[PDF] Fusionen und Übernahmen Wettbewerbsbericht der AK.Wien 2002





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Fusionen und Übernahmen Wettbewerbsbericht der AK.Wien 2002

Beteiligungen ausländischer Unternehmen in Österreich. aus: Baxter AG Baxter Vaccine AG

Fusionen und ...bernahmen

Wettbewerbsbericht der AK-Wien 2002

Teil 2 Î Wettbewerbs- und Wirtschaftspolitik

Publikation der Kammer fžr Arbeiter und Angestellte fžr Wien

Wien 2003

Der direkte Weg zu Broschžren der Abteilung Wirtschaftspolitik:

E-Mail: wirtschaftspolitik@akwien.at

Fax: +43-1-501 65 / 2532

CIP-Einheitsaufnahme beantragt.

Impressum:

Beitr‰ge zur Wirtschaftspolitik Nr 15

Herausgeber: Kammer fžr Arbeiter und Angestellte fžr Wien

Prinz Eugen Stra¦e 20-22, A-1040 Wien

Redaktion: Andreas Schieder

Wien 2003

ISBN 3-7063-0249-7

Hersteller: Wiener Zeitung Digitale Publikationen GmbH, 1040 Wien 03/1797

Inhaltsverzeichnis

1. VORWORT ................................................................................................................................5

2. BEITRGE ZUR WETTBEWERBS- UND WIRTSCHAFTSPOLITIK ............................................6

2.1. Die Liberalisierung von Postdienstleistungen......................................................................6

2.2. Corporate Governance Kodex Î die Anwendung des Kodex an der Wiener B™rse......... 10

2.3. Staatliche Beihilfen fžr gemeinwirtschaftliche Einrichtungen Î

Eine unendliche Geschichte ............................................................................................. 16

2.4. Vergleich der Regulierungsbeh™rden "sterreichs............................................................ 29

2.4.1. Die Bundeswettbewerbsbeh™rde......................................................................... 30

2.4.2 Telekommunikation und Rundfunk ...................................................................... 31

2.4.3. Elektrizit‰t und Gas.............................................................................................. 34

2.4.4. Schienenverkehr .................................................................................................. 37

2.5. Regulierung der freien Berufe und ihre Folgen................................................................. 40

3.

BRANCHEN...BERSICHTEN...................................................................................................... 47

3.1. Banken ............................................................................................................................. 47

3.2. Bauwirtschaft..................................................................................................................... 57

3.3. Baustoffe, Steine und Keramik ......................................................................................... 60

3.4. Chemie ............................................................................................................................. 63

3.5. Elektro- und Elektronikbranche......................................................................................... 72

3.6. Energie Î Elektrizit‰t und Erdgas...................................................................................... 76

3.6.1. Elektrizit‰t............................................................................................................. 76

3.6.2. Erdgas.................................................................................................................. 82

3.7. Handel Î Einzelhandel...................................................................................................... 86

3.8. Holzverarbeitende Industrie und S‰geindustrie................................................................ 89

3.9. Kfz und Kfz-Zulieferindustrie............................................................................................. 92

3.10. Maschinen- und Anlagenbau ............................................................................................ 94

3.11. Medien ............................................................................................................................. 95

3.11.1. Printmedien.......................................................................................................... 95

3.11.2. Elektronische Medien Î Internet, Radio und TV ................................................ 103

3.11.3. Werbung............................................................................................................. 108

3.12. Mineral™l.......................................................................................................................... 110

3.13. Nahrungs- und Genussmittel .......................................................................................... 116

3.14. Papierindustrie ................................................................................................................120

3.15. Telekommunikation......................................................................................................... 123

3.16. Verkehrssektor................................................................................................................ 129

3.17. Versicherungen............................................................................................................... 142

3.17.2. Exkurs Zukunftsvorsorge ................................................................................... 153

4.

FUSIONEN UND ...BERNAHMEN............................................................................................ 158

4.1. Einleitung ........................................................................................................................ 158

4.2. Tabelle der Fusionen und ...bernahmen des Jahres 2002 ............................................. 160

4.2.1. Transaktionen im Ausland.................................................................................. 160

4.2.2. Beteiligungen ausl‰ndischer Unternehmen in "sterreich.................................. 232

4.2.3. Beteiligungen ™sterreichischer Unternehmen im Ausland................................. 240

4.2.4. Transaktionen in "sterreich............................................................................... 254

3

5. TABELLENTEIL ........................................................................................................................ 272

5.1. Die gr™¦ten ausl‰ndisch beherrschten Unternehmen "stereichs 2002......................... 272

5.2. Die 100 gr™¦ten Unternehmen der Welt 2002................................................................ 280

5.3. Die 100 gr™¦ten Unternehmen Europas 2002................................................................ 282

5.4. Die 100 gr™¦ten Unternehmen der Vereinigten Staaten 2002 ....................................... 284

5.5. Die gr™¦ten Unternehmen Japans 2002......................................................................... 286

6. TABELLENVERZEICHNIS........................................................................................................ 288

7. VERZEICHNIS DER GRAFIKEN.............................................................................................. 290

8. VERZEICHNIS DER AUTORINNEN UND AUTOREN............................................................. 291

4

1. VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser!

Sie halten nun den umfangreichen, und wie wir hoffen, auch fžr Sie interessanten zweiten Teil unserer

Publikation áFusionen und ...bernahmen Î Wettbewerbsbericht der AK Wien 2002Ð in H‰nden. In die-

sem zweiten Teil des Wettbewerbsberichts bieten wir Ihnen eine Zusammenstellung von Fusionen und ...bernahmen aus unserer umfangreichen Datenbank in Tabellenform, ausfžhrliche Branchenbe- richte und weitere Informationen zu gro¦en Konzernen.

In insgesamt fžnf wettbewerbs- und wirtschaftspolitischen Beitr‰gen werden aktuelle Themen be-

leuchtet: Allem voran die aktuelle Diskussion in der EU um staatliche Beihilfen fžr gemeinwirtschaftli-

che Leistungen und damit die Grundlage zur Sicherung vieler Infrastrukturbereiche und Basisdienste

wie zB dem ™ffentlichen Nahverkehr. Hinweisen m™chte ich Sie auch besonders auf die Analyse der

Regulierung der freien Berufe, die Folgen die sich aus diesen Wettbewerbsbeschr‰nkungen ergeben

und die Vorschl‰ge die von den Autorinnen dazu vorgelegt werden. Unser Gastautor Udo Br‰ndle

vergleicht profund die in den letzten Jahren gegržndeten ™sterreichischen sektoralen Regulierungsbe-

h™rden ihre Kompetenzen und Ressourcen und ihren institutionellen Aufbau. Weitere Beitr‰ge behan-

deln die Liberalisierungen der Postdienstleistungen und die ersten Erfahrungen mit dem ™sterreichi-

schen Corporate Governance Kodex. Im ersten Teil des Wettbewerbsberichts der AK Wien, der im Mai dieses Jahres erschien, wurde ein

erstes Resžmee žber die Auswirkungen und den Erfolg des im Jahre 2002 neu gestalteten ™sterrei-

chischen Wettbewerbsregimes gezogen. Daržber hinaus wurden weitere Ver‰nderungen der wettbe- werbspolitisch relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen dargestellt. In diesem Zusammenhang

wurde etwa die Reform des europ‰ischen Wettbewerbsrechts ausfžhrlich diskutiert und der Vorschlag

der Kommission fžr eine neue EU-Fusionskontrollverordnung analysiert. Im ersten Teil des Wettbe-

werbsberichts finden Sie unter anderem auch einen ...berblick žber die zahlenm‰¦ige Entwicklung der

Zusammenschlžsse in der Europ‰ischen Kommission und in "sterreich und eine Darstellung der Ent-

scheidungen bzw T‰tigkeiten der Wettbewerbsinstitutionen und der AK.

Die wirtschaftspolitische Abteilung der AK Wien hofft, Ihnen mit dieser Publikation hilfreiche und inte-

ressante Informationen liefern zu k™nnen und auch Anreize fžr breite und sachliche Diskussionen zur

weiteren Entwicklung der ™sterreichischen und europ‰ischen Wettbewerbspolitik zu bieten. Abschlie¦end soll noch darauf hingewiesen werden, dass dieser Wettbewerbsbericht (wie auch alle fržheren Ausgaben) auch žber die Homepage der AK-Wien www.akwien.at/wirtschaftspolitik abrufbar ist.

Roland Lang

5

2. BEITRGE ZUR WETTBEWERBS- UND

WIRTSCHAFTSPOLITIK

2.1. Die Liberalisierung von Postdienstleistungen

Mathias Grandosek

Einleitung

Die Postdienstleistungen geh™ren neben anderen Infrastrukturen, wie zum Beispiel Telekommunikati-

on, ™ffentlicher Personennahverkehr, Energie und Bahn, zu jenen Infrastrukturbereichen, deren weite-

re Liberalisierung innerhalb der Europ‰ischen Union (und im Rahmen des GATS auch daržber hinaus)

geplant ist. Bis jetzt wurden schon mehrere Schritte gesetzt um Postdienstleistungen zu liberalisieren.

Im Jahr 2001 fand eine weitere Novellierung der Postdiensterichtlinie statt, die den Weg bis zur v™lli-

gen Freigabe der Postdienste fžr private Betreiber vorzeichnet. Hier soll ein kurzer ...berblick žber die

Postliberalisierung und den Stand der aktuellen Diskussion gegeben werden. ...berblick žber den Postsektor

Europa

Postdienste sind eine wichtige Infrastruktur und spielen eine zentrale Rolle fžr Private und Wirtschaft.

Die europ‰ischen Postunternehmen stellen j‰hrlich ca 135 Milliarden Postsendungen zu. Hierbei wird

ein Umsatz von ungef‰hr 80 Milliarden Euro oder ca 1,4% des BIP erwirtschaftet, wobei sich der Um-

satz zu ca 2/3 auf Briefdienstleistungen sowie 1/3 auf Paket- und Expressdienste verteilt.

Aber die Postunternehmen spielen nicht nur als Infrastruktur eine gro¦e Rolle, sie sind auch gleichzei-

tig bedeutende Arbeitgeber mit insgesamt etwa 1,7 Mio Besch‰ftigten 1 in den Mitgliedsl‰ndern der EU, wovon ca 1,3 Mio bei den Universaldienstbetreibern und der Rest bei den alternativen privaten

Betreibern arbeiten.

Die ™sterreichische Post

Die ™sterreichische Post AG ist in "sterreich Universaldienstbetreiberin und damit einzige Anbieterin

s‰mtlicher Postdienstleistungen. War die Post (gemeinsam mit Postbus und Telekom als PTV Î Post

und Telegrafenverwaltung) bis 1996 Teil des Verkehrsministeriums, wurde das Unternehmen danach

1) Daten: GD Binnenmarkt http://europa.eu.int/comm/internal_market/de/index.htm

6 ausgegliedert und in die PTA (Post und Telekom Austria) umgewandelt. In den folgenden Jahren wur-

de sie weiter in die einzelnen Teile aufgespalten und im Jahre 1999 wurde die ™sterreichische PostAG

als eigenst‰ndiges Unternehmen ins Leben gerufen. Zun‰chst noch mit dem Gesch‰ftszweig Postau-

todienst, 2001 wurde die PostbusAG g‰nzlich von der PostAG getrennt.

Die "sterreichische Post bef™rdert mit rund 30.000 MitarbeiterInnen ca 4,4 Mrd Postsendungen j‰hr-

lich und hat dabei im Jahr 2002 1.484 Mio Ù umgesetzt.

Tabelle 1: Einige Kennzahlen der Post AG

2002 2001 Ver‰nderung in %

Umsatz: 1.484 Mio Ù 1.505 Mio Ù -1,40

Sonstige Ertr‰ge: 60 Mio Ù 71 Mio Ù -15,49 Betriebsleistung 1.544 Mio Ù 1.576 Mio Ù -2,03

Besch‰ftigte insgesamt 30.795 31.975 -3,69

davon Beamte 16.889 18.295 -7,69 entsprechen Vollzeitkr‰ften 28.974 30.126 -3,82

Quelle: Gesch‰ftsbericht der PostAG 2002

Liberalisierung von Postdiensten in der EU und in "sterreich

Der Liberalisierungsprozess in der EU

Seit den 90er Jahren sind Bestrebungen im Gange auch Postdienstleistungen verst‰rkt dem Wettbe- werb zu ™ffnen. Im Gegensatz zum Telekommunikationssektor weist der Postbereich allerdings eine wesentlich geringere Dynamik auf und die technischen Entwicklungsm™glichkeiten des Postsektors

sind beschr‰nkt. Daržber hinaus machen E-Mail und andere elektronische Medien dem klassischen

Briefverkehr verst‰rkt Konkurrenz. Das Postaufkommen ist weniger preiselastisch und daher ist nicht

damit zu rechnen, dass im Zuge der Liberalisierung und bei sinkenden Preisen das Postvolumen dras-

tisch zunimmt. Das macht die Liberalisierung wesentlich schwieriger, weil es damit zwangsl‰ufig zu

einem Verdr‰ngungswettbewerb kommt, wenn mehrere Mitbewerber auf den Markt dr‰ngen.

Eine zentrale Frage bei der Liberalisierung ist die Aufrechterhaltung eines Universaldienstes, also

einer fl‰chendeckenden Versorgung mit hochqualitativen Postdienstleistungen zu erschwinglichen

Preisen. Aus sozial- und regionalpolitischen Aspekten ist diese Grundversorgung aller Teile der Be- v™lkerung und aller Regionen wichtig.

Wžrde man den Markt unkontrolliert ™ffnen, so k‰me es unweigerlich zu einem áRosinenpickenÐ priva-

ter Betreiber, die vor allem die lukrativen Gesch‰ftsfelder, n‰mlich die Zustellung von adressierten und

unadressierten Massensendungen in Ballungsr‰umen, besetzen wžrden.

Deshalb erfolgt die Liberalisierung des Sektors in mehreren Schritten, wobei jeweils ein Betreiber mit

der Erbringung des Universaldienstes beauftragt wird. Damit er diesen aber finanzieren kann, werden ihm noch weiterhin gewisse Monopolbereiche einger‰umt, die er exklusiv bedienen darf. 7 Die Liberalisierung erfolgte dabei in Stufen: 1997 wurde festgelegt, dass Postsendungen žber 350

Gramm (bzw dem 5-fachen Standardentgelt) fžr den Wettbewerb ge™ffnet werden. 2002 verabschie-

dete die EU eine neue Postdiensterichtlinie, die diese Grenze in mehreren Schritten weiter absenkt: • Mit 1. Januar 2003: Briefsendungen bis 100 Gramm und dem dreifachen des Standardbrief- preises (dies entspricht einer Markt™ffnung von 9%), • Mit 1. Januar 2006: Briefsendungen bis 50 Gramm und dem zweieinhalbfachen des Stan- dardbriefpreises (dies entspricht einer zus‰tzlichen Markt™ffnung von 7%). Ab 2006 soll es einen Evaluationsprozess geben in dem die Auswirkungen der Liberalisierung unter- sucht werden sollen mit dem Ziel der zukžnftigen v™lligen Liberalisierung.

Ab 2009 soll es dann, je nach Ergebnis des Evaluierungsprozesses, zur v™lligen Freigabe der Post-

m‰rkte kommen.

Umsetzung in "sterreich

In "sterreich wurden die europ‰ischen Vorschriften mit der Absenkung des reservierten Dienstes auf

350 Gramm im neuen Postgesetz 1997 umgesetzt. Die weitere Absenkung auf 100 Gramm ab 2003

und 50 Gramm ab 2006 wurde nun (ržckwirkend) in einer Novelle zum Postgesetz beschlossen. Mit dieser weiteren Absenkung soll mehr Wettbewerb entstehen, was sich nun auch langsam durch

das verst‰rkte Fu¦fassen alternativer Briefzusteller bemerkbar macht, die auf den ™sterreichischen

Markt dr‰ngen. W‰hrend es im Paketdienst schon seit Jahren private Konkurrenz gibt, kommt im

Briefsektor erst jetzt Dynamik in die Marktverh‰ltnisse. Dies bringt allerdings auch massive Probleme

mit sich, mit denen man urspržnglich gar nicht gerechnet hat, insbesondere bei den Hausbrieffachan-

lagen.

Problem Hausbrieff‰cher

Ein wettbewerbsrechtliches Problem, das in allen anderen EU-L‰ndern eigentlich in der Form nicht

existiert, ist die ™sterreichische Konstruktionsweise der Hausbrieffachanlagen. Da diese in vielen F‰l-

len so konstruiert sind, dass nur die Post mit einem Schlžssel dazu Zugang hat, k™nnen etwaige Mit-

bewerber diese nicht nžtzen, sondern mžssen ihre Zustellung direkt an der Haustžr der Adressaten

abwickeln. Diese Situation hat insbesondere einen Mitbewerber 2 , der neu auf den ™sterreichischen Markt auftritt,

zu wettbewerbsrechtlichen Klagen veranlasst, damit auch diesem Schlžssel ausgeh‰ndigt werden, um

die Hausbrieffachanlagen mit zu benutzen. Dies wžrde allerdings eine Fžlle von Problemen mit sich

bringen, da der Zutritt zu diesen Brieffachanlagen allen Mitbewerbern gew‰hrt werden mžsste und

sich damit unter anderem auch haftungsrechtliche Fragen stellen. 3 Daher wurde ein anderer Weg eingeschlagen: Die Novelle zum Postgesetz beinhaltet die Vorschrift,

dass s‰mtlich Hausbrieffachanlagen gegen solche auszutauschen sind, die mit einem Briefschlitz

versehen sind. Damit k™nnen s‰mtliche zustellende Unternehmen ihre Sendungen abgeben ohne

2) REDMAIL, ein Joint Venture der Styria Medien AG und der holl‰ndischen TPG Post, welche ihre T™chter PMS (Presse

Medien Service) bzw die GfW (Gesellschaft fžr Werbemittelverteilung) in die neue Unternehmung mit eingebracht haben.

3) Wer haftet zum Beispiel dafžr wenn Postsendungen verschwinden?

8

dass die Gefahr besteht, dass einmal eingeworfene Briefe durch andere als den rechtm‰¦igen Besit-

zer wieder entfernt werden k™nnen.

Betroffen davon sind ca 1,8 Mio Hausbrieff‰cher, wovon ca 1,1 Mio der Post selbst geh™ren und ca

700.000 den Hauseigentžmern. Urspržnglich wurden alle Brieff‰cher von der Post selbst aufgestellt.

Aufgrund einer Postgesetznovelle sind ab dem Jahr 1971 die Hauseigentžmer verpflichtet worden,

Hausbriefk‰sten auf eigene Kosten zu errichten. Grunds‰tzlich ist diese Vorgangsweise zu begrž¦en,

da nur so langfristig eine eindeutige Wettbewerbsgleichheit hergestellt werden kann. Dennoch beste- hen bei der jetzt beschlossenen Novelle einige gravierende Kritikpunkte: • Die kurze Frist, in der der Austausch erfolgen muss (bis 2006) • Die Kostenžberw‰lzung allein auf die Hauseigentžmer Frist: Die Frist bis zur Umstellung spielt eine wesentliche Rolle bei der Minimierung der Kosten. Je

l‰nger diese Frist ist, desto mehr Hausbrieff‰cher k™nnen im Zuge von ohnehin vorgesehen altersbe-

dingten Austauschintervallen oder bei Reparaturen ausgetauscht werden. Damit wžrden sich kaum

zus‰tzliche Kosten fžr die Hauseigentžmer ergeben. W‰hlt man diese Fristen hingegen kurz, so wie

bei der Gesetzesnovelle, so mžssen auch praktisch neue Anlagen weit unter ihrer Lebensdauer er-

neuert werden. Au¦erdem fžhrt dies wahrscheinlich auch dazu, dass Produzenten von solchen Anla-

gen aufgrund der gestiegenen Nachfrage die Preise kr‰ftig erh™hen k™nnen.

Im urspržnglichen Entwurf zum Postgesetz war zun‰chst noch eine l‰ngere Frist bis 2009 vorgese-

hen. In den parlamentarischen Beratungen wurde diese allerdings auf Antrag der Regierungsparteien

weiter hinabgesetzt. Dafžr hat sich auch insbesondere der V"Z (Verband ™sterreichischer Zeitungen)

stark gemacht, der sich durch eine gr™¦ere Konkurrenz auf dem Postsektor sinkende Preise fžr die

Zeitungszustellung

4 erhofft.

Kostenžberw‰lzung auf Hauseigentžmer: Ein weiteres Problem ist die Verpflichtung zur Finanzie-

rung durch die Hauseigentžmer. Die Kostenangaben fžr ein Brieffach gehen sehr weit auseinander

und bewegen sich in einer Gr™¦enordnung von 30-100 Ù, was gesamtwirtschaftliche Kosten von 54

bis 170 Mio Ù bedeuten wžrde. Da schon bisher die Hauseigentžmer verpflichtet waren Brieff‰cher auf

ihre Kosten aufzustellen, sind sie nun gezwungen auch diese Austauschkosten zu žbernehmen. Das

Problem ist dabei, dass die Geb‰udeeigentžmer bzw Bewohner eines Hauses nicht direkt die Nutz-

nie¦er von alternativen Zustellern sind, da in der Regel nicht die Adressaten, sondern die Absender

die Art der Zustellung bestimmen. Kosteneinsparungen ergeben sich daher fžr die Absender, w‰hrend

die Empf‰nger die Kostenbelastung der neuen Hausbrieffachanlagen zu tragen haben und daržber

hinaus auch gegen ihren Willen alternativen Betreibern Zugang zum Geb‰ude gew‰hren mžssen.

Allf‰llige Kosteneinsparungen fžr Empf‰ngerInnen ergeben sich h™chstens bei verlangter Zusendung

von Poststžcken (zB Zeitschriftenabos), was aber angesichts der žberwiegenden Zahl von Marketing-

und Werbezusendungen wohl eher die Ausnahme bildet. Die Nutznie¦er der Umstellung sind jeden-

falls die alternativen Postdienstleister, bzw deren Kunden und nicht die Empf‰ngerInnen. Der Vor-

schlag, dass sich deshalb auch alternative Zusteller an den Kosten in irgendeiner Weise beteiligen

sollten bzw die Umstellung nur in den Regionen so fržhzeitig zu erfolgen hat, die tats‰chlich auch von

privaten Dienstleistern versorgt werden, ist allerdings nicht in den Gesetzesentwurf eingeflossen.

4) Die Zeitungszustellung war urspržnglich staatlich subventioniert. Nachdem im Jahr 2000 bereits im Zuge von Sparma¦-

nahmen diese Zuschžsse gesunken sind und nun endgžltig abgeschafft wurden, war die Post gezwungen die Preise fžr

die Zustellung von Zeitungen drastisch zu erh™hen. 9

2.2. Corporate Governance Kodex Î die praktische An-

wendung des Kodex an der Wiener B™rse

Heinz Leitsmžller

Der ™sterreichische Corporate Governance Kodex Î Hinter- gržnde und Ziele Verhaltenskodizes aller Art sind in den letzten Jahren stark in Mode gekommen. Dabei werden einer- seits soziale Verhaltensnormen innerhalb eines Unternehmens als eine Art Leitbild festgeschrieben,

andererseits ™kologische und ethische Richtlinien fžr die Produktion bzw den Vertrieb von Produkten

entworfen Î fžr den Kunden sichtbar etwa in Form diverser Zertifikate oder diverse Berichte (zB Nach-

haltigkeitsberichte). Nicht zu žbersehen ist, dass die freiwillige Verpflichtung unter diverse soziale,

™kologische oder ethische Verhaltenskodizes mittlerweile bei vielen Unternehmen zu einem wichtigen

Bestandteil ihrer Au¦endarstellung geworden ist. In den letzten Jahren haben Verhaltenskodizes auch

im Gesellschaftsrecht zunehmend an Bedeutung gewonnen, wobei hier insbesondere die Unterneh- menssteuerung (Corporate Governance) im Mittelpunkt steht.

Das Thema áCorporate GovernanceÐ, sprich áWohlverhaltensregelnÐ fžr gute Unternehmensfžhrung,

hat seinen Ursprung in den angloamerikanischen L‰ndern, was aber nicht bedeutet, dass Kontinen- taleuropa bislang die Fragen der Rechte, Aufgaben und Verantwortlichkeiten der gesellschaftsrechtli-

chen Organe, Anteilseigner, Besch‰ftigten und žbrigen Interessensgruppen (stakeholder) ausklam-

merte. Im Gegensatz zu angloamerikanischen L‰ndern ging Kontinentaleuropa bislang den Weg, Re- geln zu Corporate Governance in den jeweiligen Rechtsordnungen (zB Aktiengesetz, Arbeitsverfas- sungsgesetz) direkt festzuschreiben. Im Zuge der Globalisierung und Liberalisierung der Wirtschaft und der wachsenden Bedeutung der

Finanzm‰rkte wurde in den letzten Jahren vermehrt der Weg in Richtung freiwilliger Kodizes einge-

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