Hjalmar Schacht financier et diplomate (1930-1950)
13 janv. 2015 objective de la vie de Schacht mais se contentent des archives ... La Deutsche Allgemeine Zeitung insiste plus sur la continuité de cette ...
Verfassungsschutzbericht 2020
allgemeine Tätigkeit der Nachrichtendienste und über Vorgänge Die im August 2018 gegründete Gruppierung „Bismarcks ... Mai Zeitung“ (jährlich zum 1.
Grünberg-Archiv Band 2
Archiv f. 2) Das allgemeine gleiche Stimmrecht bildete bekanntlich den umstrit- ... durch die Preußen hatte SoNNEMANN mit seiner Zeitung während.
„DIE SCHLAFWANDLER“ VON HERMANN BROCH
Schlafwandlern das Leben im Allgemeinen charakterisiert. Zeitungen und andere Medien tauchen im ersten Roman zwar nur am Rande auf ihre.
Goethe und das Preußentum
der Führung Deutschlands durch Preußen seine Aufgabe und sein Ziel sah. Man erkannte daß Bismarck das politische Vermächtnis Friedrichs d. Gr. wieder.
Bismarcks Vermächtnis
27 mars 2013 Nun Bismarck
Unnötiges Trauma
19 mai 1984 Fotos Ullstein (2) Archiv (1) ... „Der Staat Preußen
Die Debatte um die französische und deutsche Identität in der
14 oct. 2021 archive for the deposit and dissemination of sci- ... über die Presseorgane Frankfurter Allgemeine Zeitung und Die Zeit geführt.
499 NOTES DE FIN
6 mai 2019 Les principales archives allemandes contenant des témoignages de soldats ... gères 12 août 1914þ; Norddeutsche Allgemeine Zeitung
HISTORISCH-POLITISCHE MITTEILUNGEN Archiv für Christlich
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete über die De- monstrationen unter der Überschrift „Bruch mit der NATO scheint unab- wendbar“58.
Demokratie in Deutschland. (1863-1870.)
VonGustav Mayer.
Inhalt:
I. Verschiedenheit der Entwicklung in Preußen und im außerpreußischen Deutschland. Die preußische Fortschrittspartei und die soziale Frage. II. Die der Deutschen Volkspartei. III. EcKARDTs und BücHNERS Bestrebungen zur Verschmelzung von Lassalleanern und Volkspartei. IV. Die Ereignisse von 1866und die Arbeiter. V. Die Krisis in der Demokratie. VI. Neue Sammlungs bestrebungen der deutschen Demokratie. VII. Anfang der Spannung zwischen
Volkspartei
und Arbeiterbewegung. VIII. Das soziale Programm der deutschen Volkspartei. IX. Die Baseler Resolution und ihre Folgen. BEBELS und LIEB•
KNEHT s schwierige Stellung zwischen Volkspartei und Klassenkampfpartei. X. Theoretische Auseinandersetzung und politische Trennung. XI. Zusammen bruch der großdeutschen Bewegung. XII. Der Ausgang der deutschen Volks partei. Ausblick. I. dem demokratischen Flügel des Liberalismus, dem die Sympathien der1863 -
LAssALLE den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, der ein Sammelbecken für jene proletarischen Elemente wurde, die zu der Erkenntnis gelangten, daß die Fortschrittspartei ihre spezifischen Interessen nicht genügend wahrnahm. Aber nur langsam ent wickelte sich dieser Verein zu einer Partei und außer in einigen norddeutschen Kleinstaaten vermochte er Preußen Wurzeln zu schlagen. Im außer p r e u ß i s c h e n Archiv f. Geschichte d. Sozialismus II, hrsg. v. Grünberg.2 GusTA v MAYER.
einandersetzung zwischen der bürgerlichen und der proletarischen Fahnen der großdeutschen "Volkspartei" fest. Aber kurz vor dem im August 1869 in Eisenach erfolgten Gründung der sozial demokratischen Arbeiterpartei, ließ sich auch in den 1866 besiegtenLandesteilen
schen Ziele das Auseinanderfallen der beiden Richtungen der Fortschrittspartei haben jetzt für alle ihre Phasen eine hinreichende radikalsten Organisation des Bürgertums führten, darf unsere Dar stellung deshalb schnell binwegschreiten.Mit einer Ängstlichkeit,
die manchen Demokraten verstimmte, hatten zu Anfang der Neuen Ära die preußischen Liberalen und nicht zuletzt die Wort führer des Nationalvereins Wert darauf gelegt, daß aus ihrenVergangenheit
erscheinen mochte. Man fühlte, daß die liberalen Hoffnungen sich heitlicher und nationaler Richtung fortentwickelten! Der National verein suchte die beiden großen freisinnigen Parteien, Konstitutionelle und Demokraten, zu einem bestimmten Zwecke zu verbinden. (So drückte sich u. a. im August 1859 FRANZ DuNCKER in einem Brief halb es auf eine dauernde Verschmelzung der konstitutionellen und der demokratischen Partei abgesehen. Nur einer Sammlung aller freiheitlich gesinnten Elemente trauten sie die Kraft zu, für alle Zukunft einen Rückfall in die kaum überwundene Re aktionszeit zu verhindern. Um dieses große Ziel nicht zu geLandtage ohnehin nicht
zu erwarten war, die aber leicht ein Die Trennung der proletarischen von der bürgerlichen Demokratie. 3 vernichtende Niederlage von 1849 belehrt, waren jetzt die Demo kraten, die sich seit 1850 von der Politik fern gehalten hatten, chische Staatsform dem Preußischen Staat wie er aussah, angemessen war. Und sie trugen nun auch kein Bedenken mehr, die oktroy ierte Verfassung anzuerkennen, deren Rechtsgültigkeit sie zuvor ge leugnet hatten 1 ). Doch schwerer wog es für die Parteibildung der Zukunft, daß sie einem Programm beitraten, welches die Forderung des allgemeinen Stimmrechts nicht enthielt und "diese hochwichtigeFrage" ausdrücklich offen ließ
2 ihnen, darunterUNRUH, FRANZ DUNCKER, FoRCKENBECK, HovER
BECK saßen in dessen Ausschuß. SCHULZE -Delitzsch und FoRCKENBECK hatten sogar die neue preufüsche Partei ursprüng lich "nationale Partei" taufen wollen;SCHULZE bezeichnete sie
noch 1862 als die "Exekutive des Nationalvereins" in Preußen; und auch BENNINGSEN identifiziert in seinen Briefen die Ziele beider Organisationen. Siebtet man die vertrauten Briefe der ent schiedenen Liberalen aus den Jahren 1860 und 1861, soweit sie der so findet man alsHauptmotive für die Unzufriedenheit mit
dem Ministerium Auers wald-Schwerin und der Führerschaft "Oaesar" VINCKES immer wieder deren mangelnde Entschiedenheit bei der Verwirklichung (10. und11. November 1858) zugestanden, daß man "vielleicht mit Recht" den Demo
kraten von1848 und 1849 "unpolitische Überstürzung im Handeln" vorwerfen
gibt es in unserem Lande in der ganzen demokratischen Partei nicht einen einzigen, der für Preußen, wie es ist, eine andere als monarchische Staatsform zu wollen, geschweigeJAcOBY, Gesammelte
Schriften
und Reden II S. 96 ff.2) Das allgemeine gleiche Stimmrecht bildete bekanntlich den umstrit
tensten Punkt bei den Vorberatungen. Für dessen Aufnahme in das Programm trat u. a. HoVERBECK ein; energisch widersprochen wurde von MoMM!!EN. Vgl. PARISros, HovERBECK I, 209. Über den Namen der neuen Partei und seineEnt.stehung vgl.
W. v. SIEMENS, Lebenserinnerungen S. 188.
1*4 GusTA. v MAYER.
über den deutschen Einheitsbestrebungen.
Nationale und ver
fass u n g s recht 1 ich e Forderungen beherrschten durchaus das Programm und die ersten Kundgebungen der jungen Partei, die das soziale Gebiet übersah und auf dem wirtschaftlichen bloß Auftreten der Fortschrittspartei in engster Verbindung mit dem Nationalverein hatte für sie den Nachteil, daß unitarisch gestimmtenGroßpreußen der Beitritt erschwert wurde
1 ). W AI.DECK und sogar FRANz ZIEGLER überwanden dieses Bedenken am Ende mit Rück sicht auf die innere preußische Politik. Doch istZmGLER, der
übrigens erst
t 865 ins Abgeordnetenhaus eintrat, mit seinem offenenBlick für die soziale Frage
2 ), in der Fraktion, wo man ihn als1) Gleichzeitig mit den Vorbesprechungen der FoRCKENBECK, HoVERBECK
und Genossen, die zur Gründung der Fortschrittspartei führten, erfolgte hinter den Kulissen eine hernach im Sande verlaufene Aktion, die von A. BERNSTEIN, dem politischen Redakteur der Volkszeitung ausging, der sich dabei die Mitwirkung ZABELS, des Redakteurs der Nationalzeitung, gesichert hatte. Ihnen schwebte vor, daß die Führer der "demokratischen Partei• - und zwar nennt selbst, WALDECK, UNRUH und RoDBERTUS -eine Petition »Um Untersuchung der Lage des Landes" an das Abgeordnetenhaus richten sollten. Dieses Schrift stück müsse einen formalen Antrag enthalten und u. a. Beseitigung des reak ist nur, ob es richtig ist, daß die Demokratie hier wieder einmal die schrittspartei hoffe ich in anderem Rahmen zurückzukommen.2) Über ZIEGLERS sehr fortgeschrittene Auffassung der sozialen
Frage unterrichtet gut seine Schrift: Wie ist
dem Handwerkerstande zu helfeni' .Berlin 1850. ZIEGLl!lR betont dort u. a. auch die ungeheure Be deutung des allgemeinen Stimmrechts fiir die »Ausgleichung der sozialenLASSALLE von ZIEGLER für eine große Ar
beiterversicherungsgesellschaft Statuten entwerfen, die er hernach auf den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein übertrug. Vgl.BECKER, Arbeiter
agitation Lassalles LEB einigen Einfluß zuzuschreiben, wenn er das allgemeine Stimmrecht zum A n g e 1 p u n kt seiner Agitation machte. 'Übrigens tritt ZIEGLER auch schon des künftigen Staats ist es, die Initiative der industriellen Reformen zu über Die Trennung der proletarischen von der bürgerlichen Demokratie. 5 Verloren gingen der Fortschrittspartei, mit deren kleindeutschemRoDBERTUS und LOTHAR BucHER 1). Die
in ihrer agrarischen Heimat den Unterschied des modernen In gebiet stammte keiner der Führer; aber gerade er war mehr auf die " Beteiligung der besitzenden Klassen" bedacht, und als die besitzlosen imJahre nach der Gründung der
Fortschrittspartei sich energischer zu regen begannen, verhinderte er ihren m a s s e n haften Beitritt zum Nationalverein. DasScmJLZE·
DELITZSCH; aber selbst ihm zeigte erst LAssALLES Erfolg, daß die Arbeiterschaft in einer Epoche des sich entfaltenden Kapitalismus ziation führen", a. a. 0. S. 42. Dem Staat überweist er die Initiative für die Sicherung eines allgemeinen Rechts auf Arbeit und die sukzessive Anbahnung sozialer Reformen, ibid.S. 64.
1) RoDBERTUS lehnte 1862 ein ihm von fortschrittlicher Seite angebotenes
sein. So berichtet MAx SmoN am 8. Mai 1862 an JoHANN JAcOBY. DmTZELS Mitteilungen über die politische Entwicklung RoDBERTUs' ließen sich noch sehr Ganz vergeblich sucht man bei PoscHINGER nach Angabenüber
BucHEBs politisches Verhalten in den ersten Monaten nach seiner Rück kehr aus dem Exil. Beider Politiker Standpunkt in der inneren Politik wird am deutlichsten aus der von ihnen beiden gemeinsam mit dem KaplanBerlin
1861. Dort sprechen sie sich auch zugunsten des allgemeinen gleichen
und geheimen Stimmrechts aus für den Fall, daß das Dreiklassenwahlrecht auch sie dort nur "Freiheit der Arbeit". Aber man muß scharf berücksichtigen, daß neben tenen kleindeutschen Politik an jener Stelle für sie alle anderen Interessen zurücktraten. Bei dem Herbstfest der Berliner amerikanischen Kolonie hielt BuCHER Ende 1861 eine Rede, die der radikalen Berliner Reform vom4. Dezember die folgende Klage eingab: .BucHER ist sehr friedlich und
und setzt sein Vertrauen auf die Staatsweisheit der Diplomatie!"6 GusTAV MAYBR.
auch auf politischem Gebiet spezifische Interessen besaß, welcheSCHULZE war hernach
schieden für das allgemeine Stimmrecht einsetzte. Aber imOktober 1865
der Abfassung des Parteiprogramms begangen worden war, unAbgeordnetenhauses, in den die
junge Partei sich sofort nach ihrerGründung verstrickt sah, führte
demokratischen Elemente zu, denen die programmatischen Kon zessionen kratische und liberale Deutschland umjubelte. Einen alten De mokraten freilich hatte der Systemwechsel vom Herbst 1858, dem an bei kaltem Mißtrauen erhalten: kein einzelner Mensch außerBrnMARCK ist der
LASSALLE. Als dieser
sich nach seiner Übersiedelung von Düsseldorf in Berlin umzusehen begann, bemerkte er mit Entrüstung, wie rasch bei der "stumpfen Kleinbürgerdemokratie, in deren Schlepptau hier noch die Arbeiter" an MARX vom 31.jubel" und die Vertrauensseligkeit der Volkszeitung, die Hals über Kopf ins ministerielle die Fortschrittspartei in die Verteidigungsstellung und den National verein bald unaufhaltsam ins Hintertreffen.
Da benutzte LASSALLE
J. B. VON SCHWEITZER) die Gunst der Stunde, die der Verfassungs konflikt bot. Um die breiten Volksmassen von der Fortschritts partei loszureißen, schrieb er auf sein Banner die beiden demo kratischen Forderungen, die jene in ihrer Gründungsurkunde beiseite gelassen hatte: allgemeines, gleiches und geheimes Stimm- Die Trennung der proletarischen von der bürgerlichen Demokratie. 7 recht und Staatshilfe für die Besitzlosen! Dabei erhob der große Demagoge ausdrücklich den Anspruch, daß er als der erste das vor dreizehnJahren eingerollte Banner der achtundvierziger
Gründer der "liberalen Bonrgeoisbewegung" verleugnet, als sie den alten Namen der Demokratie aufgaben 1) und der oktroyierten Ver fassung zustimmten! Zwar gelang es dem Allgemeinen DeutschenArbeiterverein
Forschrittspartei abspenstig zu machen. Aber bei seiner rücksichtlos radikalen Agitation, deren Erfolg wuchs, je mehr er sich zu einer umfassenden sozialdemokratischenPartei erweiterte, mußten hinfort
in Preußen alle Versuche scheitern, die links von der Fortschritts partei und ihren }'ortbildungen die bürgerliche Demokratie selb sobald die beiden seit 1866 organisatorisch geschiedenen Flügel der Liberalen einander nicht rücksichtslos befehdeten, blieben diese Be mühungen erfolglos, weil die Massen ihre Notwendigkeit nicht an erkannten. Die Sozialdemokratie aber wurde im Hohenzollernstaat immer mehr zur Wortführerin für jene Gruppe demokratischerForderungen aus den Revolutionsjahren,
an denen das Interesse der linksliberalen Parteien unter dem Einfluß mannigfacher Einwir kungen zeitweise oder dauernd erkaltete.1) Der Name "Demokratie" war in Preußen nach der Revolution bis
tief in die liberalen Kreise hinein in l\lißkrcdit geraten, und eine Fusion mit der großen Mehrheit der ehemaligen Konstitutionellen unter diesem XamenRICKEHT zu Anfang Januar 18ti1 die Worte:
,,demokratische Partei" in "entschieden freisinnige Fortschrittspartei" und ent schuldigte sich damit, daß man in Danzig "selbst bei entschiedenen Gegnern des Ministeriums" einen Horror gleiches berichtete im Juli d. J. ebenfalls an JAcOBY aus Breslau l\IAx SIMON. Diese Antipathie gegen die Bezeichnung als "Demokratie" oder als "Volks innerhalb der Fraktion der Fortsehri tt spartei. Vgl. TEMMES Erinnerungen, S. 4b7 f. Dort u. a.: ,,Die wollten keine Demokraten sein; die Demokratie habe die Revolution von1848 gemacht, 1849 das Land in das Ung!Uck gerissen -". TE~IMES Be
mühung, eine Sezession des demokratischen Flügels der Partei zu bewirken, scheiterte an der Weigerung W ALDECKS. 8GusTAV MAYER.
II. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, die n a t i o n a 1 e Frage mehr als unbedingt notwendig in diese Darstellung hineinzuziehen. Aber war es schon bei der Schilderung des Entwicklungsganges acht zu lassen, bald wir uns dem außerpreußischen Deutschland zuwenden. nomen Entwicklungstendenzen und sein Parteiwesen gliederte sich Politik, und an den Beruf Preußens, dereinst die Führung Deutsch lands zu übernehmen, glaubte die überwiegende Mehrzahl seiner Be wurde die Parteigestaltung im außerpreußischen Deutschland vom nationalen Problem beeinflußt. Hier mußte Freiheit und Wohl scheinen, solange der Weg im dunkeln lag, auf dem die Einigung des großen Vaterlandes sich vollziehen würde. Preußen galt bei den breiten Massen des mittleren und südlichen Deutschlands als frühlings in Sachsen und Baden die freiheitliche Bewegung in die der Berliner Regierung zu Anfang der Neuen Ära jenseits der verloren, als der Verfassungskonflikt demBisMARCKschen Schein
konstitutionalismus die Maske vom Gesicht riß.In den meisten
Mittelstaaten hatten in den Jahren
1861 und 1862 die liberalen
Fraktionen den Namen Fortschrittspartei übernommen und schon dadurch ihre warme -0-bereinstimmung mit den Bestrebungen der preußischen Oppositionspartei zum Ausdruck gebracht. Als sieb aber BISMARCK in der deutschen Frage immer mehr zum Voll strecker des liberalen Programms machte und Fortschrittspartei und Nationalverein trotz aller Opposition im einzelnen hierbei in sein Schlepptau gerieten, da regte sich in der achtundvierziger Die Trennung der proletarischen von der bürgerlichen Demokratie. 9 Demokratie des außerpreußischen Deutschlands die lebhafteSehnsucht nach einer
großen deutschen Volkspartei 1 ), welche die freiheitlichen Forderungen der Nation vor Verkümmerung bewahren sollte. Deutschlands widersetzen, wenn sie nur feil war um den Preis der Unterwerfung eines freien Volkes unter die preußische Kasernen deutschen Demokraten sogar auf den Nationalverein ihre Hoffnung. Als dieser, von dem Verlauf der inneren Entwickelung in Preußen ihre Zustimmung und wollten um der Grundrechte willen über den kleindeutschen Ursprung jener Urkunde hinwegsehen. Aber dieser radikalen Richtung gelang es nicht, sich die Führerschaft im Nationalverein zu erobern. Sie wurde entscheidend aufs Haupt geschlagen, als sie auf der Generalversammlung in Eisenach am6. Oktober 1864 unter Führung LUDWIG EcKARDTS den Ein
Der neuen "Aktionspartei" bewies hier
MrQUEL, daß sie mit ihrem
Preußenhaß gerade
an der Aufrichtung der von ihr perhorresziertenMainlinie arbeite, und
ScHULZE·ÜELITZSCH verspottete die "'l'heorie zu kneten.Erst diese Rede
ScHULZES enthüllte KARL MAYER und Juuus
HAUSSMANN, die aus Württemberg herbeigekommen waren, um mit EcKARDT und anderen Gesinnungsgenossen entweder die Entpreußung oder die Sprengung des Nationalvereins durchzusetzen, die unüber brückbare Kluft, die zwischen ihrem Standpunkt in der deutschen Frage und dem der preußischen Fortschrittspartei bestand 2 ). Aber trotz der so gewonnenen Erkenntnis verhielten die Württemberger sich18. Sept. 1865.
2) Vgl. die Verhandlungen der Eisenach er Generalversammhmg des
Nationalvereins vom
31. Oktober und 1. November 1864 sowie A. RAPP, die
Württomberger und die nationale Frage
1863-1871, Stuttgart 1910. S. 111.
10GusTA v MAYER.
1) in einer privaten Besprechung der Minderheit auf einen engen organisatorischen Zu Einigung und Befreiung des Vaterlandes in den Einzelstaaten be ginnen und ein Zusammenwirken erst erfolgen, wenn die VolksWarnungen seines engeren Landsmannes
VENEDEY, der von einer
G:egengründung gegen den Nationalverein eine Beschleunigung des Bürgerkrieges befürchtete, vermochtenEcKARDTS Eifer abzu
kühlen. Nachdem sein Auftreten in Eisenach ihn seinen Bibliothekar posten am Großherzoglichen Hofe in Karlsruhe gekostet hatte, gründete er mit dem1. Januar 1865 in Mannheim ein Deutsches
Wochenblatt, das der
deutschen Volkspartei, deren Errich tung ihm vorschwebte, als Sprechsaal dienen sollte. III. Damals nun war es im westlichen und südwestlichen Deutsch land bereits allen weiter blickenden Politikern klar geworden, daß eine neue Volkspartei links vom Nationalverein nur unter ener~ konnte.Schon im November 1861 waren in Frankfurt unter
SCHWEITZERS
Leitung, im Februar 1863 durch LUDWIG BücHNER und den Buch1) Genaue biographische Daten über EcKARDT vermochte ich bisher nicht
aufzubringen. Er hatte offenbar an der Revolution teilgenommen, lebte dann literarisch Novellen und Dramen, von denen einige in Berliri, Karlsruhe und anderortenGOTTFRIED KELLER war
EcKARDTS Agitation für eine Schweizer Nationalbühne verhaßt, er hat ihn mit GOETHES Pater BREY verglichen (~wie er will Berg und Tal vergleichen, alles Rauhe mit Gips und Kalk verstreichen"). Treffend sagt er von ihm (in "Am Mythenswin"): ein "Untemehmungslustiger, der gern, was gemacht werden kann, Die Trennung der proletarischen von der bürgerlichen Demokratie. 11 heim, Hanau, Offenbach und anderen Orten der Nachbarschaft Ar beiterbildungsvereine ins Leben getreten, die sehr bald begannen, auf periodisch stattfindenden Arbeitertagen ihre Klasseninteressen zu besprechen. Dann hatte im Mai 1863 LASSALLES berühmter Ein fall in den Maingau stattgefunden, und als unmittelbare Gegen organisation gegen seinen Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, dem auf SoNNEMANN s Betreiben der Verband Deutscher Arbeitervereine ins Leben getreten. Unter Ausschluß der Politik sollte dieser die geistigen und wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter wahrnehmen; auf seinem ersten Vereinstag in Frankfurt waren als Delegierte u. a. 1 von vorneherein aus großdeutschen, mehr oder weniger republi kanisch gesinnten Demokraten, aber auch preußische Fortschrittler und weiter rechts stehende Nationalvereinler fehlten nicht. Sie alle erblickten in dem VersuchLASSALLE s, die Arbeiter als eine
besondere politische Klassenpartei zu organisieren, eine selbst in dem engeren Kreis der Demokraten über wesentliche Punkte die Ansichten auseinandergehen, so stimmten doch F. A. LANGE wie SoNNENANN, Lunwm BücHNER wie EcKARDT darin überein, nur aus einer gemeinschaftlichen politischen Aktion resp. Or ganisation der Arbeiter und der demokratischen Ele1) Charakteristisch für die soziale Gesinnung, aus der diese Verbands
gründung hervorging, sind zwei Telegramme, die auf dem ersten Vereinstag am Hohenstaufen Gruß entbeut dem Bruderhaufen, der in Frank furts Mauern jetzt in Glarus aber telegraphierte: ,,SCHULZE-DELITZSCH lebe hoch, Brüder brecht LASSALLES Joch, gehet einig Hand in Hand für das deutsche Vaterland!" Die Geschichte des Verbandes deutscher Arbeitervereine und die des All gemeinen Deutschen Arbeitervereins muß hier als bekannt vorausgesetzt u. a. in MEHRINGS Geschichte der deutschen Sozialdemokratie, beiEYcK, Vereinstag deutscher Arbeiterver
eine, und in meinem Buch überSCHWEITZER. Vgl. auch BEBEL, Aus meinem
Leben,
Bd. I.
12GusTAV MAYER.
1) und auch SoNNEM:ANN wegen der Un organisatorischen Versuch auf p o 1 i ti s c h e m Gebiet noch nicht für gekommen erachteten, wollte EcKARDT, ,, was gemacht werden konnte gleich machen" und war Feuer und Flamme, als bei LASSALLE s Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins Agitationszentren für die Volkspartei der Zukunft zu gewinnen! Gleichzeitig und wohl im Ein einigung der beiden sozialen Richtungen zu gewinnen 2 ). Aber SONNE· MANN ging auf diese Anregung nicht ein. Wahrscheinlich hoffte er, Allgemeine Deutsche Arbeiterverein ohne fremdes Zutun auseinander fallen würde. Geschah dies, so wurde der Verband der Arbeiter vereine ganz von selbst zur ein z i gen Vertretung der sozialen Inter essen der aufstrebenden Klasse! Eine zu frühzeitige Aufnahme der noch eng zusammenhaltenden Gemeinden der Lassalleaner in den Ver band barg zudem die Gefahr, daß ihre sozialradikalen Bestrebungen hier das Übergewicht erlangen konnten. Dann aber war es geschehen um das Zustandekommen der Arbeiter und Bürger umspannenden Volkspartei, die ihm am Herzen lag! Ein so ge witzter Politiker wie1) Vgl. seinen von ELLISSEN mitgeteilten Brief an SoNNEMANN vom
31. Juli 1865. Einen scharf antimonarchischen Passus, den der Biograph
-weshalb nur? -fortgelassen hatte, dankenswerter Weise nach. LANGE schreibt dort über die Fürsten: ,,Man kann Aus meinem Leben I S. 92. Dort u. a.: ,,Ich glaube, wir haben in zwischen gelernt, daß ohne allgemeines Stimmrecht und dadurch herbeigeHilfe nicht
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