieren. Dank der neu geschaffenen Rubrik "Baukulturelle Bildung» auf der Website dungsmaterialien zusammen und sind sichtbar. Zu finden ist dort der im Be- richtsjahr entwickelte Arbeitsbogen "Ausgezeichnet!» zum bevorstehenden ten und Geschichten vor der Haustüre. Mit zahlreichen Aktionen engagierten sich zudem die Sektionen der Kantone Glarus, Genf, Wallis oder Waadt mit ten für Schulklassen. Um Schülerinnen und Schülern das Erleben von Baukultur vor ihrer eige- "Quartierforscher:in - ein Baukulturerlebnis für Schulen» entwickelt wer- den. Dieses wird Unterrichtsmaterialien sowie ein "Baukultur-Erlebnis-Kit» beinhalten. Das Projekt sieht vor, für die Vermittlung der Inhalte ein Netz von Baukulturvermittlerinnen und -vermittlern zu schaffen, die im Auftrag des Schweizer Heimatschutzes in die Schulklassen gehen. Die Inhalte werden an bieten. Die Mittelsuche ist bereits erfolgreich gestartet, und dank der nam- haften Unterstützung durch das Bundesamt für Kultur kann im kommenden Jahr in zwei bis drei Pilotregionen gestartet werden.

LABORATORIO PAESAGGIO

Das Laboratorio Paesaggio ist ein Bildungs- und Vermittlungsprojekt der Fondazione Valle Bavona, das in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Heimatschutz erarbeitet und 2017 lanciert wurde. Der Schweizer Heimat- mit, gemeinsam mit dem Dipartimento del territorio des Kantons Tessin. Ziel ist es, die einzigartige Kulturlandschaft des Bavonatals zu bewahren und weiterhin sanft zu nutzen. Mit dem Laboratorio soll Wissen vermittelt und sollen Einheimische wie auch Besucherinnen und Besucher zum Mitwirken bewegt werden. 150 Freiwillige engagierten sich 2021 unter professioneller gebot profitierten rund 400 Kinder und Jugendliche.

Die baukulturelle Bildung hat im Berichtsjahr

Fahrt aufgenommen. Neben der Entwicklung von

Begleitmaterialien für Schulklassen zum

Konzept zu einem ausserschulischen Bildungsange-

bot des Schweizer Heimatschutzes unter dem

Baukulturelle Bildung

BAUKULTURELLE BILDUNG

Blick durchs "Drachenauge»

der Villa Patumbah im ersten

Obergeschoss hinunter

ins Heimatschutzzentrum (Bild: Marion Nitsch) "Von einem Besuch im

Heimatschutzzentrum

sollen Kinder und Jugend- liche ein positives Erlebnis nach Hause nehmen und die Erfahrung, dass sie sind.»

Karin Artho

KOLONIALE VERGANGENHEIT

Anhand von Bildern, Texten und Filmausschnitten tauchten die Schülerin- nen und Schüler in die Plantagenwirtschaft auf Sumatra ein und erfuhren, wie Schweizer Auswanderer von den kolonialen Strukturen profitierten. Das Interesse der Schulen an der aktuellen Debatte war gross, und die Bu- chungen erreichten trotz Museumsschliessung das Niveau von vor der Pan- lonialen Verflechtungen stiessen ebenfalls auf Anklang. Ausgebucht waren setzung mit den kolonialen Wurzeln der Villa

Patumbah nach dem Vorjahr auch das

Berichtsjahr 2021. Erfreulich zahlreich waren die

Schulklassenbesuche, es fehlten jedoch die

privaten Gruppen. Die Anzahl der Teilnehmenden erzwungene Entschleunigung wurde genutzt, um die

Zukunft des Heimatschutzzentrums zu gestalten.

Auf in

die Zukunft

HEIMATSCHUTZZENTRUM

12 JA HRESBERICHT 2021

Die Ausstellung

"Patumbah liegt auf Sumatra» nimmt die Vor g e s chichte der Villa

Patumbah unter die

Lupe, thematisiert

die kolonia l en Ver- flechtungen ihres

Bauherrn und ande-

rer Schweizer in

Südostasien und

blickt auf die aktu ellen Herausforde- rungen im einstigen

Tabakeldorado.

(Bild: Noah Steiner)

JAHRESBERICHT 2021 13

HEIMATSCHUTZZENTRUM

sind das Zauberbuch und der Brandbrief aus dem Nachlass des Bauherrn der Ausstellung "Patumbah liegt auf Sumatra» lebt als Kabinettausstel- lung weiter. Im Frühjahr erhielt der digitale Auftritt eine Auffrischung: die neue Website des Heimatschutzzentrums bietet einen lustvollen, explorativen Zugang zu Ausstellungen und Veranstaltungen und eine sichtbare Verbindung zum

Schweizer Heimatschutz.

AUF IN DIE ZUKUNFT

Nach acht Jahren Betrieb nutzten wir die erzwungene Entschleunigung, um auf das Erreichte zu blicken und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Eine Analyse zeigte, dass sich das Heimatschutzzentrum als Institution im Kulturbereich und in der baukulturellen Bildung etablieren konnte. Es er- füllt seine Kernaufgabe, ein Laienpublikum lustvoll an die Themen der Bau- kultur heranzuführen. Dabei spielt das Baudenkmal Villa Patumbah eine stellung zu überraschen.

PARTNERSCHAFTEN

Der Betrieb des Heimatschutzzentrums wird vom Schweizer Heimatschutz getragen. Weiter leisten das Bundesamt für Kultur im Rahmen der Kultur- ge. Ein weiteres Finanzierungsstandbein bildet der Club "Freunde der Villa Patumbah». Für die Sonderausstellungen sowie für projektbezogene Ver- und Partnerschaften angewiesen.

FACTS & FIGURES 2021

Ausstellung "Patumbah liegt auf

Sumatra - eine Villa und ihre ko-

lonialen Wurzeln», bis 31.10.2021, danach in ihren wesentlichen Teilen als Kabinettausstellung

Besucher/innen total 5000 (2020:

3000, 2019: 6900)

Davon Kinder und Jugendliche:

1300 (2020: 700, 2019: 1400)

Eintritte Ausstellungen: 3900

(2020: 2600, 2019: 4400) /

Veranstaltungsbesucher/innen:

1100 (2020: 400, 2019: 2500)

Anzahl Führungen/Touren/Work-

shops: 147 (2020: 123, 2019: 185)

Darunter 57 Schulklassen

(2020: 23, 2019: 61)

Darunter 26 Theatertouren

(2020: 18, 2019: 39)

8 Wochen geschlossen aufgrund

der Coronapandemie

57 Schulklassen fanden 2021 den Weg ins

Heimatschutzzentrum. Viele davon nahmen

an den beliebten Theatertouren teil. (Bild: Tres Camenzind)

14 JA HRESBERICHT 2021

betreffen uns alle. Um die Herausforderungen der Zukunft anzugehen, CO 2 -Ausstosses in der Schweiz verantwortlich. Der Weg zur Netto-Null wird die Schweiz, ihre Landschaften, Siedlungenquotesdbs_dbs26.pdfusesText_32
[PDF] baukunst - Wallonie-Bruxelles Architectures

[PDF] Bauland kostet bis zu 325 Euro

[PDF] Bauleister

[PDF] Bauleistungen Österreich-fr - France

[PDF] Bauleiter Badsanierung (m/w) in den Regionen Berlin, Düsseldorf

[PDF] Bauliche Anlagen im Außenbereich

[PDF] Bauliche Erhaltung kommunaler Straßen - PMS

[PDF] Baulicher Brandschutz

[PDF] Baulichkeiten in Kleingärten - Bezirksverband der Kleingärtner

[PDF] Baulichkeiten in Kleingartenanlagen

[PDF] bauma 2007: Alle Termine im Überblick

[PDF] Bauma 2007: Alles super!

[PDF] Baumann AG - APAG Elektronik AG

[PDF] Baumann, l`archevêque de la cuisine - France

[PDF] BAUMARTEN-NAMEN