[PDF] Österreichische Historiker. Lebensläufe und Karrieren 1900-1945





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Österreichische Historiker. Lebensläufe und Karrieren 1900-1945

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Österreichische Historiker. Lebensläufe und Karrieren 1900-1945

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Band 3

BÖsHLU Vn HLV WAnE · KÖHE · WnARL

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie

; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. schriftlichen Einwilligung des Verlages.

Umschlagabbildungen

: Ludo Moritz Hartmann, Richard Wolfram, Balduin Saria, Otto Brunner, Hugo Hassin-

ger, Taras Borodajkewycz, Lucie Varga, Oswald Redlich, Camillo Praschniker, Adolf Helbok, Hermann Wopfner,

s. Abbildungsnachweis, S. C1b

Korrektorat

: Chris Zintzen, Wien

Einbandgestaltung

: Michael Haderer, Wien Satz : Michael Rauscher, Wien

Druck und Bindung

Printed in the EU

Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com

PUB 543-G28

Open Access: Wo nicht anders festgehalten, ist diese Publikation lizenziert unter der Creative-

Commons-Lizenz

Namensnennung 4.0; siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Die Publikation wurde einem anonymen, internationalen Peer-Review-Verfahren unterzogen © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR Vorwort des Herausgebers ............................. 7

Karel Hruza

Österreichische Historiker 19bb-19yB.

Einleitung und Kommentar zum dritten Band ................... 9

Johannes Holeschofsky

Oswald Redlich (1MBM-19yy). Historiker über oder zwischen den Parteien ? .... 29

Celine Wawruschka

Ludo Moritz Hartmann (1MCB-19Gy). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs ............................ 67

Wolfgang Meixner und Gerhard Siegl

Hermann Wopfner (1MKC-19C&). Der "treueste Sohn Tirols“ ........... 97

Petra Svatek

Hugo Hassinger (1MKK-19BG). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker ......................................123

Marija Wakounig

Hans Uebersberger (1MKK-19CG). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus

Martina Pesditschek

Gudrun Wlach

Janez Mlinar

Balduin Saria (1M9&-19Ky). "Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ ..379

Inhalt

Anne-Katrin Kunde und Julia Richter

Erna Patzelt (1M9y-19MK) und Lucie Varga (19by-19y1). Leben zwischen Otto Brunner (1M9M-19MG). "Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ ...............439 Richard Wolfram (19b1-199B). "Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ ..479

JiWí NImec

Taras (von) Borodajkewycz (19bG-19My). Zwischen Katholizismus und

Nationalsozialismus

: Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden .........527 Abkürzungsverzeichnis ...............................607 Abbildungsnachweis ................................610 Personenregister ...................................611 Autorinnen und Autoren ..............................625 © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR würdige Veranstaltung statt. Ihr Titel lautete : "Die WU stellt sich ihrer Vergangenheit.

D. Ferdinand Lacina eingeladen. Sie

für Welthandel rechtes Gedankengut verbreitet hatte, ins Rollen gebracht hatten. Den rodajkewycz" protestierender "linker“ Demonstrant von einem "rechten“ Gegendemons- tranten erschlagen wurde. Die politischen Auseinandersetzungen um Borodajkewycz er- reits mehrfach im Mittelpunkt wissenschaftlicher und journalistischer Untersuchungen, Im vorliegenden dritten Band der "Österreichischen Historiker 19bb-19yB“ wird dem Publikum das erste wissenschaftsgeschichtliche, aus zahlreichen Archivquellen gezogene sonen wie Oswald Redlich, Ludo Moritz Hartmann, Hermann Wopfner, Adolf Helbok, Otto Brunner und Lucie Varga einen Platz eingenommen. Mit dem dritten Band, dessen Herausgeber mit großer Freude. Gb19, das Erscheinungsjahr des dritten Bandes, mag dem Buch ho.entlich viele Leserinnen und Leser bescheren, schließlich wurde in Österreich Zum Gelingen des dritten Bandes haben wieder etliche Personen und Institutionen bei- getragen. An erster Stelle müssen die Autorinnen und Autoren angeführt werden, sodann lich

Vorwort

Herr Johannes van Ooyen und Herr Michael Rauscher, die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter verschiedener Bibliotheken und Archive, die bei der Suche nach Abbildungen behil,ich waren, das Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien und der Wissenschaftsfonds FWF. Ihnen allen bin ich gerne zu großem Dank verp,ichtet. Besonderen Dank für jahrelange Unterstützung schulde ich aber Frau Eva Hruza (Bad Waldsee) und Frau Brigitte Slepicka (Wien).

Karel Hruza, Wien im Januar Gb19

© 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR

Österreichische Historiker 19bb-19yB

Im vorliegenden dritten Band der "Österreichischen Historiker 19bb-19yB“ werden zwei Historikerinnen und 11 Historiker von 1y Autorinnen und Autoren in ausführlichen wis- oder Historiker ausgebildet worden sein sollte, in Österreich, das heißt in der Habsbur- besaß oder erwarb und ihre entscheidende Wirkungsphase zwischen 19bb und 19yB durchlebt oder danach nicht wesentlich übertro.en hat. Zudem sollte die Person solche bleibenden Spuren in der Wissenschaft oder in anderen Bereichen hinterlassen haben, dass die Auseinandersetzung mit ihrem Werk und ihrer Vita lohnende wissenschaftsge- logie, Volkskunde und Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Mit Freude darf konstatiert werden, dass im vorliegenden Buch zwei Historikerinnen biograNsch behandelt werden und somit der Tatsache Rechnung getragen wird, dass im Zeitraum zwischen 19bb und

19yB Frauen in der Geschichtsforschung ihren Platz gefunden haben. Zu bedauern sind

von Franz Borkenau, August Fournier, Gunther Ipsen, August Loehr, Reinhold Lorenz, Oswald Menghin, Alfred Francis PWibram, Samuel Steinherz, Otto H. Stowasser, Max ich unten nochmals kurz zurück. reichischen Historiker 19bb-19yB“ von der Fachwelt aufgenommen wurde. Obwohl das

2012).

Karel Hruza

fünf Rezensionen in bundesdeutschen und zwei in tschechischen Organen. Frank-Rutger sind vorzüglich recherchiert, dokumentiert und disponiert und ragen damit weit über Namensverzeichnis [...] erleichtert das Nachschlagen und die Aufdeckung von Querver- setzen, zeigt z.B. Martina Pesditschek in ihrem Beitrag über Heinrich (Ritter von) Srbik, gende Literatur synthetisiert [...] und di.erenzierter wertet, als dies bisher der Fall war. lich geplant, Lebensbeschreibungen von Otto Brunner, Alfred Helbok, Erna Patzelt, Al fred Francis PWibram, Oswald Redlich, Balduin Saria, Samuel Steinherz, Lucie Varga und ‚historisch zu denken geben sollte[n]‘ [...], wurde erreicht. Zwar war es nicht die Ab- schichtspolitische Akteure, bzw. waren mehrere nicht frei von Antisemitismus. [...] Auch auch die deutsche wie die tschechische Geschichte der Geisteswissenschaften etwas an.“ verdienstlich“ und "der gewichtige, durch Fotos veranschaulichte und durch ein Perso- nenregister aufgeschlossene Band“ habe "seinen besonderen Wert und was immer noch noch werden“. Gerhard Oberko,er postulierte , dass "in einem zweiten, sehr dicken Buch über Ab-

2 In : Informationsmittel (IFB). Digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft Jg. 20 (2012),

http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/hefte.phpid=i, (letzter Zugri. 13.07.2017). koeblergerhard.de/ZIER-HP/ZIER-HP-02-2012/OesterreichischeHistoriker1900-1945-2.htm (letzter Zu- gri. 13.07.2017). 4 Rezension in : Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft 19. Jg. Nr. 4, (2012) 26f. © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR 11 intensiver aufzugreifen“ den Leser "zum Nachdenken über Konjunkturen in der Ge- schichtswissenschaft oder über das Karrieremachen und die gesellschaftliche Funktion von kleinbürgerlichen Intellektuellen, wie sie Historiker nun einmal in der Regel sind [sic]“ anregen mag. "Wie das Allgemeine einer solchen Überlegung sich im Individuellen und mit durch Rassismus und Antisemitismus zeitbedingten Besonderheiten widerspie- gelt, zeigt der wieder von Karel Hruza zusammengestellte Rundgang zu diesmal fünfzehn gibt es für Oberko,er Historiker, die nur mit besonderer wissenschaftlicher und nationa- in der Pose eines Herrenmenschen aufgetreten ist“), wurde das von Michael Wedekind grig abqualiNziert : "Wie überheblich ist das alles !“ meinte Oberko,er, Verfasser einer BiograNe Huters, zur Bewertung Huters durch Wedekind und fügte an : "Aber nicht nur das, es ist der vom Herausgeber tolerierte, vielleicht sogar gewünschte Stiefelschritt eines abstoßend wirkt.“ Da diese Aussage für sich selbst spricht, erübrigt sich ein Kommentar. Problematik ihres Wirkens in der Zeit vom Ende der 19&ber-Jahre bis zum Ende des Zwei- ten Weltkriegs berühren. Leider gab die Rezensentin in ihrer weitgehend deskriptiven Be- sprechung keine weiteren Angaben zu ihrer Aussage : "Auch wenn wir einigen der im Buch angeführten Ansichten nicht immer zustimmen müssen, stellt es als Ganzes einen wertvol- len Beitrag zur Kenntnis der deutschsprachigen HistoriograNe des Gb.

Jahrhunderts dar.“

Matthias Berg vertrat in seiner Rezension die Ansichtƒ, dass man sich dem "seinerzeit ge- vierzehn Historikerbiographien“ anschließen kann, "vor allem da es sich in der Tat um eine Fortsetzung, teils auch um eine Nachlieferung von ursprünglich für den ersten Band bereits und der Tschechoslowakei aufzuzeigen : "Kurzum, inwieweit ist der vorgenommene Kurz-

5 Rezension in : Acta Universitatis Carolinae - Historia Universitatis Carolinae Pragensis 51,1 (2012) 117-120.

6 In : H-Soz-u-Kult, 31.05.2013, www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-19643 (letzter Zugri.

13.07.2017).

Karel Hruza

schluss von politischem Bruch und innerwissenschaftlichem, paradigmatischem Wandel gerechtfertigt ? Die Frage mag nicht für alle dargestellten Protagonisten von unmittelbarem dem Kriegsende. Aber [...] ein historiographiegeschichtlich begründetes Ende des Untersu- [...] essentielle Verbindung von biographischer Darstellung und historiographiegeschichtli- Rudolf Schie.er schrieb†, dass "durchweg gründlich aus Quellen recherchierte Lebens- des Nationalsozialismus doch den roten Faden“ im Buch darstelle "an dem die Biographien darauf Bezug, und sie tun dies in einer wohltuend di.erenzierten, kritischen und quellen- wissenschaftlicher Orientierung und sozialem Umfeld als entscheidend für die Lebenswege graphien noch aus Vorteilen, die man Hruzas Werk zusprechen muss, sollte doch ein Kritikpunkt wiederholt werden, der schon mit Bezug auf den ersten Band erhoben worden war : Unter den [...] schen Geschichtswissenschaft wie Franz Borkenau, Otto Brunner, Adolf Helbok,

Oswald

Redlich, Lucie Varga und Hermann Wopfner.“ Schließlich kritisiert Jordan, dass die port-

matik wie [Hans-Ulrich] Wehlers ‚Deutsche Historiker‘. Insofern sollte eine ‚kleine‘ Pro-

dem Weg in die NS-Zeit konsequent weiter ausgearbeitet werden.“ JiWí NImec, Autor einer tschechischen Rezension, bemerkteˆ, dass der zweite Band Quel 7

Rezension in : DA 69 (2013) 179f.

8

Rezension in : ZfG 62 (2014) 469f.

9 In : ‰asopis matice Moravské 133 (2014) 447-450. © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR 1& unter den Humanwissenschaften auch des intellektuellen Feldes überhaupt im damaligen ?) HistoriograNe im Zuge des Zerfalls der Habsburgermonarchie einschlug. Das Buch versammelt (mit der Ausnahme Max DvoWáks) deutschsprachige Historiker, die im Österreich der Zwischen- kriegszeit und fallweise auch in der Tschechoslowakei [...] wirkten und die versuchten, sich auf den Ruinen der Donaumonarchie mit ihrer überwiegend deutschen nationalen analysierten Historiker empfanden [dieses Leben außerhalb Deutschlands] als Unrecht, da Deutschland als einziger oder zumindest als der ‚wichtigste‘ Staat der deutschen Nation aufgefasst wurde. Das spielte sich freilich zu einer Zeit ab, in der die nationalsozialistische Idee der Vereinigung von [deutscher] Nation und Staat in einem Nationalstaat als die Ordnung erschien. [...] Ziel des Herausgebers und der Autoren war es, gleichzeitig wis- senschaftliche Karrieren und wissenschaftliche bzw. publizistische Texte von Historikern Wolfgang E. J. Weber schrieb in seiner Rezension¹Š : "Betrachtet man die Sammlung als a. folgende ten Jahrhunderts standen dezidiert patriotisch-national-politisch engagierten Historikern, deren Anzahl und Entschiedenheit im Engagement nach 191M zunahmen, subjektiv apoli- tische bis positivistische Quellenforscher gegenüber. Der unübersehbar massive Einbruch des Nationalsozialismus setzte bei den politischen Historikern an. Er war vor allem mit h. Deprofessionalisierungstendenzen, verbunden. Karriereentscheidend und damit entscheidend für die ‚zünftige‘ Wirksamkeit blieben aber auch die Aneignung und Einhaltung bestimmter fachkultureller Au.assungs- diese Protektionsstrukturen über Lehre und Betreuung zustande kamen und sich verfestig- ten, bedarf insbesondere mangels von Befunden darüber, was in den Seminaren geschah, noch weiterer Analyse. Schließlich sind auch die Parallelen, Spannungslagen und Wider-

10 In : MIÖG 123 (2015) 550-552.

Karel Hruza

in ihrer EpochenspeziNk und ihrem Strukturmuster genauer unter die Lupe zu nehmen. nicht sogar sehr positiv und rechtfertigt auch die Herausgabe des vorliegenden dritten Ban- des. Zu einigen der in den Rezensionen angeführten Kritikpunkten sei bemerkt : Die von Matthias Berg postulierte Kritik am "Schnittpunkt 19yB“ hat sicher eine gewisse Berechti- einen wesentlichen Einschnitt in ihrer BiograNe. Danach war vieles nicht mehr so wie zuvor. nur mehr summarisch zu behandeln sei. Das Verfassen "kompletter“ BiograNen, das heißt, kungsgeschichte ja den Ausgangspunkt für die biograNsche Skizze überhaupt dar. ker 19bb-19yB“ "keiner großen Programmatik“ folgen, sich also nicht mit Historikern reich, die für mich als Herausgeber von großem Wert war, um die Bandbreite damaliger Forschungen aufzuzeigen. Es darf letztlich auch festgestellt werden, dass es den Autorin- spielsweise deutlich geworden, bei wem damals Historismus oder Quellenpositivismus von anderen Richtungen wie etwa Kulturgeschichte, Soziologie, "Volksgeschichte“ oder poli- Vielfalt historischer Forschungsrichtungen weitaus weniger sichtbar geworden. Zu ange- Kritiken am ersten Band geantwortet habe. Es zeigt sich auch, dass eine von einem Her- ausgeber getro.ene Auswahl oder Eingrenzung leicht zu kritisieren ist¹¹.

11 Siehe etwa die Rezension zu : Aussenseiter der Geschichtswissenschaft, hg. v. Helmut RnAELHen (Würzburg

2015) in H-Soz-u-Kult 23.03.2016 (www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-23111).

© 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR 1B Im dritten Band ist es erfreulicherweise gelungen, wei- tere "bedeutende“ Historikerinnen und Historiker wissen- Redlich, Hermann Wopfner, Adolf Helbok, Lucie Varga tierten ist bei jeder Person an einem bestimmten Platz (oder mehreren) zu verorten. Bei der Mehrheit liegt sie im Bereich der wissenschaftlichen Produktion und ihrer wissenschaftlichen aber auch außerwissenschaftlichen Re- geschichtspolitisch wirken wollten und denen dies auch zu Verschiebungen der Bedeutungsebene kommen kann. lich überholt und nur noch wissenschaftsgeschichtlich von Interesse. Es gibt aber auch Arbeiten, insbesondere Editionen, die wegen ihrer "positivistischen“ Materialfülle in der Forschung immer noch unverzichtbar sind. Schließlich sind noch Werke zu nennen, die wegen ihrer methodischen und konzeptionellen Anlage und der erzielten Forschungser- und in der Forschung diskutiert werden, so etwa Otto Brunners erstmals 19&9 erschie- (auch) wegen außerwissenschaftlicher Aspekte Interesse erwecken. Zu nennen sind etwa oder Lucie Varga und deren Schicksal als deutsch-jüdische Historikerin¹². Und nicht zu- für Historiker scheinen selten zu sein, und so soll die 19BM heraLusgebrachte Briefmarke "Oswald Redlich“ dem Publikum nicht verschwiegen werden, ebenso wenig wie die Tat-

12 Dass "Interesse“ und "Bedeutung“ subjektivem EmpNnden erwachsen, ist bekannt. Als ich etwa in einer Re-

zension kritisierte, Lucie Varga würde nicht im Buch : Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhun-

dert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon, hg. Fritz FnHHEn , Doris C2 LAEA (Wien 2006) (www.

der ansonsten im Lexikon anzutre.enden Personen eine durchaus seltsame Ansicht. Freilich ist es andererseits

reihen (so Stefan Jordan, siehe oben).

Abb. ? Briefmarke der

Republik Österreich von Open

(Privatsammlung)

Karel Hruza

sache, dass in Wien einige Straßen und Parks nach modernen Historikern, so etwa nach Hans Hirsch, Oswald Redlich oder Leo Santifaller, benannt sind. gen auf. Von Autorinnen und Autoren aus Österreich, Deutschland, Italien, Tschechien und Slowenien wurden namentlich folgende Personen bearbeitet : Wilhelm Bauer (1MKK-

19B&), Ludwig Bittner (1MKK-19yB), Taras (von) Borodajkewycz (19bG-19My), Otto

Brunner (1M9M-19MG), Anton Chroust (1MCy-19yB), Alfons Dopsch (1MCM-19B&), Max Dvo W ák (1MKy-19G1), Edmund Groag (1MK&‹19yB), Adolf Grohmann (1MMK-19KK), Hugo Hantsch (1M9B-19KG), Ludo Moritz Hartmann (1MCB-19Gy), Hugo Hassinger (1MKK-19BG), Paul Heigl (1MMK-19yB), Konrad Josef Heilig (19bK-19yB), Adolf Helbok (1MM&-19CM), Richard Heuberger (1MMy-19CM), Hans Hirsch (1MKM-19yb), Franz Huter (1M99-199K), Raimund Friedrich Kaindl (1MCC-19&b), Ernst Klebel (1M9C-19C1), Wil- fried Krallert (191G-19C9), Karl Lechner (1M9K-19KB), Johann Loserth (1MyC-19&C), eodor Mayer (1MM&-19KG), Anton Mell (1MCB-19yb), Emil von Ottenthal (1MBB-

19&1), Erna Patzelt (1M9y-19MK), Gustav Pirchan (1MM1-19yB), Hans Pirchegger (1MKB-

19K&), Camillo Praschniker (1MMy-19y9), Oswald Redlich (1MBM-19yy), Leo Santifaller

(1M9b-19Ky), Balduin Saria (1M9&-19Ky), Heinrich (Ritter von) Srbik (1MKM-19B1), Arthur Stein (1MK1-19Bb), Harold Steinacker (1MKB-19CB), Otto Stolz (1MM1-19BK), Karl Maria Swoboda (1MM9-19KK), Michael Tangl (1MC1-19G1), Hans Uebersberger (1MKK-19CG), Mathilde Uhlirz (1MM1-19CC), Lucie Varga (19by-19y1), Eduard Winter (1M9C-19MG), Richard Wolfram (19b1-199B), Hermann Wopfner (1MKC-19C&), Martin

Wutte (1MKC-19yM) und Heinz Zatschek (19b1-19CB).

wissenschaftsgeschichtliche Gültigkeit besitzen wird, ist bereits jetzt schon evident, dass Dass nur drei Frauen gewürdigt werden konnten, ist bekanntlich darauf zurückzuführen, reichischen Geschichtswissenschaft erklimmen konnten. Da die Zielsetzung der Bücher nicht in einer Sammlung von Historikerinnen bestand, gehen die wenigen "bedeutenden“ © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR 1K Kunsthistoriker, Orientalisten, Publizisten, Volkskundler und Wirtschaftshistoriker. Fragt man nach allgemeinen Aussagen, welche aus der Summe der yK biograNschen Historiker mit hoher (zentripetaler) Ausstrahlungskraft. Den zweiten Rang an wissen- Anziehungspunkt einen gewissen Schlusspunkt bildet. tu reichische Geschichtsforschung“ (IÖG). Ersteres Seminar, das heute im "Institut für Wirt schafts- und Sozialgeschichte“ weiterlebt, ist leider noch nicht zum Objekt einer ausführlichen Institutsgeschichte geworden, die vor allem auch das Ziel haben sollte, den schen Raum einen besonderen Rang beanspruchen. Der dort praktizierte mehrsemestrige Ausbildungslehrgang schloss die Absolventen und (wenigen) Absolventinnen zu einer fes- ten Gemeinschaft von Historikern zusammen, die sich - zumal nach dem Ablegen an- spruchsvoller Übungen und Prüfungen- ihres Elitestatus bewusst waren. Zusammen mit ihren Lehrenden, deren Mehrheit aus IÖG-Absolventen bestand, wurde ein sich perma-

Wien und Berlin um 1900 (Geschichtswissenschaft und Geschichtskultur im 20. Jahrhundert 9, Berlin 2008)

327-355

Karel Hruza

In Österreich blieb dieses Wirkungsmonopol des Wiener IÖG noch das gesamte Gb. Jahr- tierten Personen &1 einen IÖG-Lehrgang besucht haben. Das Institut ist bereits dreimal zum Objekt mehr oder weniger wissenschaftlicher MonograNen geworden. Leider genügt konzeptionell modernen wissenschaftlichen Ansprüchen¹ , was ebenso für die sich auf unverzichtbar bleibt von daher in vielen Bereichen das zur 1bb-Jahr-Feier des IÖG 19By über die Geschichte des IÖG vor allem im Gb.

Jahrhundert scheint umstritten

und 19yber-Jahre durchzogen ist, wollte Zehetbauer seine Arbeit auch für einen privaten Rachefeldzug gegen das IÖG nutzen und Gravamina aufdecken. Am IÖG selbst wird weniger kritische Rückschau gehalten, sondern es werden Memorialveranstaltungen für ein,usst haben (Heinrich Appelt, Heinrich Fichtenau, Maximilian Weltin). Freilich war es Fichtenau, der 199G verlautbaren ließ Distanz“¹†, als es darum ging, über einen 19yb (!) verstorbenen Historiker zu handeln. das wissenschaftliche Gewicht des IÖG innerhalb der Geschichtswissenschaft im deutsch- sprachigen Raum, erlaubt aber en passant auch andere Einsichten. So wird beispielsweise erkennbar, dass das IÖG (seit Mitte der 19Gber-Jahre ?) durchaus zu einem Sammelort

14 Ernst ZnsneLUn , Geschichtsforschung und Archivwissenschaft. Das Institut für Österreichische Ge-

schichtsforschung und die wissenschaftliche Ausbildung der Archivare in Österreich (Hamburg 2014). Siehe

meine Rezension in : H-Soz-u-Kult Rezensionen 26.11.2015 (www.hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensio nen/2015-4-143) (letzter Zugri. 21.07.2017).

15 Manfred Se2", Das Österreichische Institut für Geschichtsforschung 1929-1945 (MIÖG Erg.-Bd. 50, Wien/

München 2007). Siehe meine Rezension in

: H-Soz-u-Kult Rezensionen 09.08.2007 (www.hsozkult.de/publi cationreview/id/rezbuecher-8993) (letzter Zugri. 21.07.2017).

16 Alphons Ls2ep0", Geschichte des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 1854-1954. Festgabe

immer noch brauchbar.

17 Heinrich FAcsenELU, Diplomatiker und Urkundenforscher, in : MIÖG 100 (1992) 9-49, hier 9 : "Mit ihm

nahe Distanz.“ © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR 19 Wache und Irmgard Jung setzte sich Hirsch ein¹‡. Dass hierbei nicht nur wissenschaftliche Momente ausschlaggebend waren, ist leicht erkennbar. Wenig beachtet wurde bisher die "Karriere“ eines ("nebenberu,ichen“) Historikers, der unter der Betreuung Hirschs seine Dissertation erarbeitete. Diese "Karriere“ mag von Interesse sein, weil sie den wohl ext- Siegfried Seidl, 1911 in Tulln geboren, musste früh sein Studium der Rechte in Wien abbrechen, da er nicht über genügend Mittel verfügte¹ˆ. 19&b trat er der NSDAP, 19&1 der SA bei sein Dissertationsprojekt in mittelalterlicher Geschichte vorangetrieben haben, denn im April 19&M konnte er die schriftliche Arbeit "Die Hauptlinie der Eizinger in Österreich“ einreichen. Gutachter dieser gediegenen Studie waren Hans Hirsch und Otto Brunner. Wie Seidl zu seinem Dissertationsprojekt kam und ob er eine Karriere als Historiker in Betracht zog, kann derzeit nicht beantwortet werden. Das Promotionsverfahren schloss Seidl erst im Februar 19y1 ab. Zu dieser Zeit war seine "Karriere“ in der SS bereits in vollem Gang und er wurde aus der allgemeinen SS in den Sicherheitsdienst der SS (SD) überführt. Reinhard Heydrich und Adolf Eichmann erteilten ihm im Oktober 19y1 den Befehl, in führender Position an der Errichtung eines jüdischen Ghettos in eresienstadt (Terezín) mitzuwirken. Seit Ende des Jahres wohnte Seidl mit seiner Familie in eresien- stadt und war als Lagerkommandant maßgeblich am Aufbau des Ghettos beteiligt. setzte Seidl 19y& als Lagerinspektor im KZ Bergen-Belsen fort, um 19yy an den Verfol- gungen von Juden in Ungarn teilzunehmen. Im Juli 19yB wurde Seidl in Wien von der für den SD und war Mitwirkender an einer "Genozidpolitik“. Der mit Heinz Zatschek in bestem Einvernehmen stehende deutsche Historiker Hans Joachim Beyer, Mitglied schen Historiker 1900-1945“.

Karel Hruza

der SS, konnte für sich einen Einsatz in einer Einsatzgruppe des SD in der Ukraine im eines Osteuropahistorikers und "Historikers der Sudetendeutschen“, der enge Kontakte schek entwickelte und 19&9 zum stellvertretenden Primator Prags ernannt wurde. In Ver- antwortung für seine, in dieser Funktion betriebene Politik für das NS-Regime wurde er

19yB verurteilt und hingerichtet²¹. Das sind wohl die extremsten und traurigsten "Karri-

yb./y1. Ausbildungslehrgang 19&C-19&9 teil. Über Posch war bzw. wurde bekannt, dass er keine Sympathien für den Nationalsozialismus hegte und vom "katholischen“ Profes- sor Hugo Hantsch entsandt worden war²². Das brachte ihm o.ene Ablehnung und so- gar Feindschaft einiger anderer Kursteilnehmer ein, weit weniger der Lehrenden²³. Dass gestalteten, beweist der Lebenslauf Gerhart B. Ladners. Als Student jüdischer Herkunft Heigl² . Entscheidend war, dass sich ihm Hans Hirsch "günstig gesinnt“ zeigte und derte²€. Bemerkenswert scheint schließlich, dass das IÖG im weiteren Verlauf bis 19yB "Volksgeschichte“ mutierte, sondern die Lehre weiterhin überwiegend an der bis dahin

20 Karl Heinz R2es, Heydrichs Professor. Historiographie des "Volkstums“ und der Massenvernichtungen. Der

Fall Hans Joachim Beyer, in

: Geschichtsschreibung als Legitimationswissenschaft 1918-1945, hg. v. Peter ScsÖeeHn (Frankfurt/M. 1997) 262-342, hier 288-291.

21 Siehe Detlef B LEnp, Alena M›œ02˜Œ, Vom Osteuropa-Lehrstuhl ins Prager Rathaus. Josef PNtzner 1901-

1945 (Praha/Essen 2013).

schafts- und Geistesgeschichte unserer Zeit. Zwanzig Historiker und Juristen berichten aus ihrem Leben, hg.

Hermann BLHeH, Nokolaus G Lpp, Hans Constantin FLUppEn (Studien zur Rechts-, Wirtschafts- und Kul- turgeschichte 14, Sigmaringen 1990) 197-219.

23 Ebd. 205 : "Nach dem Anschluß jedoch wurde mein Stipendium gestrichen, weshalb ich bald das Institut

verließ, da ich die Attacken meiner Kollegen nicht mehr aushalten konnte.“ 206 : "Man begegnete mir [...]

überall mit Mißtrauen, die Professoren waren durchwegs national-liberal oder nazistisch, die Studenten fast

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