[PDF] Aktualisierte S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für





Previous PDF Next PDF



Blähungen – Häufig ist die Galle schuld

Blähungen – Häufig ist die Galle schuld. Dr. med. Volker Schmiedel Kassel. Die Galle bezeichnet nicht jene Blase unterhalb der Leber



Aktualisierte S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für

sucht [63] da eine Abnahme der Cholesterinsättigung der Galle auftreten [127 – 129] und nach Cholezystektomie häufig persis- tieren [130].



Endometriose kommt selten allein Begleitende Beschwerden und

häufig mit weiteren Begleiterkrankungen zusammenhängt. An dieser Stelle wird es schwierig zu genetischer Faktor schuld sein könnte der für die.



Funktionelle Körperbeschwerden verstehen und bewältigen

Wie häufig sind funktionelle Beschwerden? Wie verlaufen sie? der Woche an Bauchschmerzen Blähungen und Verstopfung. Ihr Partner sagt: „Stell.



NEUROENDOKRINE TUMORE

Bei der operativen Blinddarmentfernung findet sich relativ häufig Blähungen und Völlegefühl können durch ballaststoffreiche.



COPD und mögliche Begleiterkrankungen

die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) geht mit Veränderungen ein- her die nicht nur die Lunge betreffen. Es entwickeln sich häufig Begleiterkran-.



174 XVIII. Hepatogene Stoffwechselstörungen. (Heubner). Nur

schuld sind oder im Einzelfalle sogar die Hauptschuld tragen. Dann Art sind jedenfalls bei ihnen sehr häufig und erfordern sorgame Beachtung.



Patientenleitlinie „Darmkrebs im metastasierten Stadium“

mithilfe von Verdauungssäften aus der Galle und der Bauchspeicheldrü- Wenn Dickdarmkrebszellen streuen bilden sich die Metastasen häufig.



Darmkrebs im frühen Stadium

Zum Beispiel kann es zu Durchfall oder Verstopfungen lau- ten Darmgeräuschen oder Blähungen kommen. Vor allem während einer. Chemotherapie verändert sich oft 



Gicht-und-Pseudogicht.pdf

Zum einen registrieren wir ein zu nehmendes Interesse an dieser. Erkrankung. Menschen am. Telefon befragen uns ebenso häufig nach der Pseudogicht wie nach der 

Aktualisierte S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und von Gallensteinen

AWMF-Register-Nr. 021/008

Updated S3-Guideline for Prophylaxis, Diagnosis and Treatment of Gallstones. German Society for Digestive and Metabolic Diseases (DGVS) and German Society for Surgery of the Alimentary Tract (DGAV)

AWMF Registry 021/008

Autoren

Carsten Gutt

1 , Christian Jenssen 2 , Ana-Paula Barreiros 3 4 ,CarolineS.Stokes 5 , Petra Lynen Jansen 6

Michael Neubrand

7 ,FrankLammert 5, 6 , für die Teilnehmer der Konsensuskonferenz*

Weitere beteiligte Fachgesellschaften:

Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM), Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatolo-

gie (ÖGGH), Schweizer Gesellschaft für Gastroenterologie (SGH), Gesellschaft für Humangenetik (GfH), Deutsche Gesell-

und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG; beratende Funktion ohne Stimmrecht), Deutsche Arbeitsgemeinschaft

Institute

Klinikum Memmingen, Deutschland

Wriezen, Deutschland

3 Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), Mainz,

Deutschland

4 Institut für Klinisch-Onkologische Forschung, Krankenhaus

Nordwest, Frankfurt, Deutschland

5 Klinik für Innere Medizin II-Gastroenterologie und

Homburg, Deutschland

6 Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs-

und Stoffwechselerkrankungen, Berlin, Deutschland

7 Abteilung Innere Medizin, Krankenhaus Maria Stern,

Cholithiasis, Choledocholithiasis, Cholezystitis, Cholezystoli- thiasis, Gallensteine

Key words

gallstones, cholelithiasis, cholecystolithiasis, choledocho- lithiasis, cholecystitis eingereicht03.05.2018 akzeptiert14.06.2018

Bibliografie

DOIhttps://doi.org/10.1055/a-0644-2972

Z Gastroenterol 2018; 56: 912-966

© Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart · New York

ISSN 0044-2771

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Carsten Gutt

Klinikum Memmingen, Bismarckstraße 23,

87700 Memmingen

Tel.: ++49/8331/702352

carsten.gutt@klinikum-memmingen.de

Prof. Dr. Frank Lammert

Klinik für Innere Medizin II (Gastroenterologie, Hepatologie, Encke, Siegbert Faiss, Hubertus Feussner, Thomas Frieling, Matthias Glanemann, Jochen Hampe, Hermann Helmberger, Thomas P. Hüttl, Ralf Jakobs, Birgit Kallinowski, Reinhard Kubale, Erdmute Kunstmann, Mat- thias Maier, Stephan Miehlke, Jürgen Pauletzki, Steffen Rickes, Andreas Schreyer, Michael Sackmann, Peter Sauer, Tilman Sauerbruch, Michael Schepke, Florian Schreiber, Jochen Schuld, Albrecht Stier, Ingo vanThiel und Marty Zdichavsky.Leitlinie 912

66421 Homburg

Tel.: ++49/6841/16/23201

frank.lammert@uks.eu

ZUSAMMENFASSUNG

lensteinen aktualisiert die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrank- heiten und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie aus dem Jahr 2007. Die Leitlinie wurde inter- basiert auf den Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften für eine systematische evidenzbasierte Konsensus-Leitlinie der Entwicklungsstufe S3 und berücksichtigt die klinische An- tienten mit Gallensteinerkrankungen formuliert.

ABSTRACT

This guideline provides evidence-based key recommendations for the prevention, diagnosis and therapy of gallstones and upgrades the 2007 version. The guideline was developed by an interdisciplinary team of gastroenterologists and surgeons, and patient support groups under the auspice of the German Society for Gastroenterology and Metabolic Diseases and the German Society for General Surgery and Surgery of the Ali- mentary Tract. The guideline used structural S3 consensus- based methodology and includes statements on clinical prac- tice, medical education, prevention, quality assurance, outcome analysis, and integration of outpatient and inpatient care for patients with gallstone diseases.

Besonderer Hinweis

zess, sodass alle Angaben, insbesondere zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren, nur dem Wissensstand zurzeit der angegebenen Empfehlungen zur Therapie und der Auswahl sowie beachtet. Gleichwohl werden die Benutzer aufgefordert, die Beipackzettel und Fachinformationen der Hersteller zur Kontrolle heranzuziehen und im Zweifelsfall einen Spezialisten zu konsultie- ren. Fragliche Unstimmigkeiten sollen bitte im allgemeinen Inte- resse der DGVS mitgeteilt werden. Der Benutzer selbst bleibt verantwortlich für jede diagnostische und therapeutische Appli- kation, Medikation und Dosierung. In dieser Leitlinie sind eingetragene Warenzeichen (geschützte Warennamen) nicht besonders kenntlich gemacht. Es kann also aus dem Fehlen eines entsprechenden Hinweises nicht geschlos-

sen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung außerhalb der Bestimmung des Urhebergeset- strafbar. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung reproduziert werden. Dies gilt insbe- mungen oder die Einspeicherung, Nutzung und Verwertung in elektronischen Systemen, Intranets und dem Internet.

EMPFEHLUNG I.1.

starker Konsens).

Kommentar:

Diese Leitlinienempfehlung basiert auf der S3-Leitlinie zur sonders geeignet und effektiv sind, vergleichsweise wenige valide Untersuchungen existieren und dass die Studien nicht ausrei- chend belastbar sind, um konkrete Empfehlungen zur Art der untersuchen verschiedene Maßnahmen mit unterschiedlicher exogene Risikofaktoren für die Bildung von Cholesterinsteinen in

Inhaltsverzeichnis Seite

II. Diagnostik 920

III. Therapie 930

IIIA. Konservative Therapie 930

IIIB. Chirurgische Therapie 931

IIIC. Endoskopisch-interventionelle Therapie 939

Tabellen 948

Abkürzungen 948

Literatur 949

913
sinnvoll zu sein, um das Gallensteinrisiko zu senken [7-11]. Studi- rungsumstellung als auch Gewichtskontrollen eine Gewichtszu- unterschiedlich hinsichtlich des Designs, und die untersuchten

Maßnahmen differieren [12-22].

In mehreren Studien wurde untersucht, wie sich der Verzehr von verschiedenen Lebensmitteln auf das Gewicht auswirkt. In systematischen Reviews des World Cancer Research Fund wurde analysiert, welche Auswirkungen verschiedene Nahrungsmittel Nahrungsmitteln (z.B. Vollkornprodukte, Getreide, Obst, Gemü- se, Salat) wirkt wahrscheinlich einer Gewichtszunahme, Überge- wicht und Adipositas entgegen. Der Verzehr von energiedichten Nahrungsmitteln (z.B. tierische Fette, andere Lebensmittel mit hohem Fettanteil, Süßigkeiten) verursacht dagegen wahrschein- lich eine Gewichtszunahme. Der Verzehr großer Mengen zucker- Adipositas begünstigen. Weitere systematische Arbeiten und Ein- halten, wenn sie den Konsum von sehr energiereichen Nahrungs- mitteln reduzieren und diese durch eine fettarme, ballaststoffrei- che Kost mit mehr Obst, Vollkornprodukten, Gemüse und Salat verzehren [16, 17, 20, 21, 24, 25]. Maßnahmen zur Gewichtskon- trolle sollten zudem die Energiedichte der Nahrung berücksichti- laststoffreicher Lebensmittel wie Gemüse und Obst und einen niedrigen Konsum von Lebensmitteln mit zugesetztem Zucker Es wurde auch berichtet, dass Obst und Gemüse bei Frauen das raffiniertem Zucker, das Risiko von Gallensteinen [28-30]. Auf der anderen Seite haben große populationsbasierte, prospektive dem mit ihr assoziierten niedrigeren BMI [38] und der Verwen- dung von pflanzlichen Ölen protektive Effekte resultieren [30]. tete von einem niedrigeren Risiko einer Cholezystektomie unter [40]. Es konnte auch gezeigt werden, dass mehrfach und einfach Steinrisiko [44-47]. In einer deutschen Beobachtungsstudie mit Vitamin C supplementierten, im Vergleich zu 8,2% bei den 1897

Teilnehmern, die kein Vitamin C einnahmen [48].In einer großen prospektiven Studie wurde darüber berichtet,

gegenüber symptomatischen Gallensteinen protektiv ist [49]. Die Studienlage in Bezug auf Kaffee ist kontrovers [35, 50-57]. tive Wirkungen in randomisierten kontrollierten Studien gezeigt, [59-61]. Eine randomisierte Studie berichtete von keinen Unter- UDCA und Placebo wurde in einer randomisierten Studie unter- sierten Studie untersucht. Diese Studie beobachtete eine Steige- trollgruppe [66]. Eine Trainingsinterventionsstudie bei schwange- ren Patienten fand ebenfalls keinen Unterschied zwischen den Gruppen in Hinblick auf die Bildung von Sludge oder Gallenstei- nen [67]. Aus Querschnittsstudien gibt es Hinweise, dass das Gallen-

EMPFEHLUNG I.2.

nen wird nicht empfohlen (Expertenkonsens).

Kommentar:

Gallensteinen nicht empfohlen wird, gibt es schwache Evidenz diese bei anderer Indikation und gleichzeitigem Vorliegen von lithogenen Risikofaktoren (z.B. Übergewicht, Bewegungsmangel, positive Familienanamnese) großzügig eingesetzt werden. Inte- ressanterweise scheint dieser Effekt auch auf Populationsebene detektierbar zu sein: Bei Statineinnahme wird eine geringere Pan- kreatitisinzidenz beobachtet [69], und dieser Effekt ist am ehes- ten darauf zurückzuführen, dass die Bildung kleiner Steine verhin- dert wird [70]. Trotz experimenteller Daten gibt es bisher keinen

Menschen [71, 72].

914
Gutt C et al. Aktualisierte S3-Leitlinie der...Z Gastroenterol 2018; 56: 912-966

AUSNAHMEN

a) Bei hohem Risiko zur Bildung von Gallenblasen-Sludge oder -steinen (z.B. infolge von Gewichtsreduktion durch Reduk- durch eine zeitlich begrenzte Prophylaxe mit Ursodeoxychol-

Kommentar:

Adipositas per se und insbesondere abdominelle Adipositas eine Cholezystektomie wegen symptomatischer Gallensteine

30, 44, 76]. Bei rascher Gewichtsreduktion (>1,5kg/Woche) un-

ger Risikofaktor [44, 81, 82]. Gallensteine oder Sludge entstehen bei etwa 30% der Patienten innerhalb von sechs Monaten nach Magen-Bypass oder biliopankreatischer Diversion [83, 84], nicht jedoch nach laparoskopischem Magenband [85]. Randomisierte kontrollierte Studien [77, 84, 86-90] konnten Gewichtsabnahme oder nach Magen-Bypass durch die Einnahme wird [61]. UDCA soll mit einer Dosis von mindestens 500mg/Tag über mindestens 4 Monate bis zur Gewichtsstabilisierung eingenom- wurden in den Studien keine gewichtsbezogenen, sondern fixe Dosis von mindestens 500mg/Tag effektiver ist als 300mg, wobei steinprotektive Effekte nach 3-4Monaten,aberauchbereits nach 6 Wochen dokumentiert wurden. Sugerman et al. [84] doku- mentierten nach sechsmonatiger UDCA-Therapie bei Patienten Dosis von 600mg (Steininzidenz 2%) und 1200mg (6%) im Vergleich zu 300mg/Tag (13%). Eine vergleichbare Wirksamkeit Dosis von 600-1200mg UDCA/Tag im Vergleich mit 300mg/Tag nachweisen (2-3 vs. 8%). In den Studien, die den Metaanalysen zugrunde liegen, wurde 4-6 Monate behandelt. Da eine postba- riatrische Cholezystektomie in der Regel problemlos durchzufüh-

UDCA begonnen [91, 92].

Hinweis zu Interessenkonflikten:Trotz der Klasse Ia-Evidenz (Cochrane-Review) wurde für die Steinprophylaxe mit Ursodeoxy- Statement zur Evidenz aufgenommen, da (1) das Medikament für diese Indikation keine Zulassung besitzt und (2) bei einigen Teilnehmern der Konsensuskonferenz potenzielle Interessenkon- flikte mit Bezugaufeinen Hersteller von UDCA bestehen (Honora- re für inhaltlich nicht vorgegebene oder abgestimmte Fortbil-

AUSNAHMEN

b) Bei Auftreten von intrahepatischen Steinen oder rezidivie- renden Gallengangsteinen bei jungen Patienten kann eine genetische Analyse desABCB4-Gens veranlasst werden; Low phospholipid-associated cholelithiasis (LPAC)-Syndroms (Expertenkonsens).

Kommentar:

Die wichtigstendiagnostischenKriteriendesdurch Mutationen bedingten seltenen LPAC-Syndroms sind (1) symptomatische Cholelithiasis vor dem 40. Lebensjahr, (2) sonografischer Verdacht auf intrahepatische Mikrolithiasis bzw. Sludge und (3) rezidivie- hepatischen oder Gallengangsteinen [93-96]. Die genetische Untersuchung erfordert die Sequenzierung des Gens, da keine Die Therapie des LPAC-Syndroms mit UDCA sollte bereits nach klinischer Diagnosestellung begonnen werden (10-15mg/kg weis ist. Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung sind hierzu aber keine kontrollierten Daten vorhanden. Hinweis zu Interessenkonflikten:Es wird darauf hingewiesen, dass Mitglieder der Konsensuskonferenz potenzielle Interessen- konflikte mit Bezug auf einen Hersteller von UDCA angegeben haben (siehe Hinweis zu Empfehlung I.2a), der Empfehlung I.2b jedoch alle anderen Mitglieder der Konsensuskonferenz einstim- mig zugestimmt haben.

EMPFEHLUNG I.3.

Konsens).

Kommentar:

Diese Empfehlung wurde von der S3-Leitlinie zur Hormonthe- rapie in der Peri- und Postmenopause adaptiert [97]. Cochrane- Reviews und Metaanalysen kommen zu der Schlussfolgerung, dass eine Hormontherapie das Risiko für Gallenwegserkrankungen [99]. Die Nurses'Health Study, eine qualitativ gute Kohortenstudie, [100]. Weitere Kohortenstudien [101, 102] und Querschnittsun- tersuchungen [103, 104] kommen zu analogen Ergebnissen Gallenwege. In der HERS-Studie lag nach kombinierter Einnahme 915
Cholezystektomien im Vergleich zur Placebo-Gruppe vor [105]. besondere bei Patientinnen mit Übergewicht, Fibrattherapie oder vorausgegangenen Gallenwegserkrankungen ohne OP. Sta- tingebrauch verringerte das Risiko. Die multizentrische, doppelt verblindete prospektiv randomisierte WHI-Studie ergab sowohl für eine Östrogen- als auch für eine kombinierte Östrogen-Pro- titis, Cholelithiasis und Cholezystektomien im Vergleich zur Placebo-Einnahme. Unter alleiniger Östrogentherapie kam es zu [106, 107]. Dauer der Anwendung. Symptomatische Gallensteine traten bei einer von 107-320 Frauen pro Jahr Hormontherapie-Anwendung auf [108]. Eine Auswertung der Million WomenStudy [109] zeig- te, dass sich bei Hormontherapie-Anwenderinnen das Risiko einer als unter oraler Therapie. Die Risiken konjugierter Östrogene sind Nach Therapie-Ende sank das Risiko, blieb aber noch nach zehn Die begleitende Gestagen-Therapie oder Tibolon-Anwendung senerkrankungen nicht wesentlich. Für Cholezystektomien waren des Risikos für Gallenwegserkrankungen bezieht sich somit insbe- sondere auf Effekte unter oraler Therapie mit konjugierten Östro- genen (mit und ohne Gestagen-Zusatz) [97].

EMPFEHLUNG I.4.

keine Empfehlung ausgesprochen werden (Expertenkonsens).

Kommentar:

Die Entstehung von Rezidivsteinen im Gallengang wird durch im Regelfall erneut endoskopisch entfernt werden [110-116]. Genetische Risikofaktoren für Gallensteine wie Mutationen des oder des Cholesterintransporters ABCG5/G8 begünstigen die gesicherte prophylaktische Therapie besteht derzeit nicht. UDCA zeigte in einer Studie bei einer kleinen Patientengruppe und kur- zem Follow-up eine leichte Reduktion der Rezidivrate. Aufgrund

EMPFEHLUNG I.5.

gangstents kann keine Empfehlung ausgesprochen werden (Expertenkonsens).

Kommentar:

Die Metaanalyse zu dieser Fragestellung [119] basierte auf drei Folgestudien konnten ebenfalls nicht eindeutig die Wirksamkeit Kombination von UDCA mit Levofloxacin eine niedrige Rate an Stentokklusionen und Cholangitiden fand [120], wurde in einer doppelblinden randomisierten Studie mit Ciprofloxacin bei 94 Pa- tienten eine grenzwertig signifikante Abnahme der Cholangitis- tiologische Untersuchungen weisen darauf hin, dass Patienten mit sche Antibiotikatherapie, die Enterokokken und Extended spect- rumβ-Laktamasen (ESBL) -bildende Enterobakterien abdeckt, erhalten sollten [122].

II. Diagnostik

EMPFEHLUNG II.1.

Charakteristische Symptome für Gallenblasensteine sind gut erinnerliche Schmerzattacken von mehr als 15min Dauer im Epigastrium oder rechten Oberbauch, die auch in den Rücken selten besteht zudem Übelkeit, gelegentlich auch Erbrechen; Komplikationen eines Gallenblasensteinleidens vorliegen (Statement, III, starker Konsens, NKLM).

Kommentar:

derzeit keine bessere Definition [123]. Eine Multicenterstudie aus von Gallensteinen mehrere Stunden anhaltende, moderate bis starke Schmerzen im Epigastrium, die die Einnahme von Analge- tika erforderten, beobachtet [125]. Dies unterstreicht, dass es bei Symptomen eines Gallensteinleidens keine eindeutig typische Lokalisation gibt. Für die akute Diagnostik bedeutsam ist, dass die Symptome (insbesondere bei Komplikationen) überwiegend am 916
Gutt C et al. Aktualisierte S3-Leitlinie der...Z Gastroenterol 2018; 56: 912-966 bei der Mehrzahl der Steinpatienten mit funktionellen abdomi- niellen Beschwerden assoziiert. Als Begleitsymptome fanden sich in 66% Zeichen einer Nahrungsmittelintoleranz, aber nur in 48% keine steintypischen Beschwerden, da sie mindestens gleich tieren [130]. Nach erstmaliger Symptomatik entwickelt mehr als einher, eine akute Cholezystitis oder symptomatische Gallen- gangsteine als Komplikationen der Cholelithiasis zu entwickeln [139]. Dem Patienten mit symptomatischer Cholezystolithiasis wird daher nicht nur zur Verhinderung neuerlicher Schmerzatta- cken, sondern auch zur Verhinderung von Komplikationen zur

Cholezystektomie geraten (siehe IIIB.1).

EMPFEHLUNG II.2.

Der Nachweis oder Ausschluss einer Cholezystolithiasis soll durch eine systematisch durchgeführte transkutane Sonogra- fie erfolgen (A, II, starker Konsens, NKLM).

Kommentar:

Die Sonografie ist die Methode der Wahl für die Diagnostik von matisch durchgeführt und dokumentiert werden. Dies erfordert Untersucher. Unabdingbar ist die komplette Darstellung der Gal- lenblase invariablen Schnittebenen und in zumindest zwei Patien- ten-Lagerungsvarianten, die um 90° zueinander versetzt sind, um kleinerer Steine zu erfassen. Beurteilt werden sollen neben dem Gallenblaseninhalt ein durch den Schallkopf über der Gallenblase blase, ihre Wandung sowie die intra- und extrahepatischen Gallenwege, um neben einer Cholezystolithiasis auch bereits be- stehende Komplikationen sowie gleichzeitig bestehende Gallen- blasenpolypen oder für ein Gallenblasenkarzinom typische Wand- Die Gallenblasenübersichtsaufnahme sowie die orale oder steinen nicht mehr angewandt. CT, MRT oder Endosonografie sind zum Nachweis von Gallenblasensteinen nur in seltenen Ausnahmen erforderlich. Kleine prospektive Studien haben das Potenzial der Endosonografie aufgezeigt, bei Patienten mit typi- einem hohen Prozentsatz eine Mikrolithiasis der Gallenblase nach- zuweisen [142, 143].

EMPFEHLUNG II.3.

gendalter, intrahepatischen Steinen, rezidivierender Choledo- verschiedene genetisch bedingte Erkrankungen wie das Low-phospholipid associated cholelithiasis (LPAC)-Syndrom (ABCB4-Defizienz), Caroli-Syndrom, Gilbert-Meulengracht-

Syndrom, Mukoviszidose und myotone Dystrophien zu

berücksichtigen (Expertenkonsens, NKLM).

Kommentar:

In diesen Situationen sind anamnestische Angaben (z.B. Mus- se und weitere pathologische Laborparameter richtungweisend. Eine erweiterte Labordiagnostik kann Aufschlüsse zur Ätiologie der Gallensteine liefern. Die Bildung"schwarzer"Pigmentsteine (Calciumbilirubinatsteine) inder Gallenblase kann auf eine zu- tischen Resistenz der Erythrozyten sowie ein Blutausstrich den Pyruvatkinase-Mangel gedacht werden. Auf die Mukoviszido- Bei symptomatischer Cholelithiasis vor dem 40. Lebensjahr, sonografischem Verdacht auf intrahepatische Mikrolithiasis bzw. Sludge kann eine mit einer ABCB4-Defizienz assoziierte Choleli- thiasis vorliegen. Eine positive Familienanamnese kann den intrahepatischen Schwangerschafts-Cholestase und zu einer ge- stellation [93, 94, 145]. Bei ABCB4-Defizienz ist die Phospholipid- Cholesterinkonzentrationen in der Galle vermindert [93]. Die Verdachtsdiagnose kann klinischgestellt werden. Diagnostisch transportersABCB4durchgeführt werden. Bei 25% junger Patien- tinnen <30 Jahre mit Gallensteinen, die nicht das typische lithoge- ne Risikoprofil aufweisen, wurde in einer kleineren Fallserie ein LPAC-Syndrom diagnostiziert [146]. Seltene Mutationen im dung führen [147]. Es gibt Hinweise darauf, dass ein Phosholipid- 917
kann, das auch in Assoziation mit der autosomal-rezessiven poly- zystischen Nierenerkrankung (ARPKD) auftreten kann. von Gallenblasensteinen etwa 25% [148-151]. GenetischeStudi- siko, Cholesteringallensteine zu entwickeln, mehr als verdoppelt [152, 153]. Eine genetische Diagnostik dieses Gens ist bei Gallen- Bei der myotonen Dystrophie Typ 1, für die eine Repeatexpan- che oder Tagesmüdigkeit) in den verschiedenen Organsystemen Bei Diagnose oder Verdacht einer Cholelithiasis im Rahmen einer genetisch bedingten Erkrankung soll dem Patienten eine ge- netische Beratung angeboten werden (Gendiagnostikgesetz sucht werden. Hierzu ist nach GenDG §10, Abs.2 eine genetische

Beratung im Vorfeld erforderlich.

EMPFEHLUNG II.4.

Der Nachweis oder Ausschluss einer akuten Cholezystitis sowie nation mit den klinischen Befunden erfolgen: Charakteristisch ist die Trias von lokalen Entzündungszeichen (Murphy-Zeichen, lokale Abwehrspannung), systemischen Entzündungszeichen ckung der Gallenblase (A, I, starker Konsens, NKLM).

Kommentar:

Die Sonografie zeigt in einer Metaanalyse zahlreicher Studien für die Diagnose der akuten Cholezystitis [154]. Gleichzeitig er- Das sonografische Murphy-Zeichen (umschriebener Schmerz un- ter direktem Druck mit dem Schallkopf) soll mitüberprüft werden und kann die Treffsicherheit derMethode deutlich verbessern [158]. Flüssigkeit, Gallenblasen-Hydrops, umgebende Fettgewebsreak- tion sowie eine vermehrte Wanddurchblutung sein. Wandverdi- Bei der Differenzierung zur chronischen Cholezystitis ist ein ver- mehrtes Kontrastmittel-Enhancement (CEUS, KM-CT, KM-MRT) in der Gallenblasenwand oder Umgebung Hinweis für eine akute Ent- zündung [160-162]. Es kann bei schweren Erkrankungen, z.B. ei- die Sonografie, sind aber u.a. aus Gründen des Strahlenschutzes (CT) und der sofortigen Verfügbarkeit (MRT) in der Regel nicht Methode der ersten Wahl [160, 163-165]. Bei unklaren Ultra- Funktionsszintigrafie ist in Deutschland zur Diagnostik der akuten

Cholezystitis kein akzeptierter Standard [166].

Neuere Untersuchungen zeigen, dass eine frühe Cholezystek- tomie zumindest für Subgruppen vorteilhaft ist [167]. Unter die- sem Aspekt ist die bildgebende Diagnostik der akuten Cholezys- titis zeitnah verfügbar zu halten. Sonografische Untersuchungen Gallensteinen wie auch einer Cholezystitis nicht nur durch Radio-

EMPFEHLUNG II.5.

bei Cholezystitis als auch bei zahlreichen anderen Erkrankun- Kontext betrachtet werden und kann die Indikation zur Ope- ration wie auch das operative Vorgehen beeinflussen (Exper- tenkonsens).

Kommentar:

tis finden sich entzündliche Wandverdickungen der Gallenblase auch als Mitreaktion bei Virus-Hepatitis, viralen Erkrankungen mit Leberbeteiligung und anderen intraabdominellen Infektionen [171-173]. Zum Teil korreliert das Ausmaß der Wandverdickung mit der Schwere der Grunderkrankung [174, 175]. Es besteht in der Regel keine Indikation zur Cholezystektomie, sodass die Diffe- renzierung von der akuten Cholezystitis bedeutsam ist. führen (Leberzirrhose, Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz,

Eiweißmangel, Schock).

Bei den hyperplastischen Gallenblasen-Erkrankungen ist die Adenomyomatose mit 2-5% nicht selten [176]. Sie kann lokali- oder diffus wachsenden Gallenblasenkarzinom. Die Adenomyo- hen, sie ist aber gelegentlich schwierig von neoplastischen Wand- verdickungen zu differenzieren. Neuere Studien zeigen hier eine pankreatografie (MRCP) [177, 178]. Auch ein CT oder die kon- Die früher zur Diagnose der Adenomyomatose verwendete orale

Cholezystografie findet keine Verwendung mehr.

918
Gutt C et al. Aktualisierte S3-Leitlinie der...Z Gastroenterol 2018; 56: 912-966

EMPFEHLUNG II.6.

Vor einer Cholezystektomie sollten eine transkutane Sonogra- durchgeführt und folgende Laborparameter bestimmt wer- den: Cholestase-Parameter (γ-GT, AP), ALT, Bilirubin, Lipase, globale Gerinnungstests und kleines Blutbild (B, III, starker

Konsens, NKLM).

Vor einer elektiven Cholezystektomie bei unkompliziertem Gallensteinleiden sollten differenzialdiagnostisch andere Ursachen der Beschwerden, z.B. Ulcusleiden, erwogen wer- den (B, III, Konsens, NKLM).

Kommentar:

stimmung von Cholestaseenzymen, Transaminasen und Bilirubin ist notwendig, um den Verdacht auf Gallengangsteine oder eine vorbestehende Leberkrankheit weitgehend auszuschließen bzw. duodenoskopie vor der elektiven Cholezystektomie nicht indiziert den, wenn eine Ulcusanamnese besteht, der Patient nichtsteroi- dale Antirheumatika (NSAR) eingenommen hat oder die klini-

EMPFEHLUNG II.7.

Bei klinisch-anamnestischenHinweisen auf das Vorliegen einer Choledocholithiasis sollen Gesamtbilirubin,γ-GT, AP, ALT (oder AST) und Lipase bestimmt und eine systematisch durchgeführte transabdominelle Sonografie durchgeführt werden (A, II, starker Konsens, NKLM).

Kommentar:

In Metaanalysen erwiesen sich vor allem das klinische Bild der Cholangitis, der transkutan-sonografische Nachweis von Gallen- cholithiasis [181, 185]. Weitere Studien zeigten darüber hinaus hung von mindestens einem von fünf biochemischen Markern (Bilirubin, AP,γ-GT, ALT, AST) hatte in einer retrospektiven Studie das Vorliegen einer Choledocholithiasis [201]. In einer durch MRCP kontrollierten retrospektiven Studie erwiesen sich neben schallbefund ein Anstieg von ALT und AP bzw. die persistierende einer Choledocholithiasis [206]. dagegen so hoch, dass der sonografische Nachweis eines Gallen- für eine Choledocholithiasis gilt. Studien berichten über eine Sen- [207, 208]. Eine Cochrane-Analyse aus dem Jahr 2015 ermittelte für die sonografische Diagnose einer Choledocholithiasis eine der Sonografie sollte in einem systematischen Untersuchungs- gang sowohl nach direkten als auch nach indirekten Kriterien für Gallengangsteine gesucht werden. Im klinischen Alltag gelingt oft keine komplette Gangdarstellung bis zur Papille. Limitationen fürquotesdbs_dbs26.pdfusesText_32
[PDF] Blainvillois - Blainville-sur - Anciens Et Réunions

[PDF] Blaireau d`Amérique de la sous-espèce jacksoni

[PDF] BLAIS Jean-Charles

[PDF] Blais travaille la peinture comme un objet, on a envie de dire comme - Anciens Et Réunions

[PDF] Blaise Cendrars dans la Bibliothèque de la Pléiade chez Gallimard - Anciens Et Réunions

[PDF] Blaise Cendrars, La main coupée - France

[PDF] blaise pascal : un moraliste théologien - France

[PDF] Blaise Pascal Louis Bourdaloue Nicolas Malebranche - France

[PDF] Blaise Pascal, "Das Gedenkblatt (Memorial)"

[PDF] Blake Intempestif _ programme

[PDF] Blakes | Jason MacIntyre, avocat à Toronto

[PDF] Blakes | Jeffrey C. Trossman, avocat à Toronto - Anciens Et Réunions

[PDF] Blakes | Jeremy J. Forgie, avocat à Toronto - Conception

[PDF] Blakes | Yannick Beaudoin, avocat à Montréal

[PDF] Blanc - Le Jardin Gourmand