Blasenfunktionsstörungen und Harninkontinenz
2018-05-28 Was ist Harninkontinenz ? Page 6. Blasenfunktionsstörungen und Harninkontinenz Patienteninformation. 6. Illustrationen: © bilderzwerg fotolia.
Leitlinien Blasenfunktionsstörungen
– Harninkontinenz: Beobachteter Harn- verlust während der klinischen Unter- suchung aus der Harnröhre oder extraurethral. – Belastungsinkontinenz: ist die Beob-.
LEITLINIEN BLASENFUNKTIONSSTÖRUNGEN
Pathophysiologisch liegen den Inkonti- nenzformen wie Dranginkontinenz und der Post-Prostatektomie-Inkontinenz verschiedene Ursachen zugrunde. Auch beim Mann
Wunschziel „trocken werden“ – gute Aussichten für Kinder mit
mit Enuresis und nicht-neurogenen Blasenfunktionsstörungen. R.Beetz Enuresis und Harninkontinenz erheblich verbessert. Dazu trugen nicht nur neue.
Harninkontinenz: Frauen sind öfter betroffen Männer verschweigen
reden – nur eine von vier an Inkontinenz leidenden Frauen sucht aktiv ärztliche Hilfe (2). Blasenfunktionsstörungen mit oder ohne Harninkontinenz.
AWMF-Leitlinie: Enuresis und nicht-organische Harninkontinenz bei
Harninkontinenz im. Kindesalter. Harnwegsinfektionen. Harntraktfehlbildungen. Vesikoureteraler Reflux. Blasenfunktionsstörungen. Urotherapie. Pädiatrische.
Neurogene Blasenfunktionsstörungen (nBFS) bei Spina bifida
Blasenfunktionsstörung. Für die. Betroffenen bedeutet das eine Neurogene Blasenfunktionsstörungen (nBFS) bei ... Liegt eine Harninkontinenz auf-.
Enuresis und funktionelle Harninkontinenz
tigsten Formen von Blasenfunktionsstörungen bei funktioneller Harninkontinenz am Tag sind die über - aktive Harnblase/Dranginkontinenz (overactive bladder.
Multiple Sklerose: Blasenfunktionsstörungen und
Inkontinenz weil Zeitpunkt der Blasen- entleerung nicht kontrollierbar. • keine Folgeschäden Niere/Blase. Läsion im Schädel
Harninkontinenz informationen für Patienten und angehörige
In einem Gespräch mit Ihrem Arzt können Sie sich über mögliche Hilfen informieren. Es gibt viele Möglichkeiten eine Blasenfunktionsstörung oder Harninkontinenz
4|201234
-entleerung spricht man, wenn im Bereich des Rückenmarks, in Zen- tren des Gehirns oder auch in der Peri-Harnabgang sind darüber hinaus die
Lebenserwartung. Das Ziel einer
Behandlung ist daher der Schutz derNieren und die Schaffung einer ausrei- chenden Speicherfunktion und druck-Harnblasenentleerung, Reduzierungder Harnwegsinfekte und damit Ver-meidung von Komplikationen sollenerreicht werden.Die wesentliche Voraussetzung zur
nischen Untersuchung des Patienten, die laborchemische Überprüfung derNierenwerte, mikroskopische und
mikrobiologische Urinkontrollen, derUltraschall des gesamten Urogenital-
traktes sowie die Nierenfunktions- testung (Nierenszintigraphie). Der ent- scheidende Baustein zur Feststellung der Art der nBFS ist die Blasendruck- messung unter Monitoring (Blut- druck-/Pulsmessung) mit gleichzeiti- unteren Harnwege (Videourodynamik).Hilfe von Provokationstests, Elektrosti-
mulationen und Messungen in Rück- enmarknarkose beantwortet werden. an bestehenden Spina bifida alle Bla-Blasenfunktion bei MMC-Patienten
funktionsloser Blasenhals vorliegt. Das halsverschlussdruck liegt nicht vor.Ganz allgemein unterscheidet man
eine schlaffe Blase ("Areflexie", "Nied- rigdruckblase") und eine spastische "Hochdruckblase"). Der Beckenboden sich ebenfalls schlaff oder spastisch (Kontakt, siehe Ende des Beitrags)Die Redaktion
Über die Autorin
Abteilung für NEURO-UROLOGIE
- Zentralklinik Bad BerkaZertifizierte Beratungstelle
der Deutschen KontinenzGesellschaft e.V.
Leitende Ärztin der Abteilung
für Neuro-Urologie im ZentrumZentralklinik Bad Berka, Studium
für Urologie, Mitgliedschaften:Deutschsprachige Medizinische
Gesellschaft für Paraplegiologie,
Deutsche Gesellschaft für Urolo-
gie, Deutsche Kontinenz Gesell- schaft e.V., Arbeitskreis für Neu- ro-Urologie4|201235
ten Harnblasenmuskel ist zwar die Speicherung des Urins in der ten ohne entsprechende Therapie zu realisieren. Die spastische Blase stellt mit hohem Blasendruck, unkoordinierter Blasenent- kels unbehandelt eine rasche Bedrohung für den gesamtenHarntrakt dar.
Die Erarbeitung eines individuellen Behandlungskonzeptes ver- langt neben der genauen Klassifizierung der nBFS und medizi- ung. Eine optimale Versorgung insbesondere von MMC-Kindern und Neurochirurgen eng in die Therapieplanung einbezogen werden. Nur bei genauer Abstimmung all dieser Faktoren kann ein Therapiekonzept sinnvoll und dauerhaft umgesetzt werden.Anticholinergika
wird gesenkt, indem die Übermittlung von Befehlen des Nerven- systems an die Blasenmuskulatur gehemmt wird. Diese Medika- mente stehen als Tabletten und für einen Wirkstoff auch inEndoskopische Ansicht der Harnblase
stanzen, wie Oxybutynin, Trospiumchlorid, Propiverin und Tolderodine. Neuere Anticholinergika mit lang- samer und selektiver Wirkstofffreisetzung sind Dari- fenacin, Solifenacin und Fesoterodin. Die notwendi- ge Dosis für eine ausreichende Drucksenkung ist individuell sehr unterschiedlich und kann zum Teil sehr hoch sein. Insbesondere bei Kindern erreicht wirkungsprofil dar, welches von Mundtrockenheit, Medikamente ist für eine ausreichende Wirkung ent- scheidend.4|201236
Instillationstherapie in die Harnblase
überaktiven Blasenmuskels mit Tablet-
ten nicht zu erreichen oder sind dieNebenwirkungen dieser Therapie für
die Betroffenen nicht zu tolerieren, ist die Anwendung eines flüssigen Anti- cholinergikums direkt in der Harnblase nisse liegen für Oxybutynin vor. DieseOxybutynin-Instillationen stehen in
sterilen Fertigspritzen zur Verfügung und werden aufgrund der kurzenWirkdauer des Medikaments mehrmals
am Tag in die Blase über den Katheter instilliert. Die Dosis kann individuellangepasst werden. Diese Therapie istnebenwirkungsarm und zeigt einegute Wirksamkeit. Durch Kombinierenvon Tabletten und Fertigspritzen kannzum Teil auf eine operative Therapie(z.B. Botulinumtoxin) verzichtet wer-den oder andererseits die Zeit bis zueiner aus anderen Gründen notwendi-gen Operation überbrückt werden.
Botulinumtoxin- A-Injektion (BTX)
in den Blasenmuskel der Therapieerfolg nicht zufriedenstel- Zentralklinik Bad Berka GmbH Abteilung für Neuro-Urologie Die Diagnostik und Therapie von neurogenen Blasen-, Darm- und Sexualfunkti- ten Patienten (angeboren- z.B. Spina bifida, unfall- oder tumorbedingt) stellt die Kernkompetenz der Neuro-Urologie dar.Ausstattung:
Dem Team der Abteilung für Neuro-Urologie der Zentralklinik Bad Berka, beste- hend aus hochspezialisierten Ärzten, Schwestern, Pflegern und Urotherapeuten, Bauchraumes, Harn-und Genitaltrakt/transrektal, Videoendoskopie des gesam- romodulationstestung zur Überprüfung der Becken- und Kreuzbeinnerven zur Beeinflussung der Harnblasen-, Darm- und Beckenbodenfunktion, digitaler funktionelle Enddarmdiagnostik).Altersgruppen:
Kleinstkinder, Kinder, Jugendliche, Erwachsene
Behandlungsbereiche:
Kontakt
Frau Dr. med. I. Kurze, Leitende Ärztin
Ambulante Sprechstunde:
Spezialsprechstunde:
Spezialsprechstunde:
TEL: +49 (0)36458 5-1407; FAX: +49 (0)36458 5-3544 EMAIL: uro@zentralklinik.de, INTERNET: www.zentralklinik.deKlinikinformationen:
Lektüre-Tipp:
Zu beziehen über die ASBH
Homepage (www.asbh.de -
Publikationen - ASBH Ratgeber)
lend, so kann mittels einer Blasenspie- gelung BTX an ca. 30 Stellen direkt in den Blasenmuskel gespritzt werden.Da BTX ein sehr starkes natürliches
Gift ist, welches die betroffene Mus-
diesen Effekt ruhiggestellt werden. DieWirkungsdauer dieser Therapie ist
begrenzt und liegt zwischen 9 und 12Monaten, dann muss erneut BTX
gespritzt werden. Nebenwirkungen sind selten.Konnte mit den vorbeschriebenen the-
rapeutischen Maßnahmen eine ausrei- chend speichernde "Niedrigdruckbla- se" geschaffen werden oder liegt eine gilt heute der intermittierende Kathe- terismus, der als Selbst- und Fremdka- theterismus durchgeführt werden kann. Der Katheterismus erfolgt asep- tisch, also mit sterilen Materialien. Um eine Blasenüberdehnung zu verhin- katheterisiert werden und das maxi- male Blasenvolumen sollte 500ml nicht überschreiten.Dauerkatheter sollten nur in Ausnah-
chronische Harnwegsinfekte und einDa etwa 20% der Patienten mit einer
nBFS operativ versorgt werden müs- sen, werden im2. Teil - Neurogene
bifida - die operativen Therapieoptio- nen ausführlich dargestellt und aufProphylaxe und Nachsorge eingegan-
gen. E einer nBFS müssen operativ ver-sorgt werden, da kein ausrei- chender Schutz der Nieren, vegetativeSymptome (z.B. Blutdruckanstieg,
Kopfschmerzen) und/oder keinebefriedigende Form der Blasenentlee-rung-/und Speicherung erzielt werden
konnte.Mit dem Ziel den Widerstand des
Blasenauslass zu verringern, z.B. bei
dieses operative Verfahren nur noch selten angewendet. So ist beispiels- weise nicht in jedem Fall das intermit- tierende Fremdkatheterisieren im zwischen Blasenmuskel und Schließ- muskel, zu empfehlen. Die nachfol- gend balancierte Entleerung erfordert jedoch das Tragen eines Kondomuri- nals. Bei Narbenbildungen oder Einen- gungen muss die Schlitzung ggf. mehrmals durchgeführt werden.Bei nicht mehr aufdehnbarer Harn-
blase (Blasenfibrose) oder bei spasti- lichkeiten ist die Erweiterung der lich. Ziel ist es eine kontinente, ausrei-Urologie chend speichernde Harnblase zu schaffen. Ist ein Selbstkatheterimus terisierbares Stoma am Nabel oder imUnterbauch angelegt werden.
Liegt eine Harninkontinenz auf-
grund eines zu schwachen Schließ- muskels vor, kann durch das operativeEinsetzen eines sog. artifiziellen
Sphinkters (künstlicher Schließmuskel)
den meisten Patienten geholfen wer- den. Die Grundvoraussetzung für dieseOperation ist jedoch eine schlaffe
Harnblase, da eine spastische bzw.
Schließmuskel arbeitet und durch die
entstehenden hohen Drücke die Nie-Die Fehlsteuerung der Harnblase
kann durch die Nervendurchtrennung nun geschaffene Niederdruckblase kann wieder aufgedehnt werden.Durch die gleichzeitige Implantation
eines Stimulators ist eine willkürliche sendergesteuerte Blasenentleerung und die Erektion lassen sich durch den (Kontakt, siehe Ende des Beitrags)Die Redaktion
Über die Autorin
Abteilung für NEURO-UROLOGIE
- Zentralklinik Bad BerkaZertifizierte Beratungstelle
der Deutschen KontinenzGesellschaft e.V.
Leitende Ärztin der Abteilung
für Neuro-Urologie im ZentrumZentralklinik Bad Berka, Studium
für Urologie, Mitgliedschaften:Deutschsprachige Medizinische
Gesellschaft für Paraplegiologie,
Deutsche Gesellschaft für Urolo-
gie, Deutsche Kontinenz Gesell- schaft e.V., Arbeitskreis für Neu- ro-UrologieVorderwurzelstimulator steuern. Diese
Patienten mit spastischer Blase und
schmerzen und /oder Schweißausbrü- chen (sog. autonome Dysregulation), aber auch bei immer wieder auftre- tenden Harnwegsinfekten mit Ver- schlechterung der Nierenfunktion zu empfehlen.Die Beeinflussung der nervalen
Steuerung der Harnblase, des Becken-
bodens, aber auch des Darms ist bei mung mit der sakralen Neuromodula- werden bestimmte sakrale Wurzeln (imKreuzbeinbereich) elektrostimuliert.
Besonders vorteilhaft ist, dass der indi-
viduelle Effekt der sakralen Neuromo- dulation durch eine vorherige Testungüberprüft werden kann. Nur bei deut-
licher klinischer und subjektiver Ver- besserung der Blasen - und/oderDarmfunktion erfolgt eine permanen-
te Implantation. kann aber auch der Patient mit nBFS zum anhaltenden Erfolg der Therapie beitragen. Neben der Einhaltung grundlegender hygienischer Notwen- digkeiten beim intermittierendenEinnahme der verordneten Medika-
mente, ist hier insbesondere die Harn- wegsinfektprophylaxe zu nennen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (1,5Liter über den Tag verteilt) sichert eine
ausreichende Spülung des Harntraktes.5,7-6,2 kann mit einem Urinstreifen-
test überprüft werden) mit ApfelessigMethionin®), sowie
Cranberry haben
sich im klinischenNutzen für Patien-
ten mit nBFS konnte jedoch in klinischenStudien nicht nach-
gewiesen werden.Eine rein pflanzliche
meidung von Harn- wegsinfekten stellt auch die Kapuziner- kresse und Meerrettichwurzel dar (alsUnmittelbar nach der Geburt bis
etwa zum 6.Lebensjahr sollte bei MMC -Kindern eine engmaschige individu- elle Nachsorge festgelegt werden (Empfehlung: im ersten Lebensjahr: 3-Bei komplikationslosem Verlauf ist
gnostik zur Überprüfung des ausge- chend. Lediglich nach therapeutischenUmstellungen oder nach operativer
Therapie werden vom behandelnden
Neuro-Urologen die Kontrollintervalle
individuell festgelegt.Die lebenslange Begleitung der
Blase hinaus, die Problematik der neu-
rung der Sexualfunktion zu erkennen und individuelle Beratungen und The- rapieoptionen anzubieten.Zusammenfassung
mit entsprechender neurourologischerImplantat
(sog. sakralerNeuromodulator)
le und sollte gegen Akne verschrieben werden. Da es aber wie eine Anti-Baby-Pille wirkt, wurde es in Frank- Wir hatten in ASBH-Brief 3/2012 über das Thrombose- risiko für Rollstuhlfahrerinnen berichtet und was bei Wahl des Verhütungsmittels beachtet werden soll und auch in der neuen Broschüre "Auf geht`s - In meinem Leben führe ich Regie" aufgenommen (siehe Seite 5)Wir wiederholen daher noch mal den wichtigen Hin-
weis: bei hormonaler Kontrazeption (Verhütung mit Anti-Baby-Pille) bei Rollstuhlfahrerinnen muss eine ein- gehende Beratung mit dem betreuenden Frauenarzt/derThromboserisiko muss hier besprochen werden.
44Behandlung von Patienten mit neuro-
Patienten, die aufgrund einer Fehl-
steuerung der Harnblasenfunktion dialysepflichtig werden, sehen wir zumGlück nur noch sehr selten. Zusammen
(Neurochirurgie, Urotherapie, Paraple- chirurgie, Ergotherapie, Physiotherapie u.v.m.) werden bereits unmittelbar nach der Geburt eines Kindes mit Spi- na bifida die Weichen für eine suffi- ziente Diagnostik und Therapie gestellt.Besonders wichtig ist die enge Ver-
flexible Versorgung der Patienten blems durch entsprechende Rückspra- che mit den Ärzten unserer AbteilungSpina bifida und nBFS weitgehend
diagnostische und therapeutische realisieren. Zentralklinik Bad Berka GmbH Abteilung für Neuro-Urologie Die Diagnostik und Therapie von neurogenen Blasen-, Darm- und Sexualfunkti- ten Patienten (angeboren- z.B. Spina bifida, unfall- oder tumorbedingt) stellt die Kernkompetenz der Neuro-Urologie dar.Ausstattung:
Dem Team der Abteilung für Neuro-Urologie der Zentralklinik Bad Berka, beste- hend aus hochspezialisierten Ärzten, Schwestern, Pflegern und Urotherapeuten, Bauchraumes, Harn-und Genitaltrakt/transrektal, Videoendoskopie des gesam- romodulationstestung zur Überprüfung der Becken- und Kreuzbeinnerven zur Beeinflussung der Harnblasen-, Darm- und Beckenbodenfunktion, digitaler funktionelle Enddarmdiagnostik).Altersgruppen:
Kleinstkinder, Kinder, Jugendliche, Erwachsene
Behandlungsbereiche:
Kontakt
Frau Dr. med. I. Kurze, Leitende Ärztin
Ambulante Sprechstunde:
Spezialsprechstunde:
Spezialsprechstunde:
TEL: +49 (0)36458 5-1407; FAX: +49 (0)36458 5-3544 EMAIL: uro@zentralklinik.de, INTERNET: www.zentralklinik.deKlinikinformationen:
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