[PDF] Psychopathologie Hatten Sie das Gefühl

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Psychopathologie

Befunderhebung

Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs

Diagnostik

• Symptomale Diagnostik (Einzelsymptome) z.B. Antriebsverlust • Syndromale Diagnostik (Muster von Symptomen) z.B. depressives Syndrom • Klassifikatorische (nosologische) Diagnostik z.B. manisch-depressive Krankheit • Operationalisierte Diagnostik (seit1980er Jahren, DSM III/IV, ICD-10) z.B. Kriterien für Depressive Episode (Symptom-, Zeit-, Verlaufs-, Schweregrad-Kriterien)

Bedingungen

Psychopathologie

• Erkennen, Beschreiben und Dokumentieren abweichenden

Erlebens und Verhaltens

• Ausgehend von subjektivem Erleben und beobachtbarem Verhalten des PatientenOrdnung nach SymptomenOrdnung nach

SyndromenÜbergang zur nosologischen Diagnostik

ogie", 1896-1903

Karl Jaspers, "Allgemeine Psychopathologie", 1913

Kurt Schneider, Klinische Psychopathologie, 1946

Psychopathologie: Formen

• Deskriptive Psychopathologie

Symptomale /Syndromale Ebene

Psychopathologischer Befund

AMDP (Arbeitsgemeinschaft zur Manualisierten Diagnostik in der Philosophisch geleitete Erforschung der Grundstrukturen des Erlebens • Experimentelle Psychopathologie: Zuordnung zu neuropsychologisch /neurobiologisch erfassbaren Befunden

Psychopathologische Befunderhebung

Anamnese-ÜberblickI

• Erscheinungsbild

Auffassung

Psychopathologische Befunderhebung

Anamnese-ÜberblickII

• Krankheitsgefühl und Krankheitseinsicht

Schema des Psychopathologischen Befundes I

Schema des Psychopathologischen Befundes II

Passive Todeswünsche ĺaktive Suizidgedanken ĺVorbereitungshandlungen

Stupor/Agitiertheit

Affektverlfachung; Parathymie

Vorherrschende Affekte (z.B. Angst, Panik, Aggression, Scham-, Schuld-, Neidgefühle, etc.)AffektDepersonalisation, Derealisation Gedankeneingebung, Gedankenausbreitung, Gedankenentzug

Willensbeeinflussung

Leibliche BeeinflussungIch-Erleben

Psychopathologische Befunderhebung

Erscheinungsbild

-Verhalten - Kleidung - Physiognomie - Psychomotorik - Sprechverhalten

Sprechweise - Stimmklang - Modulation

-Antrieb

Psychopathologische Befunderhebung

» Benommenheit

» Somnolenz

» Sopor

»Koma

» Bewußtseinstrübung

» Bewusstseinseinengung

» Bewusstseinsverschiebung

Psychopathologische Befunderhebung

Einstiegsfragen zur Bewusstseinslage:

herum klar erkennen? • Hatten Sie einmal das Gefühl, Farben intensiver zu • Hatten Sie das Gefühl, Ihre Wahrnehmung sei

Psychopathologische Befunderhebung

-Wahrnehmungen -Gedanken -Vorstellungen widmen

Psychopathologische Befunderhebung

Einstiegsfragen Aufmerksamkeit und

Konzentration:

- Fortlaufendes Abziehen einer Zahl früher?

Geben Sie Beispiele dafür.

Psychopathologische Befunderhebung

zu begreifen und miteinander in Verbindung zu bringen.

Die Auffassung kann hinsichtlich der Korrektheit

oder der Geschwindigkeit verringert sein, bzw. ganz fehlen.

Mangelndes Bescheidwissen in

• zeitlichen • situativen und

Psychopathologische Befunderhebung

Einstiegsfragen Auffassung:

• Interpretation und Wiedergabe von Bildertafeln

Psychopathologische Befunderhebung

Einstiegsfragen Orientierung

- Welches Datum haben wir heute? - Welche Jahreszeit ist gerade? - Wann sind Sie in die Klinik gekommen? - In welcher Stadt sind wir? - Wie alt sind Sie? - Wann wurden Sie geboren? - Sind Sie verheiratet?

Psychopathologische Befunderhebung

Amnesie:inhaltlich oder zeitlich begrenzte Erinnerungslücke z.B. Hirntrauma) -anterograd(nach dem Ereignis).

Erinnerungen gehalten werden.

Psychopathologische Befunderhebung

• Vorsprechen von siebenstelligen Zahlen sofortiges und zeitversetztes Wiederholen • Abfragen von lebensgeschichtlich relevanten Ereignissen • Vermissen Sie zur Zeit vermehrt Dinge?

Psychopathologische Befunderhebung

Intelligenz

• Sich in für ihn neuen Situationen zurechtzufinden • frühkindlich erworbene

Psychopathologische Befunderhebung

Einstiegsfragen Intelligenz

• Rechenaufgaben • Fragen nach geographischem, politischem Wissen • Unterschiede/Gemeinsamkeiten finden

GrundSperrung/

Gedankenabreißen:WortneubildungenNeologismen:Nicht-Eingehen auf Fragen, obwohl die Frage verstanden

Worten, ohne dass diese weiteren Sinn ergebenPerseveration:Haften an einem / wenigen ThemenEingeengtes Denken: fehlende Trennung von Wesentlichem und

Denken:schleppender Gedankengang,

vom Patient oft als Denkhemmung empfundenDenkverlangsamung:

Psychiatrische Befunderhebung

• Haben Sie das Gefühl, dass sich an Ihrem Denken etwas • Haben Sie das Gefühl, zu viele Gedanken gleichzeitig im Kopf zu haben? abhanden gekommen oder abgerissen ist?

Wahnerleben

Definition

und an der mit subjektiver Gewissheit (Unerschütterlichkeit) festgehalten wird.

Formen des Wahnerlebens

•Wahnstimmung -Stimmung des Unheimlichen, Vieldeutigen, Beziehungs- und Bedeutungserleben, daraus entstehende Wahnideen •Wahnwahrnehmung -Uminterpretation von an sich neutralen

Sinneseindrücken

verknüpft

Psychiatrische Befunderhebung

Inhaltliche Wahnformen

» Schuldwahn

» Verarmungswahn

» Kleinheitswahn

» Hypochondrischer Wahn

» Nihilistischer Wahn

» Verfolgungswahn

» Eifersuchtswahn

» Liebeswahn

Halluzinationen

Wahrnehmungserlebnisse ohne entsprechenden Außenreiz, die dennoch als wirkliche Sinneseindrücke aufgefasst werden. -OptischeTrugwahrnehmungen einzelner Bilder oder ganzer Szenen -OlfaktorischeGeruchshalluzinationen -GustatorischeGeschmackshalluzinationen Wichtig: Patienten berichten eher nicht spontan über halluzinatorische Erlebnisse, aus Furcht,

Halluzinationen sein.

Psychiatrische Befunderhebung

Einstiegsfragen zu Halluzinationen

• Sind es vielleicht nur Ihre Gedanken, die da laut werden? • Haben Sie noch andere eigenartige Wahrnehmungen gemacht?

Definition:

Das Erleben der Meinhaftigkeit und Selbst-Urheberschaft für die eigenen Denk-,

Derealisation)

•Gedankenentzug:Gefühl, dass die eigenen Gedanken abgezogen, weggenommen werden •Gedankeneingebung:Gedanken werden als von außen gesteuert, gemacht, gelenkt empfunden •Willensbeeinflussung:Handlungen werden als von außen gesteuert empfunden von außen gemacht erlebt (z.B. durch Fernwirkung,

Strahlen etc.)

Psychiatrische Befunderhebung

kurz andauernde Affekte wie Wut, Trauer, Freude ,z.B. Depression,

Euphorie, Gleichgültigkeit

• Affektinkontinenz (nicht hemmbarer Affektausdruck) • Affektarmut • Affektverflachung

Gefühllosigkeit (in der Depression)

• Gesteigerte Selbstwertgefühle etc.

Psychiatrische Befunderhebung

• Fühlen Sie sich niedergeschlagen, traurig? • Fühlen Sie sich innerlich unruhig? hypochondrische Befürchtungen meist von Patienten als sinnlos erkannt, und in ihrer Nicht unterdrückbare Handlungen, die in Art und

Zwangsideen

Zwangs-

handlungen

Objektiv nicht begründete Sorge um den eigenen

Hypochondrische

Befürchtungen

Vermutung, dass andere Schaden zufügen wollen

Misstrauen

Objekt- bzw. situationsbedingte Angst

Phobie

Gefühlszustand der Bedrohung/Gefahr, verbunden mit vegetativen Zeichen der Angst Angst

Einstiegsfragen

• Ängstigen Sie sich in den letzten Tagen mehr als üblich? • Befürchten Sie, ernsthaft krank zu sein? • Müssen Sie bestimmte Gedanken immer wieder denken, obwohl Sie Ihnen unsinnig vorkommen? • Müssen Sie bestimmte Dinge immer wieder tun, obwohl Sie

Ihnen unsinnig vorkommen?

• Beispiele? • Antriebsarmut • Antriebshemmung • Antriebssteigerung • Umtriebigkeit

Motorische Unruhe

• Agitiertheit • Theatralisches Verhalten • Logorrhoe •Mutismus • Stupor (motorische Bewegungslosigkeit) • Katalepsie • Negativismus • Flexibilitas cerea etc. • Echolalie • Echopraxie

Einstiegsfragen Antrieb/Psychomotorik

• Hat sich in Ihrer Energie und Initiative, sind Sie besonders unternehmungslustig? • Fühlen Sie sich innerlich unruhig? • Passive Todeswünsche • Aktive Suizidgedanken • Zunehmende suizidale Einengung • Vorbereitungshandlungen • Parasuizidale Handlung / Geste • Suizidversuch

Äußere Lebensgeschichte

• Geburtsort, Familie • Schulischer und beruflicher Werdegang • Aktuelle und frühere Partnerschaften

Innere Lebensgeschichte

Trennungen, Neubeginn, Partnerschaftsgestaltung

Rückzug, Süchte, Tag-Nachtrhythmus etc.Partnerschaft

Freizeitgestaltung

Lebensgewohnheiten

Weltanschauung/Religion

Kindheit und JugendBeziehungen der Familienmitglieder untereinander, Erziehungsstil der

Exploration soll helfen,

verstehen und einen besserenEinblick in die Krankheitzu erhalten.

Psychiatrische Befunderhebung

Literatur

Scharfetter C. (2002) Allgemeine Psychopathologie. 5. Aufl.

Stuttgart: Thieme

Payk, T. (2006) Psychopathologie. Vom Symptom zur

Diagnose. Heidelberg: Springer

und Psychotherapie. 2. Aufl. Heidelberg: Springerquotesdbs_dbs17.pdfusesText_23

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