[PDF] Handbuch Sozialpädagogische Familienhilfe





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1 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Schriftenreihe Band 182

Familienhilfe

Kohlhammer

Elisabeth Helming

Herbert Blüml

Heinz Schattner

Einleitung

Über das Projekt

enhilfe (SPFH) werden meist kinderreiche Familien in gravierenden Unterversorgungslagen (Bil- dung, Arbeit, Wohnung, Finanzen usw.) unterstützt, die Schwierigkeiten in vielen Lebensbereichen

haben. Anlaß für diese Hilfe zur Erziehung nach § 31 SGB VIII ist ein erzieherischer Bedarf, wenn

die zum Wohl eines Kindes/Jugendlichen entsprechende Erziehung in dessen Familie nicht ge- erfahren und in der Jugendhilfe eine große Bedeutung gewonnen hat, gab es bislang keine Publi- kation, die einen geschlossenen konzeptionellen Rahmen bereitstellt und umfassende Informatio- nen zu den verschiedenen Fragestellungen im Kontext der SPFH gibt. Aufgabe des im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführten DJI- folglich, auf der Basis neuerer Daten, vertiefter Praxiskontakte und von Erkenntnissen aus einer Reihe von Disseminationen mit der Erstellung eines Handbuches zur SPFH einen grundlegenden Beitrag zur Sicherung von fachlich-methodischen Standards und von erforderlichen organisato- risch-materiellen, personellen und kooperativen Arbeitsvoraussetzungen zu leisten durch Aufarbeitung vorliegender schriftlicher Erfahrungen und Informationen (Forschungsberichte,

Expertisen

Durchführung eigener Forschungen zu den Bereichen: a. Hilfeplanprozesse nach § 36 KJHG c. Entwicklung und Erprobung eines Instrumentes zur Selbstevaluation d. SPFH aus der Perspektive der betroffenen Familien. Das Projekt war ein entwicklungsorientiertes Praxisforschungsprojekt, in dem auf qualitativer Ebe- ne mit einem methodenpluralistischen Ansatz versucht wurde, das umfassende und komplexe Feld der SPFH zu "umkreisen" und zu beschreiben: komplex ist dieses Feld insofern, als es sowohl um die

vielschichtigen inneren und außerfamilialen Beziehungen der Familien geht als auch um die verfloch-

2 tionen mit unterschiedlichen Funktionsebenen als auch unterschiedlichen Modellen/Projekten von gen. Aus der Rekonstruktion und Beschreibung der vorgefundenen Praxis sollte im zweiten Schritt benannt werden, wie ein Erfolg dieser Hilfe aussieht und was die Bedingungen sind, unter de- verschiedenen beteiligten Subjekte und daraus, wie sie aus ihren Sichtweisen Handlungen entwi- ckeln, und dieses in bezug gesetzt zu normativen Kriterien bspw. im KJHG. Methoden der Datensammlung (nach Flick 1995, S. 159):

Strukturierung der Da-

tensammlung durch

Forscher

Subjekt

Situation

- Quantitative Erhebung - (Bestandsaufnahme in Bayern,

Auswertung der Bundesstatistik)

Leitfaden-Interview

ExpertInnen)

Fallrekonstruktion

Teilnehmende Beobachtung

(Hilfeplanverfahren, Fallbegleitungen)

Gruppendiskussionsverfahren

Tagungen)

Die dem Handbuch zugrunde liegenden Daten und Informationen wurden mittels der folgenden

Arbeitsformen erhoben:

rin, Jarmen, Heidelberg und Trier methodischen Vorgehensweisen 3 Leitfaden-Interviews mit Familien, die SPFH erhalten haben Teilnahme an einer Familienfreizeit der SPFH (Erfurt) beit in bestimmten Familien ausfüllten.

Es wurden fünf Expertisen vergeben

Einrichtung auf ganzheitlicher Grundlage

- Merchel (1995): Rechtliche Aspekte der Beziehung zwischen MitarbeiterInnen der Kontext. Überlegungen, Erfahrungen und Beispiele

Worum es im Handbuch geht:

auf verschiedenen Ebenen geben soll. Der Inhalt des Buches reicht von den theoretischen Grund- lagen über praktische Hinweise und methodische Handlungsstrategien, u.a. einem Instrument zur breitung und dem Stand der Forschung. Die Einordnung der SPFH in das System der Hilfen zur Erziehung folgt im 2. Kapitel. Es wer- den im Vergleich zu den anderen Hilfen zur Erziehung Schwerpunkte herausgearbeitet. Dies bildet die Grundlage für den fachlichen Part der Entscheidung für eine Hilfe zur Erziehung im Hil- feplanprozeß. anhand von Fallbeispielen verdeutlicht. sollen, welche Familien sinnvollerweise von SPFH betreut werden. Um die Dienstleistungsorientie- zu Wort: Sie teilen mit, aus welchem Anlaß SPFH aus ihrer Sicht in ihrer Familie durchgeführt wurde und welche Wirkung die Hilfe hatte. Verschiedene Kernpunkte einer erfolgreichen SPFH werden dabei deutlich: Die Familien sind dankbar, daß sie eine Hilfe erhielten, die sie wirklich

der Erziehung der Kinder gab. Erstaunlich war, daß für diese Familien der Hauptgesichtspunkt der

Hilfe zumeist nicht die handfeste materielle Unterstützung war. Sie betonten demgegenüber, wie 4 rigsten Probleme entwickeln konnten. Die Aussagen der Familien widersprechen deutlich der Ori- entierung einer SPFH an einer rein lebenspraktischen Unterstützung dieser Familien. "Seelischen Aufbau" - so nannte ein Vater (von drei Kindern und Analphabet) den für ihn wesentlichen Aspekt der Hilfe. Um die Darstellung der Arbeitsbereiche und der notwendigen Qualifikation geht es im Kapitel Handelns vereint, dann ist es die Basis des Handelns, anknüpfend an den Alltag - und das ist verbessern und konstruktiver zu gestalten. Arbeitsprinzip ist die Anknüpfung an inner- und gemacht werden müssen. Das Handbuch zeigt hier die notwendigen professionellen Kompe- Das nachfolgende Kapitel 6 ist den organisatorischen Voraussetzungen einer SPFH gewidmet, Einer kritischen Darstellung der in der Bundesrepublik vorhandenen Organisationsformen und von tung für SPFH an, nebst praktischen Hinweisen für eine effektive Gestaltung von Fallbespre- chungen in Team, Supervision und Praxisberatung. In gebündelter Form werden die Aufgaben von Leitung in der SPFH wiedergegeben, wobei ein Ansatz des Empowerments auch von Mitar- beiterInnen vertreten wird, wie er dem Konzept des "controlling" zu Grunde liegt.

in besonderer Weise zu einer "alt-neuen" Hilfeform verknüpft; alt insofern, als es Vorformen aufsu-

chender sozialer Arbeit mit Familien gibt; neu, weil diese Vorformen im Kontext der Jugendhilfe wieder aufgegriffen und mit neuen Kombinationen von methodischen Konzepten durchgeführt scher Familienhilfe zu verstehen, werden in Kapitel 7 Vorformen dieser Hilfe dargestellt und re- flektiert. Kapitel 8 setzt sich in konzentrierter Form mit den Grundfragen und Widersprüchen der SPFH auseinander. In Kapitel 9 werden auf verschiedenen Ebenen theoretische Grundlagen für eine Arbeit in der SPFH aufgeführt. Diese haben eine Doppelfunktion: sie dienen einerseits zur Ableitung von Konzep-

ten, andererseits erlauben sie es, die fachliche Arbeit hinsichtlich der Zielsetzungen und der Metho-

für die Familien ist Thema des ersten Punktes; es werden Handlungsoptionen diskutiert in bezug auf

der Ehe bzw. mit alleinerziehenden Müttern und mit Stieffamilien und in bezug auf die Kinder. Auch

ten Punkt das Empowerment-Konzept mit seinen praktischen Implikationen dargestellt und an- Familienhilfe taucht inzwischen die Kategorie des "Systems" auf. Systemisches Arbeiten oder Denken wird als geeignetes theoretisches Modell für die Arbeit in der SPFH angesehen, ohne daß oft die genauere Bedeutung dieses Denkens reflektiert wird. Im Handbuch werden deshalb in aus- führlicher Weise sowohl konstruktivistische als auch systemische Sichtweisen in ihrer Be- deutung für die praktische Arbeit der SPFH besprochen. Entwicklungspsychologische Ba- 5

Eltern geht.

Wie diese Unterstützung praktisch aussehen kann, welche einzelnen Methoden, Handlungs- schritte, Arbeitsprinzipien, Rahmenbedingungen, Kommunikationsformen brauchbar sind für dieses Ziel und wie die Stationen der Zusammenarbeit zu beschreiben sind, weist in um- fangreicher Form das zehnte Kapitel auf. Hier geht es zudem um die verschiedenen Stufen von Hilfe zur Selbsthilfe, um grundlegende Begriffe des Familienlebens und um die Prinzipien von

Lernen.

Die Auswertung der eigenen Arbeit hinsichtlich ihrer Wirkung in qualitativer Hinsicht ist Thema in Kapitel 11: Was hat SPFH z.B. in einzelnen Familien erreicht? Wie, mit welchen Mitteln und mit welchem Aufwand ist das geschehen? Die Selbstevaluation der eigenen Arbeit ist um so was sie tut, wie sie es tut, mit welchem Klientel, mit welchem Erfolg und mit welchen Kosten. Das hier vorgestellte Instrument zur Selbstevaluation wurde speziell für den Arbeitszusammen- hang der SPFH entwickelt, da es solche - auf bestimmte Arbeitsgebiete zugeschnittene und der Logik besonderer Dienstleistungen jeweils entsprechende Instrumente - trotz aller Diskussion zu diesem Thema noch kaum gibt. Diese müssen sowohl differenziert genug als auch im Alltag prak- tikabel und in der Lage sein, sowohl den Prozeß als auch Ergebnisse einer Hilfe abzubilden. Die Einbezugs des engeren sozialen Umfeldes des Kindes/Jugendlichen. Diese Forderungen tragen

der Erkenntnis Rechnung, daß für den Erfolg einer Hilfe zur Erziehung der Einbezug des sozialen -

formellen und informellen - Netzwerkes der Familien notwendig ist. Das betrifft besonders die So- Probleme sind Kooperation und Vernetzung unbedingte Bestandteile einer effektiven Arbeit. Die Voraussetzungen und Strukturen dafür werden in Kapitel 12 erwogen. Kapitel 14 stellt Aufgaben der Familienhilfe bei besonderen Problemlagen und Situationen von Familien dar. Aus dem momentanen theoretischen Erkenntnisstand zum jeweiligen Thema wer- xuellem Mißbrauch in Familien entwickelt. Des weiteren werden spezifische Situationen wie Fami- Kindern als auch bei Gewalt, Sucht, Krisensituationen und Psychosen referiert. Diese Arbeitsbe- reiche werden vermutlich hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen und neuer Anforderungen an die

SPFH eine Rolle spielen.

Das Handbuch wird abgerundet durch eine Darstellung von besonderen Modellen einer Durch- Arbeit einer SPFH in verschiedener Hinsicht eine Anregung zu konzeptioneller Weiterentwicklung 6 Jugendhilfegesetz) vorgestellt werden, deren Zielgruppe vor allem sozial benachteiligte Familien

für Familien und Kinder/Jugendliche unterstützende Maßnahmen bereitstellen, sowohl Angebote,

die sich an die einzelnen Kinder und Jugendlichen richten als auch welche, die die ganze Familie einbeziehen. Aber für manche Familien, deren Schwierigkeiten sich auf mehrere Lebensbereiche beziehen, beginnend mit knappen Ressourcen in der materiellen Versorgung, reichen diese Ange- Gründen - nicht genutzt werden. Diese Familien fallen durch das Netz sozialer Dienstleistungen eher hindurch. Ihre Kinder sind aber andererseits im sozialen Umfeld, im Kindergarten oder in der Familienhilfe schien - neben einer meist nicht ausreichenden Betreuung durch die Bezirkssozialar-

folgende Schlüsselerlebnis ... . 1975 nimmt unser Amt fünf Kinder, Geschwister aus einer Familie,

und bringt sie als Gruppe in einem Kinderdorf unter wegen einer nicht mehr aufzuhaltenden, zu- sam, aber überfordert. Die sporadischen Besuche der Bezirkssozialarbeiterin haben an dem Zu- bereits in die Sonderschule überwiesen, nicht wegen Lernbehinderung, sondern wegen der Defizi- te im Lernverhalten überhaupt. Die Unterbringung der Kinder damals dauerte ca. 10 Jahre bis zur ben. Der Kostenaufwand betrug rückblickend über 1,2 Millionen DM, der durchaus vertretbar ist. Anders allerdings sieht es aus, wenn Sie erfahren, daß die Kinder in den 10 Jahren ihres Heimauf- enthaltes einen zehnmaligen Wechsel ihrer Bezugsperson, also der Gruppenmutter, Kinderdorf- mutter, erleben mußten." 1

eine ambulante Hilfe zur Erziehung für Familien entwickelt, die diese Lücke schließen sollte. Die

Hilfeform wurde im - seit dem 1.1.1991 geltenden - SGB VIII, Kinder- und Jugendhilfegesetz Familienhilfe soll durch intensive Betreuung und Begleitung Familien in ihren Erziehungsaufgaben,

mit Ämtern und Institutionen unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe geben. Sie ist in der Regel auf

geschlossen sind, aber eher auch mit anderen familienunterstützenden Maßnahmen versorgt mindestens zwei Unterversorgungslagen in bezug auf Einkommen, Bildung, Gesundheit, Woh- 1 Vortrag auf der Fachtagung der Landesarbeitsgemeinschaft der Bayerischen FamilienhelferInnen, am 22.11.1996 im DJI München 7 nung, Arbeit, fehlende soziale Partizipation oder die mangelnde Verfügbarkeit sozialer und ge- sundheitlicher Dienste. (Hanesch u.a. 1994). (> vgl. dazu Kapitel 4). schen Einzelbetreuung - unter den acht Hilfen zur Erziehung eine besondere Stellung ein: In der SPFH geht es nicht nur um die Schwierigkeiten eines einzelnen Kindes/Jugendlichen, auch wenn der Anlaß der Hilfe das "Kindeswohl" ist, d.h. wenn "eine dem Wohl des Kindes oder des Jugendli- ze. Der Ansatz der Hilfe ist mehrdimensional, d.h. sie orientiert sich am gesamten Familiensystem und an dessen sozialem Netzwerk mit seinen Erziehungs-, Beziehungs-, sozialen und materiellen Problemen und Ressourcen. (> Kapitel 5). Diese umfassende Hilfe ist ein Angebot an die Familien; die konkrete Ausgestaltung der Hilfe entwickelt sich in der Zusammenarbeit von Familie und Fach- Wohnungen auf. Familien werden teilweise auch mehrmals in der Woche über einige Stunden be- enhilfe zwei Jahre. Laut Statistischem Bundesamt wurde für 1994 ein Durchschnitt von ca. 17 Mo-

naten für Familienhilfe angegeben; hier sind alle Abbrüche von Familienhilfen mitenthalten. In den

derzahl), Konzeption des Dienstes der SPFH und Erfahrung der jeweiligen Fachkraft. Entstanden ist diese Hilfe im Kontext des Reformdiskurses sozialer Arbeit Ende der 60er Jahre und zwar aus der Forderung der Reduzierung von Fremdplazierungen von Kindern und der Kri- tik am etablierten Heimwesen. Eine Form intensiver und direkter Betreuung von Familien schien vermittelt wurden, noch eher pragmatischen Charakter in Form von Haushaltsfortführung zur Ver- Landkreisen des Bundesgebietes eingerichtet. Im Rahmen des Konzeptes einer "offensiven Ju- gendhilfe", (BMJFG 1974: Mehr Chancen für die Jugend, zitiert nach Nielsen H. 1990), das auf den hilfe durch eine hier stattfindende Reflexion der traditionellen Interventionsformen und Angebote

der Jugendhilfe begünstigt. Man hatte erkannt: "Ein großer Teil der jugendhilfebedürftigen Familien

stellen, nicht in Anspruch. Gerade dieser Teil der Klientel wiederum war (und ist) am schwersten von den gesellschaftlichen Krisen betroffen. ... Drohende Deklassierung wegen mangelnder finan- zieller Ressourcen, vorübergehende oder strukturell bedingte mangelnde kontinuierliche Versor- gung der Kinder verdeutlichten die steigenden Problembelastungen und Notlagen von sozial schwachen Familien und ihren Kindern. Familienersetzende Hilfen - Heimunterbringungen - wur-

milienhilfe" durchsetzte, welcher signalisieren sollte, daß es sich hier nicht um eine einfache, bloß

gischen Familienhilfe entwickelten ihren Auftrag und ihr Programm für die Familien mit Hilfe einer

alten Formel aus der Geschichte der sozialen Arbeit: "Hilfe zur Selbsthilfe" (> vgl. dazu Kapitel 7:

Vorformen und historische Einordnung).

Es ist sicherlich nicht überraschend, daß vor allem arme Familien, d.h. Familien in Unterversor-

gungslagen in den Bereichen Finanzen, Arbeit, Wohnung, Bildung, Versorgung mit gesundheitli- Trennungen oder bei einer Familienneubildung. Die Schwierigkeiten bestehen besonders in der 8 das gewohnte Klientel von Beratung und Therapie. Dies liegt aber offensichtlich nicht an den Fami- lien, sondern an den nicht "passenden" Beratungsformen. Schon vor Jahren hatte Hemminger nung an den Kaffeetisch setzt, um über die anstehenden Probleme zu sprechen, werde ich begin- nen zu glauben, daß es eines Tages doch so etwas wie eine funktionierende Psychotherapie ge- bensweltorientierung und Gleichwertigkeit - noch nicht in großem Umfang Eingang gefunden ha- Individualisierung ein zentraler Wert ist, bedeutet Passung aber nicht Anpassung, sondern eine lichkeit für die Familien, einen eigenen Weg zu finden.

1.2 Stand der SPFH in Bundesrepublik Deutschland

fahrung, Entwicklung und Ausdifferenzierung der Hilfe (z.B., Berlin seit 1969, Kassel seit 1978, vollzog sich der Aufbau der SPFH seit Einführung des KJHG in einem sehr schnellen Tempo, da diese Hilfe vorrangig vor anderen ambulanten erzieherischen Hilfen eingerichtet wurde, was teils

auch auf DDR-Traditionen zurückzuführen ist (> vgl. dazu Kapitel 9.1.4 über Aspekte des Wandels

gische Familienhilfe, dann wird klar, daß SPFH, obwohl eine relativ "teure" ambulante Erziehungs- hilfe, im Vergleich zum Etat an Heimunterbringungen einen fast minimal zu nennenden Posten ausmacht. Dies soll am Beispiel von Brandenburg gezeigt werden. Eine Umfrage des Landesju- gendamtes Brandenburg zum Stand der ambulanten Hilfen (Tripp/Kopp/ Sievers 1996) ergab fol- 9 Verteilung der Ausgaben der Jugendhilfe in Bezug auf die Hilfen zur Erziehung - prozentuale Anteile der einzelnen Hilfen

10,6 %

1,5 % 0,8 % 2 % 1,9 % 83 %

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%§ 34 Heimerziehung, sonstige

betreute Wohnform§ 28 Erziehungs-und

Familienhilfe §29/30/35

Soz.Gruppen/Erz.beistand/ISE§ 32 Erziehung in einer

Tagesgruppe§ 33 Vollzeitpflege

(Quelle: Jugendhilfe im Land Brandenburg 1994, Ausgaben und Einnahmen, LDS 1996) viel eher in Frage stellt. Kommunen, die konsequent einen qualifizierten Ausbau der ambulanten Hilfen als auch einen systemisch-qualifizierten Ausbau des Allgemeinen Sozialdienstes betrieben haben, verzeichnen inzwischen deutliche Reduzierungen in den Heimunterbringungen, wie z.B. Ortenaukreis (> dazu Kapitel 16.1.2) oder auch Karlsruhe 2 . Hollenstein (1993, S. 355f) stellt in sei- ner Wirkungsanalyse ambulanter Erziehungshilfen ebenfalls fest: "Die Statistik des Landschafts- der Stadt mit dem niedrigsten Ausbau ambulanter Hilfen einen Wert von 10 % (ambulanter Hilfen, Familienerziehung außerhalb der Herkunftsfamilie liegen die Werte bei 17 % zu 14 %, bei Heimer- ziehung liegen die Werte bei 73 % zu 45 %). Das sind knapp 60 % mehr Aufwendungen bei Heim- einweisungen in der Stadt mit den niedrig ausgelegten ambulanten Hilfen." 3 Am Ende des Jahres 1995 (Stichtag 31.12.95) erhielten im gesamten Bundesgebiet 11 246 Fami- 4

1997), in denen etwas mehr als

28 621 Kinder

5 lebten. Betrachtet man die Zahlenreihe von 1991 bis 1995, dann erweist sich die SPFH als eine Hilfeform mit insgesamt zunehmender Bedeutung. 2 3 Hollenstein zitiert aus einem Bericht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe/ Landesjugendamt

1992, S. 47.

4 fe im gesamten Bundesgebiet erhoben. Es werden nur solche Familien aufgenommen, die mindestens 3 5

Kategorie von "6 und mehr Kinder“ gebildet wurde, hier in die Berechnung aber nur jeweils 6 Kinder genom-

men wurden. 10 (Stichtag jeweils der 31.12.)

294434834260

305836126145

628768937634908910547

995111246

6485
9968
0

20004000600080001000012000

1991 1992 1993 1994 1995

Deutschland

Die Zahlen der SPFH zum Stichtag 31.12. geben eine "Momentaufnahme" wider, will man die Zahl der Familien errechnen, die im Laufe eines Jahres insgesamt SPFH erhalten haben, dann müssen zu den Zahlen des Stichtages 31.12. noch die im Laufe des gleichen Jahres beendeten SPFHs addiert werden. 1995 haben danach im Laufe des Jahres insgesamt 18 361 Familien

Familienhilfen

2,7%14,3%

18,2%62,8%

26,3%
33,8%

31,5%33,3%

18,5%

22,1%29,1%42,8%

45,3%

26,10%

37,70%

0,0% 10,0%

20,0%30,0%40,0%50,0%60,0%70,0%

1991 1992 1993 1994 1995

Deutschland

11 Die durchschnittliche Dauer beendeter SPFH des Jahres 1995 pendelt bei den einzelnen Bun- 6 mehrheitlich um 17 +/- 2 Monaten. Auch hier lassen sich sich keine generellen Unterschiede ABL/NBL feststellen, die Unterschiede bestehen zwischen den ein-

SPFHs beendet werden

7 . Die Verteilung der Dauer, wie sie sich in den Gesamtdaten zeigt, ist

Dauer beendeter SPFH im Jahre 1995:

unter 6 Monaten 22.2 %

6 - 12 Monate 25.3 %

12 - 18 Monate 17.4 %

18 - 24 Monate 13.8 %

24 - 30 Monate 8.3 %

30 und mehr Monate 13.0 %

8 . Die ser der Probleme der Familien genannt. Insgesamt nennt die Statistik (Familien mit SPFH, Stichtag Überschuldung (7.4 %), Suchtprobleme (6.2 %), Krankheit/Behinderung eines Elternteils (5.6 %), Arbeitslosigkeit (4.3 %), Anzeichen für Kindesmißhandlung (2.4 %), Anzeichen für sexuellen Mißbrauch (2.4 %), Inhaftierung eines Elternteils (1 %), Straftat des Jugendlichen (0.7 %).

31.12. zugrunde legen, man kann aber auch der Zahl der SPFHs nehmen, die jeweils insgesamt

innerhalb eines Jahres bestanden. 6 Die Ausnahmen sind einerseits Hamburg mit 13 und Bayern mit 14 Monaten und andererseits Thüringen mit 20, Sachsen-Anhalt mit 22 und Schleswig-Holstein mit 23 Monaten. Die Daten der beiden Gruppen unterscheiden sich vor allem bei dem Anteil der SPFH mit einer Dauer von 30 und mehr Monaten. Nur

der Anteil mit einer Dauer von 30 Monaten und mehr in Thüringen 20.9 %, in Sachsen-Anhalt 26.8 % und

in Schleswig-Holstein 27.5 %. 7 Da in die Statistik alle Familien eingehen, die mindestens 3 Monate SPFH erhalten haben, sind in der Berechnug Familien mit unterschiedlichen Beendigungsgründen enthalten: geplante Beendigungen we-

gen der Erreichung bestimmter Ziele, Beendigung nach der Probezeit, Abbrüche, Überleitung in andere

Hilfeformen, Umzug der Familie u.a.m.

8

Trennung/Scheidung der Eltern zu Erziehungsschwierigkeiten geführt haben oder umgekehrt (Schattner

1996).

12 Nimmt man den Stichtag 31.12., so kamen 1995 auf 10 000 Familien mit Kindern unter 18 Jahren reichsten Bundesland, 11.1, in Berlin 22.6, in Bremen 33.6 (zu Bremen siehe die folgende Fußno- Die folgende Graphik zeigt die Relationen zum Stichtag 31.12.1995, die Zahlen in Klammern be- ziehen sich auf die SPFHs des ganzen Jahres 1995.

18 Jahren zum Stichtag 31.12.1995

(die Zahlen in den Klammern beziehen sich auf die SPFHs innerhalb des ganzen Jahres 1995)

Baden-Würtemberg

12.2 (20.6)Bayern 5.6 (8.7)Berlin 22.6 (33.6)Brandenburg 16.3 (30.5)Bremen 33.6 (60.4)Hamburg 6.7 (12.8)Hessen 8.6 (12.7)Mecklenburg-

Vorpommern 38

(60.4)Niedersachsen 10 (15.3)Nordrhein-West- falen 11.1 (18.8)Rheinland-Pfalz 9.1 (15.3)Saarland 12 (17.1)Sachsen 16.7 (26.1)Sachsen-Anhalt 7.8 (15.4)Schleswig-Holstein 9.4

Ostberlin 17.3

(28.2)Deutschland 11.9 (19.3)

Thüringen 13.3

(19.5)

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0

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